Die FRISCH AUF Frauen bezwingen die SG 09 Kirchhof mit 34:20 (20:10) und feiern die Rückkehr in die 1. Bundesliga

Es ist vollbracht: Göppingen ist wieder Handballhauptstadt. Mit einem 34:20 (20:10)-Heimerfolg gegen die SG 09 Kirchhof haben die FRISCH AUF Frauen am drittletzten Spieltag den noch fehlenden Punkt geholt, um sich Meisterschaft und Aufstieg in die 1. Bundesliga endgültig zu sichern und alles theoretische Geplänkel ad acta zu legen. Der Jubel kannte nach Spielschluss in der mit mehr als 2700 Zuschauern besetzten Göppinger EWS Arena keine Grenzen mehr: die Spielerinnen lagen sich freudestrahlend in den Armen, tanzten und hüpften wie wild, ließen den Sekt auf die Platte spritzen. Szenen einer Meisterschaft eben, eines ganz besonderen Erfolges, der im dritten Anlauf nach dem Abstieg aus Liga eins nun umso ausgiebiger gefeiert wurde. Die gesamte Anspannung entlud sich in purer Emotion. Alles musste raus, was sich in den vergangenen Wochen an Vorfreude, Druck, Kontrolle und Konzentration angestaut hatte.

„Das ist ein ganz toller Tag für den Frauenhandball in Göppingen. Wir sind an unserem Ziel angelangt und haben nun den letzten, entscheidenden Schritt vollzogen. Vor der Partie hat es schon mächtig gekribbelt. Wir wollten heute nochmals alles reinlegen und haben den Gegner nicht auf die leichte Schulter genommen, sondern den Fokus der letzten Wochen beibehalten und den Matchball in der eigenen Arena, vor dieser tollen Kulisse, verwandelt“, freute sich Trainer Nico Kiener riesig über die Rückkehr in das Oberhaus. „Die Mannschaft hat eine tolle Runde gespielt und sich gerade in der Rückrunde nochmal weiter entwickelt. Der wachsende Zuschauerzuspruch ist eine tolle Bestätigung für den attraktiven Handball, den das Team von Trainer Nico Kiener geboten hat. Der Aufstieg ist die verdiente Belohnung für die harte Arbeit in den letzten drei Jahren. Heute feiern wir, aber bereits morgen beginnt die Arbeit für die Mission Klassenerhalt. Wir wollen auch in der ersten Liga gut mitspielen, kämpfen und ehrlichen Sport bieten und hoffen, damit auch unsere Zuschauer zu überzeugen, auch wenn es sicher weniger Siege zu feiern geben wird“, so Geschäftsführer Claus Mai. „Ich habe das alles noch gar nicht so richtig realisiert. Das kommt wahrscheinlich erst im Laufe der Woche“, sagte Außenspielerin Luisa Scherer, der gegen Kirchhof vier Treffer gelangen. „Ich war schon um 7 wach, konnte nicht mehr schlafen und wollte das ein oder andere erledigen, aber das ging irgendwie nicht“, so Eigengewächs Sina Ehmann zu den Stunden vor der Partie, ihrem bislang „absoluten Highlight“. „Das ist einfach unbeschreiblich schön, wir haben so lange auf diesen Moment hingefiebert. Ich freue mich so sehr für die Mannschaft, bei mir kullern Freudentränen“, berichtete die Sportliche Leiterin Birute Schaich und ergänzte: „Der Erfolg wäre aber ohne die Unterstützung des gesamten Umfeldes nicht realisierbar gewesen. Da sind so viele Personen daran beteiligt. An sie gilt alle ein riesengroßes Dankeschön.“

Mit dem Erfolg bauten die Göppingerinnen ihre Serie auf 27:1-Zähler in Serie aus. In den Anfangsminuten merkte man dem Spitzenreiter die Nervosität schon ein wenig an. So stand es nach sechs Minuten 3:3 und kurz darauf 5:5. Anne Bocka war es vorbehalten, die Arena mit zwei gehaltenen Strafwürfen so richtig in Wallung zu bringen. Über 10:6 (14.) zogen die Gastgeberinnen dann bis zum Pausenpfiff unaufhaltbar auf 20:10 davon.

Die Göppinger Überlegenheit setzte sich nach dem Wechsel fort. Louisa Wolf ließ in Hälfte zwei nochmals alle ihre Künsteaufblitzen und steuerte sechs blitzsaubere Tore bei. Mit 7/1-Treffern avancierte die Spielmacherin zur besten Werferin. Drei Minuten vor dem Endeerhoben sich die Zuschauer von den Plätzen und klatschten die Gastgeberinnen bis zum Schlusspfiff lautstark in die erste Liga.

„Das ist der absolute Wahnsinn, für solche Tage lebt man“, war Göppingens Spielführerin Anne Bocka über den „krönenden Abschluss“ ihrer Karriere aus dem Häuschen. Die beste Werferin der laufenden Runde, Selina Kalmbach, war einfach nur „überglücklich, dass wir uns heute vor solch einer beindruckenden Kulisse für unsere harte Arbeit belohnen konnten“.  

So spielten sie:

FRISCH AUF Frauen:
Bocka, Hlogyik; De Bellis (1), Breidert, Ehmann (4), Irmler (2), Kalmbach (3), Moser (5), Neubrander (2), Scherer (4), Schlegel (1), Urbanska (3), Watzl (2), Wolf (7/1), Wyder


SG 09 Kirchhof: Stannies, Orowicz, Centini, Feller; Lucas, Weyh (2), Hafner (1), Koltschenko, Nöchel (1), Kavaliauskaite (2), Spatz (9/3), Zakrzewska (1), Spielvogel, Iker (3), Wagner (1)

Schiedsrichter: Felix Mayer/Markus Hehn (Pfullingen)


Zeitstrafen: 6:4-Minuten


Zuschauer: 2756.