Bei „Mega-Erlebnis“ vorzeitig ausgebremst

Klara Schlegel wurde am Mittwoch positiv getestet und fehlt der österreichischen Nationalmannschaft in der WM-Hauptrunde

 

Mehrere Coronafälle machen der österreichischen Frauen-Nationalmannschaft seit Beginn der in Spanien stattfindenden Handball-Weltmeisterschaft zu schaffen. Inzwischen hat es auch Klara Schlegel erwischt. Ein PCR-Test vor dem ersten Hauptrundenspiel gegen Brasilien (31:38) erbrachte bei der rechten Rückraumspielerin der FRISCH AUF Frauen ein positives Ergebnis. Die Folge: Schlegel befindet sich in Quarantäne und verpasst bei ihrem persönlichen „Mega-Erlebnis“ wohl die weiteren Partien. Beruhigend jedoch: Ihr geht es soweit gut. Sie zeigt nur leichte Symptome. 

 

Erstmals seit zwölf Jahren hatte sich Österreich wieder für eine WM qualifiziert. Bei diesem Ereignis erstmals mit dabei: Klara Schlegel. Doch sie und ihre Teamkolleginnen müssen mit erheblichen Widrigkeiten kämpfen, die die Coronafälle nach sich ziehen. „Dass vier Leistungsträgerinnendes Teams das erste Spiel gegen China nicht bestreiten können, haben wir fünf Minuten vor der Abfahrt erfahren“, berichtet die 20-Jährige. Weitere positive PCR-Tests wie bei Kreisläuferin Josefine Huber (Thüringer HC) folgten und dezimierten den ÖHB-Kader weiter. Schlegel brachten die Ausfälle jedoch viele Spielanteile ein. Gegen Spanien durfte die Göppinger Linkshänderin sogar von Beginn an ran. 

 

Im Auftaktspiel gegen China gelang ihr beim 38:27 ein Treffer, beim 29:31 gegen Argentinien steuerte die Rückraumspielerin drei Tore bei. Im letzten Vorrundenspiel gegen Ausrichter Spanien blieb sie beim 19:31zwar ohne Erfolgserlebnis, holte aber etliche Siebenmeter heraus. „Ich war sehr zufrieden mit meinen Leistungen und wie es bislang lief“, erzählt die20-Jährige. Trotz der ganzen Umstände und Unsicherheiten. „Jeder Tag ist ein großes Zittern, ob wieder jemand positiv ist. Es war ein Hinfallen und Wiederaufstehen. Es fällt schwer, sich auf das Eigentliche, den Handball, zu konzentrieren und so ein Turnier als Mannschaft zu genießen. Umso beachtlicher war es, was wir in allen Partien gezeigt haben und dass wir trotzdem in die Hauptrunde eingezogen sind.“ Zumal Trainer Herbert Müller fehlt, der die Reisenach Spanien gar nicht erst antreten durfte, da er zuvor positiv getestet wurde. Obwohl ihre erste WM-Teilnahme durch Corona getrübt wird, überwiegt bei Klara Schlegel das Positive, auch wenn sie nun zuschauen muss und sich nicht weiter gegen die Topspielerinnen aus aller Welt beweisen kann.

„Für eine so junge Spielerin wie Klara ist die Teilnahme an einer WM ein absolutes Highlight“, sagt Göppingens Teammanagerin Birute Schaich. „Es ist sowieso das Allergrößte, für die Nationalmannschaft auflaufen zu dürfen. Ich hatte immer eine Gänsehaut. Aber jetzt zählt erst einmal die Gesundheit“, ergänzt die ehemalige litauische National- und langjährige Göppinger Bundesligaspielerin. Schaich hofft auf einen milden Verlauf bei Schlegel und dass Corona keine Nachwehen hinterlässt, damit die junge Rückraumspielerin ihre erfreuliche Entwicklung fortsetzen kann, die sie nach ihrem Wechsel zu den FRISCH AUF Frauengenommen hat. „Klara war eine meiner Wunschspielerinnen. Ich bin froh, dass sie gleich für drei Jahre bei uns unterschrieben hat. Sie traut sich im Angriff immer mehr zu, aber auch in der Abwehr ist ihr Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft.“