Die FRISCH AUF Frauen können Werder Bremen nicht vom Thron stoßen und verlieren das Spitzenspiel 27:31  

Die FRISCH AUF Frauen konnten den Lauf von Werder Bremen nicht stoppen und haben sich im Spitzenspiel an der Weser am Samstag die erste Saisonniederlage eingehandelt: Beim 27:31 (11:12) vergab die Mannschaft von Trainer Nico Kiener zu viele Chancen und verzeichnete am Ende der 60 Minuten eine Wurfquote von nur 55 Prozent. Die Gäste drifteten aber trotz eines 5:8- (22.) und 16:21-Rückstandes nach knapp 45 Minuten mental nicht ab, sondern kämpften sich wieder auf einen Treffer heran (22:23, 51.). Dann jedoch brach ihnen sechs Minuten vor dem Ende beim Stande von 24:25 eine doppelte Unterzahl das Genick. Kiener hatte sich bei den Schiedsrichtern, die Rückraumspielerin Stephanie Elies schon in der 39. Minute mit ihrer dritten Zeitstrafe bedacht hatten, über die Hinausstellung von Louisa Wolf beschwert und ebenfalls eine Zeitstrafe kassiert. Bremen nutzte die sich bietenden Räume, um mit einem 3:0-Lauf auf 28:24 zu stellen und den Sack gegen am Ende die Defensive entblößende Frisch-Auf-Handballerinnen zuzuschnüren.  

Die Gastgeberinnen genossen es sichtlich, „in die seltene Lage eines Spitzenspiels zu kommen“, wie ihr Trainer Timm Dietrich bemerkte. Mit Fortdauer der Partie zeigte der Tabellenführer, dass er nicht zu Unrecht auf dem ersten Platz steht und warum er bislang noch keinen einzigen Zähler abgegeben und schon andere höher eingeschätzte Teams entzaubert hat. Zwar boten die Einheimischen den Gästen in einer temporeichen Partie, die zunächst trotzdem recht torarm verlief, immer wieder etwas an, doch gelang es den Gästen zu selten, diese Angebote für sich auszunutzen. Göppingens Spielführerin Anne Bocka war ein ums andere Mal zur Stelle, auf der anderen Seite lief dann aber auch Bremens Wioleta Pajak zu Hochform auf und nahm den Gästen etliche Würfe ab.

Kiener nahm bereits früh in der ersten Hälfte zwei Auszeiten, zum dritten Mal zückte er in der 39. Minute den grünen Karton. Doch blieb das Göppinger Angriffsspiel zu leicht ausrechenbar für die Gastgeberinnen, die in der Abwehr immer wieder hervorragend verschoben und die Kiener-Truppe zu ungewollten Handlungen und Abschlüssen zwangen. Es fehlte das Unerwartete, aber auch die Entschlossenheit, um zum Ausgleich zu kommen, was in den Anfangsminuten der zweiten Hälfte möglich war. Stattdessen setzte sich Werder danach auf drei Tore ab. „Insgesamt haben wir zu viele freie Würfe vergeben und hatten in der Abwehr nicht die nötige Stabilität“, so Kiener. Die Saison sei jedoch noch lang und jetzt nehme man vorerst die Verfolgerrolle ein und wolle im Heimspiel gegen Buchholz in die Erfolgsspur zurückfinden.

Dass es nun bis Mitte Dezember im normalen Rhythmus ohne Pause weitergeht, könnte entgegenkommen. Denn nicht zum ersten Mal hatten die FRISCH AUF Frauen nach einem spielfreien Wochenende Probleme ihren Rhythmus zu finden. So auch in Bremen, wo man zwar nach vier Minuten durch die sichere Siebenmeterschützin Selina Kalmbach den ersten Treffer der Partie setzen konnte, das Bremer Spiel über den Kreis in der Folge nicht in den Griff bekam und schon bald einem Rückstand hinterherlief, der nicht mehr wettgemacht werden konnte.

Werder Bremen: Schumacher, Pajak; Mehrtens, Thomas, Probst(1), Plümer (1), Becker (2), Engelke (1), Häberle (4), Hürkamp, Weyers (1),Bergmann (5), Niemann (4), Defayay (3), Rode (9/6)


FRISCH AUF Frauen:
Bocka, Hlogyik; De Bellis, Ehmann (5), Elies (3),Kalmbach (5/5), Moser (4), Patorra (2), Scherer (3), Urbanska (2), Watzl (3),Wolf, Wyder  


Schiedsrichter: Moritz Hartmann/NilsHennekes (Dortmund/Gütersloh)


Zeitstrafen: 8:14-Minuten


Zuschauer: 400.