Japanische Nationalspielerin vom BVB kommt
Mit der Verpflichtung von Regisseurin Haruno Sasaki (30) steht der Kader der FRISCH AUF Frauen für die neue Runde
Die Formalitäten wie die Beantragung des neuen Visums sind erledigt, nun ist der letzte Transfer der Göppinger Bundesliga-Handballerinnen für die zweite Spielzeit nach der Rückkehr ins Oberhaus in trockenen Tüchern. Mit der Verpflichtung der japanischen Nationalspielerin Haruno Sasaki von Bundesliga-Kontrahent BVB Dortmund Handball, die bei den Göppingerinnen für zwei Jahre bis 30. Juni 2027 unterschrieben hat, sind die Personalplanungen beiden FRISCH AUF Frauen für die neue Runde abgeschlossen. Die 30-jährige Spielmacherin ist nach Nicola Merz (20) aus dem eigenen Perspektivteam und der mit Doppelspielrecht ausgestatteten Aylin Bornhardt (18) von Drittligist SG Schozach-Bottwartal der dritte Neuzugang beim Team von Trainer Nico Kiener, das somit keine große Fluktuation zu beklagen hat.
„Es ist immer von Vorteil, wenn man nicht zu viele Neuzugänge einbauen muss und sich in der Vorbereitung schon frühzeitig anderen Bereichen widmen kann, da sich das Team bereits gut kennt“, so Göppingens Coach. Eigentlich ist die Japanerin die einzige Spielerin, die es wirklich zu integrieren gilt, denn sowohl Nici Merz als auch Aylin Bornhardt haben in den vergangenen Wochen und Monaten schon gemeinsame Trainingseinheiten mit dem Team absolviert. Das dürfte Nico Kiener die Weiterentwicklung seiner Mannschaft ein Stück weit erleichtern, aber auch er weiß, dass „wir die erzielten Ergebnisse in unserer zweiten Saison erst einmal bestätigen müssen“ und es auf dem Weg zum erneuten Klassenerhalt „jetzt nichteinfacher für uns wird“.
Hierbei erhofft man sich gerade von Haruno Sasaki viel bei den Verantwortlichen. „Sie ist eine sehr routinierte Spielerin, und soll das Team gemeinsam mit Luisa Schulze führen. Wir wollen versuchen, den nächsten Schritt zu gehen“, sagt die Sportliche Leiterin Birute Schaich. Heißt: nach Abschluss der Normalrunde im besten Fall wieder auf dem achten Rang zu landen oder vielleicht sogar einen weiteren Platz in der Tabelle nach oben klettern. Einerseits wollen die Frisch-Auf-Handballerinnen ihre Siege wiederholen, andererseits den Abstand zu den führenden Teams verringern und diese über eine längere Spieldistanz fordern. Wichtig sei bei diesem Unterfangen und gerade bei engen Partien eine international so erfahrene Spielerin wie Haruno Sasaki, die Ruhe in die Aktionen reinbringen und kühlen Kopf behalten soll. Zudem bestand nachdem längerfristigen Ausfall von Leo Patorra (Kreuzbandriss) ohnehin noch Handlungsbedarf auf der Position der Regisseurin, um Lea Neubrander zu entlasten und Verschnaufpausen zu geben und Stephie Elies im linken Rückraum aufbieten zu können.
Göppingens Trainer Nico Kiener freut sich schon sehr auf seine neue Akteurin. „Das ist ein ganz neues Kapitel und für uns alle eine spannende Erfahrung. Es ist eine Spielerin mit einer Nationalität, wie wir sie seither noch nicht hatten. Und von den japanischen Spielerinnen hört man viel Gutes was Einstellung und andere Dinge betrifft.“ Haruno Sasaki ist eine von drei Japanerinnen in der Handball Bundesliga Frauen. Neben ihr spielen noch Natsuki Aizawa (Thüringer HC) und Kaho Nakayama (BSV Sachsen Zwickau) im deutschen Oberhaus. Und alle sind sehr ambitioniert. „Harunos großer Ziel sind die Olympischen Sommerspiele in drei Jahren in Los Angeles“, erzählt Birute Schaich. Die in Toyama auf der Insel Honshu geborene 30-Jährige hat bisher 62 Länderspiele bestritten und im vergangenen Jahr mit Japan die Asienmeisterschaft gewonnen.
Mit dem Handball begann sie im Alter von sechs Jahren. „Meine Mutter hat auchgespielt“, berichtet der Göppinger Neuzugang. Im Jahr 2021 folgte der Wechsel von ihrem Heimatland und ihrem seitherigen Verein Hokkoku Bank zur Dortmunder Borussia. In ihrer Karriere ist die Regisseurin viel herumgekommen und hat bereits an drei Weltmeisterschaften teilgenommen. Ihr Wechsel nach Deutschland stellte die Asiatin zu Beginn für die unterschiedlichsten Herausforderungen hinsichtlich Kultur, Essen und Lifestyle. „Aber alles bekommt mir sehr gut und gefällt mir. In Göppingen möchte ich nun handballerisch meine Erfahrungen mit einbringen und das Team noch besser machen. Bei unserem Spiel mit dem BVB im Oktober 2024 hatten wir große Probleme. Die FRISCH AUF Frauen haben sich auf Anhieb auf dem achten Platz eingefunden, das zeigt das Potenzial des Teams. Das Umfeld und die Zuschauer sind ohnehin super, bei den Heimspielen herrscht eine unglaubliche Atmosphäre, es ist immer wahnsinnig viel los. Das fördert den Frauenhandball natürlich sehr und verdeutlicht den Stellenwert der Sportart in der Stadt.“ In der neuen Runde möchte Haruno Sasaki „mit viel Energie zu Werke gehen. Ich hoffe, dass wir uns vielleicht noch ein Stück weiter nach oben kämpfen können. Ich sehe jedenfalls beste Voraussetzungen im Team, was die allgemeinen Fähigkeiten und die Explosivität anbelangt.
Das Team für die Saison 2025/2026:
Tor: Petra Hlogyik (26), Celina Meißner (26)
Linksaußen: Mariel Beugels (27), Lea Watzl (20)
Rechtsaußen: Gianina Bianco (20), Luisa Scherer (23)
Kreismitte: Louisa De Bellis (27), Aylin Bornhardt (18, neu), Luisa Schulze (34)
RückraumLinks: Sina Ehmann (24), Stephie Elies (24)
RückraumRechts: Lara Däuble (18), Ann Kynast (23), Nicola Merz (20, neu)
RückraumMitte: Lea Neubrander (25), Leo Patorra (23), Haruno Sasaki (30, neu)
