Die FRISCH AUF Frauen zerlegen die Kurpfalz Bären mit 43:15 (20:6) und sind nach Rödertals erneuter Niederlage voll auf Kurs 1. Liga  

Nichts, aber rein gar nichts anbrennen ließen die Göppinger Zweitliga-Handballerinnen in ihrem Heimspiel gegen die Kurpfalz Bären Ketsch: Vor knapp 1400 begeisterten Zuschauern in der EWS Arena setzten sich die FRISCH AUF Frauen am Sonntagnachmittag nach einem Wahnsinns-Auftritt mit 43:15 (20:6) durch. „Wir wollten uns schon in der ersten Hälfte einen Puffer erarbeiten, was uns mit 20 eigenen Treffern und nur sechs Gegentoren super gelungen ist. Aber dass es dermaßen gut läuft, damit war nun wirklich nicht zu rechnen “, sagte Spielmacherin Leonie Patorra, die nach ihrer erfolgreich absolvierten Meniskusoperation demnächst mit der Reha starten wird, um dann eventuell zum Beginn der Vorbereitung im Sommer wieder voll ins Training einsteigen zu können.

Der Aufstieg in die 1. Bundesliga ist für das Team von Trainer Nico Kiener seit Sonntag zum Greifen nah. Denn Konkurrent HC Rödertal verlor zeitgleich das Sachsenderby beim HC Leipzig und hat vor dem direkten Aufeinandertreffen am kommenden Samstag in Großröhrsdorf nun sechs Zähler Rückstand auf den Spitzenreiter aus der Hohenstaufenstadt. Heißt: Schon mit einem Punktgewinn in Sachsen könnten die Göppingerinnen Aufstieg und Meisterschaft praktisch eintüten, da sie das wesentlich bessere Torverhältnis aufweisen. Und selbst wenn es nach zwölf Siegen in Folge mal wieder nicht mit einem doppelten Punktgewinn klappen sollte, weiß Göppingens Trainer: „Wenn wir unsere Aufgaben so konzentriert weiter erledigen wie zuletzt auch, kann uns nichts mehr passieren.“    

In der Verfassung, in der sich die FRISCH AUF Frauen im Landesduell gegen Ketsch präsentierten, braucht man sich aber keine Sorgen zu machen. „Das war ein perfekter Nachmittag, was will man mehr?“, so der Göppinger Coach nach dem Kantersieg, einem der höchsten in der Geschichte der Frisch-Auf-Handballerinnenin einem Pflichtspiel. Noch deutlicher, nämlich 38:8, gewannen die Göppingerinnen das Drittrunden-Hinspiel im Challenge Cup in der Saison 2013/2014 gegen den mazedonischen Vertreter HC Zito Prilep.

Gegen Ketsch räumte die von Beginn an und in der 49. Minute durch Kapitänin Anne Bocka abgelöste Torhüterin Petra Hlogyik nahezu alles ab, was auf ihren Kasten geflogen kam. Die Kiener-Schützlinge zündeten nach Hlogyiks Paraden und den massenhaften Ballgewinnen in der Abwehr ein wahres Offensivfeuerwerk. Und präsentierten sich mit dem Willen und der Leidenschaft, dem Kontrahenten von Anfang an den Schneid abzukaufen und den Lauf der letzten Wochen fortzusetzen. Die Angriffe wurden konsequent und überlegt abgeschlossen. Aus dem Rückraum kam durch Carmen Moser und Stephie Elies viel Power, und Sina Ehmann beeindruckte einmal mehr mit ihren Durchbrüchen. „Man denkt eigentlich, man weiß was kommt, aber sie sorgt dann mit ihren Drehungen immer wieder für neue Überraschungen und macht das einfach super“, lobt Patorra ihre Teamkollegin. Neben Elies, die das letzte Tor sehenswert nach Zusammenspiel mit Lea Neubrander per Kempa abschloss und die Halle damit vollends zum Beben brachte, war in Hälfte zwei die eingewechselte Sarah Irmler nicht zu bremsen, die immer wieder auf die Reise geschickt wurde und acht Treffer beisteuerte.    

So spielten sie:

FRISCH AUF Frauen: Bocka (ab 49.),Hlogyik; De Bellis (3), Breidert, Ehmann (5), Elies (7), Irmler (8), Kalmbach(3), Moser (3), Neubrander, Scherer (3), Schlegel (1), Urbanska (4), Watzl (1),Wolf (5/3), Wyder


Kurpfalz Bären: Longo, Wiethoff;Mann (2/1), Goudarzi (4), Hinzmann, Bianco (4), Scheffler (1), Torras Parera (1),Geigle (2), Schranz, Stitzel, Engelhardt, Hufschmidt (1)


Schiedsrichter: Marvin Cesnik/JonasKonrad (Gummersbach)


Zeitstrafen: 4:6-Minuten


Zuschauer: 1400.