Die FRISCH AUF Frauen bezwingen den 1. FSV Mainz 05 mit 33:27

(18:17) und sind bereit für Spitzenreiter Solingen-Gräfrath

Die Göppinger Zweitliga-Handballerinnen haben die letzte

Pflichtaufgabe vor dem Topduell gegen Spitzenreiter Solingen-

Gräfrath am kommenden Samstag erfolgreich abgeschlossen: Beim 33:27

(18:17) gegen den 1. FSV Mainz 05 musste das Team von Trainer Nico

Kiener am Sonntagnachmittag in der EWS Arena sich aber harten

Widerstandes erwehren. Die Steigerung in der Abwehr sah Göppingens

Coach als „Schlüssel zum Erfolg. 17 Gegentore in der ersten Hälfte

waren dann doch ein paar Tore zu viel. Mainz hat sehr viel aus

seinen Möglichkeiten herausgeholt und eine gute Leistung gezeigt.

Das war lange Zeit ein hartes Stück Arbeit, aber am Ende dann doch

noch ein recht souveräner Erfolg von uns. Unsere taktischen

Umstellungen haben gewirkt und wir konnten uns danach besser auf die

Mainzer Kreisläuferin einstellen.“

Immer wieder kamen die Gäste aus Rheinland-Pfalz über Siebenmeter zu

Torerfolgen, da den Göppingerinnen hinten der Zugriff fehlte und sie

häufig „zu inkonsequent“ zu Werke gingen, wie Louisa Wolf festhielt.

Auch Kiener gefiel das Defensivverhalten seines Teams nicht,

„weshalb wir etwas anderes probieren mussten“. So stellte der

Göppinger Coach nach rund 20 Minuten Spielzeit auf eine 5:1-Deckung

um mit Anja Brugger als vorgezogener Akteurin. Die Comebackerin

erwies sich mit ihrer Erfahrung in der Schlussphase des ersten

Durchganges als ruhender Pol im Göppinger Spiel und sorgte mit ihren

Treffern zum 12:12 und 13:12 für die erste Führung überhaupt und war

danach auch zum 15:14 in ihrem dritten Versuch erfolgreich.

Bis kurz vor der Pause konnte sich Frisch Auf dann auf zwei Tore

erstmals etwas weiter vom Kontrahenten lösen, fing sich wenige

Sekunden vor Schluss aber noch einen unnötigen Gegentreffer ein. Vor

dem Gang in die Kabine sah Kiener Gesprächsbedarf mit den beiden

Schiedsrichterinnen, die beim Klammern und Ziehen gegen Marlena

Urbanska eineinhalb Minuten vor Ende des ersten Durchganges keine

Zeitstrafe verhängt hatten und es stattdessen bei einer Verwarnung

beließen. Die Göppinger Kreisläuferin wurde im Gegensatz zur Partie

gegen Buchholz, als Selina Kalmbach und Paulina Uscinowicz die

Siebenmeter ausführten, dieses Mal wieder von Kiener für diese

Funktion auserkoren.

In der von Beginn an immens umkämpften Partie sahen sich die FRISCH

AUF Frauen nach sieben Minuten einem 3:6-Rückstand ausgesetzt und

hatten zu diesem Zeitpunkt bereits mehr Gegentreffer kassiert als in

den ersten 20 Minuten der zweiten 30 Minuten. Der Tabellenzweite kam

zwar danach zum 7:7 (13.), eine Führung sollte er sich vorerst aber

nicht erarbeiten können. Mit der Umstellung in der Defensive lief es

hernach besser für die Göppingerinnen, die auch eine

Unterzahlsituation bewältigten und ein 18:17 in die Pause mitnahmen.

Das energische Zupacken und bessere Verschieben ihrer Vorderleute

erleichterte es auch Spielführerin Anne Bocka. Sie nahm den Gästen

in Hälfte zwei einige Würfe weg. Nach dem 21:17 (34.) ließen die

FRISCH AUF Frauen die „Meenzer Dynamites“ durch einige ungenaue

Abschlüsse jedoch wieder bis auf ein Tor herankommen (22:21, 38.),

in Überzahl und mit einer Doppelparade von Bocka gelang der Kiener-

Truppe aber die Entfernung auf 28:22 (50.). Dieser Sechs-Tore-

Vorsprung wurde bis zum Schluss konsequent verteidigt.

„Wir haben die letzte Prüfung bestanden und freuen uns nun alle sehr

auf das Topspiel gegen Solingen. Das wird ein Highlight“, so Kiener

nach dem sechsten Heimsieg in Serie. Die neue Heimstärke soll auch

den Primus zu Fall bringen und den Weg freimachen für einen

Führungswechsel an der Tabellenspitze.

So spielten sie:

FRISCH AUF Frauen: Bocka, Kaminska; De Bellis (2), Borutta (6),

Brugger (3), Ehmann (5), Elies (6), Kalmbach (1), Scherer (3),

Schlegel, Urbanska (4/3), Uscinowicz (1), Watzl, Wyder (2)

1. FSV Mainz 05: Coors, Schmid; Breitbarth, Weidle, Gilanyi (1),

Kühlborn (5), Platen (5/1), Schulze, Adeberg (2), Jacobs (2), Fackel

(3), Radschuweit (4/4), Karl, Grawe, Thoss (4), Bartaseviciute (1)

Schiedsrichter: Jennifer Eckert/Maria Ludwig (Leipzig)

Zeitstrafen: 8:6-Minuten

Zuschauer: 712.