Die FRISCH AUF Frauen kassieren beim 23:28 (13:15) gegen den HC Rödertal die erste Heimniederlage der Saison    

Die Partie endete bezeichnenderweise mit einer Parade von Oliwia Kaminska. Die Ex-Göppingerin lief an ihrer ehemaligen Wirkungsstätte zu Hochform auf und sorgte beim 23:28 (13:15) der Göppinger Zweitliga-Handballerinnen gegen den HC Rödertal für schmerzhafte Bienen-Stiche auf Göppinger Seite. „Wir haben es ihr mit unseren Würfen aber auch oft zu einfach gemacht“, meinte Lea Neubrander, die demnächst leichte Übungen mit dem Ball absolvieren kann, auf ihr Comeback aber noch einige Zeit warten muss. Das von Sarah Irmler bahnt sich derweil fürs kommende Wochenende an. Klara Schlegel dürfte bis Mitte/Ende Januar in den Göppinger Kader zurückkehren.

Es gab aber noch ein weiteres, völlig unerwartetes Comeback auf Seiten der FRISCH AUF Frauen: Die dreifache Polizei-Europameisterin und langjährige Frisch-Auf-Erstligaspielerin Verena Breidert stand überraschend im Kader des Teams von Trainer Nico Kiener, der gegen die Gäste aus Sachsen auch noch auf die kranke Pascale Wyder verzichten musste. „Ich habe selber noch mit Vreni zusammengespielt. Es ist toll, dass sie uns bis Jahresende unterstützt“, sagt die Sportliche Leiterin Birute Schaich zur Reaktivierung der Linkshänderin. Breidert hatte nach ihrem Karriereende 2020 in der Saison 2022/2023 aufgrund diverser Engpässe bei Ligakonkurrent TG Nürtingen ausgeholfen. „Personell sind wir derzeit einfach noch etwas gebeutelt, da tut uns jede Entlastung gut“, so Schaich.

Die erste Heimniederlage der Saison und die erste nach fünf Siegen in Serie konnte Breidert aber nicht verhindern. Dazu kam auf Göppinger Seite von allem einfach zu viel zusammen, zum Beispiel die Zahl der technischen Fehler oder die Zahl der Fahrkarten. Alleine zwischen der 35. und 45. Minute vergaben die Göppingerinnen fünf Hochkaräter. Kein Wunder also, dass sie beim 16:20 nach 17 gespielten Minuten in Durchgang zwei erst drei Treffer zu Buche stehen hatten. Die eingewechselte Petra Hlogyik im Tor sorgte jedoch dafür, dass die Frisch-Auf-Frauen im Spiel blieben.

Sieben Minuten vor dem Ende schien es plötzlich so, als könnte der Tabellenzweite die Begegnung doch noch drehen und das Momentum für sich nutzen: Lea Watzl hatte nach Hlogyik-Parade einen Risikopass übers ganze Feld mit einer Hand heruntergefischt und mit dem wuchtigen Abschluss ins rechte untere Eck zum 21:22 für den Treffer des Tages gesorgt. Die Halle kochte, doch nach einer Zeitstrafe und sich danach unter Zeitdruck wieder einschleichender Flüchtigkeitsfehler konnten die Gäste die heikle Phase überstehen und sich wieder von den Einheimischen absetzen.

Diese gingen bei ihren Angriffen zu wenig in die Tiefe. Und erreichten in der Defensive bedingt durch die Ausfälle nicht die Stabilität der vergangenen Spiele. Es fehlte an Abstimmung und Timing, zudem wurde in Hälfte eins Alicja Pekalazu viel Freiraum gelassen. So kamen die Rödertalbienen, die beim 9:8 (17.) erstmals in Führung gingen und diese nicht mehr abgaben, zu einem verdienten Auswärtssieg. Nur zehn Tore in den zweiten 30 Minuten zeigten, „wo der Schuh gedrückt hat“, so Trainer Nico Kiener.

Immerhin: Auch Tabellenführer Werder Bremen verlor das zweite Mal in dieser Saison. So wuchs der Rückstand auf Rang eins nicht an. „Das bringt uns halt nichts, wenn wir unsere Punkte nicht holen“, weiß Neubrander. Zu punkten, dazu haben die Göppingerinnen in diesem Jahr noch eine Gelegenheit: am Samstag im letzten Spiel des Jahres bei Neuling SG 09 Kirchhof.          

So spielten sie:

FRISCH AUF Frauen: Bocka, Hlogyik; De Bellis, Breidert, Ehmann (6), Erhardt, Kalmbach (3/1), N. Merz, Moser, Patorra(6/3), Scherer (3), Watzl (2), Wolf (3)  


HC Rödertal: Kaminska (1), Rammer; Huth, Hasselbusch (3), Büch (3/2), Dekker (2), Eckart, Smolik (2), Tauchmann,Wolff (2), Laux, Pekala (8), Ertl (5), Schorch (2)  


Schiedsrichter:
Timo Hofmann/Thomas Hörath (Zirndorf/Bamberg)


Zeitstrafen: 8:2-Minuten


Zuschauer: 1318.