Zum Abschluss der Zweitligasaison bezwingen die FRISCH AUF Frauen den HC Leipzig in einem Offensivspektakel mit 43:33 (20:17)
So verabschiedet sich ein würdiger Meister: In einem
Offensivspektakel ohne jegliche Abwehrzwänge und mit purer
Spielfreude bezwangen die Frisch-Auf-Handballerinnen in ihrem
letzten Zweitligaspiel den Tabellendritten HC Leipzig in der
Göppinger EWS Arena mit 43:33 (20:17). Und das, obwohl die Göppinger
Torhüterinnen Anne Bocka und Petra Hlogyik sowie auf der Gegenseite
Nele Kurzke in dem mit immens hohem Tempo geführten Topduell
zwischen dem Meister und Tabellenritten etliche Bälle wegfischten.
„Es lief einfach super gut. Wir hätten ewig weiterspielen können“,
sagte Rückraumspielerin Carmen Moser. „Aber irgendwann war es doch
gut, dass Schlusssirene ertönt ist“, meinte Abwehrspielerin und
Kreisläuferin Louisa De Bellis und ergänzte mit einem Zwinkern:
„Unsere Abwehr war natürlich schon besser in dieser Saison, aber
darauf kam es heute ja nicht wirklich an. Es war einfach ein geiles
Spiel und unsere Torhüterinnen haben nochmal super gehalten.“
„Leipzig hat mitgespielt und das Tempo nicht verschleppt und so zu
dem Spiel mit offenem Visier beigetragen. Es hat unfassbar viel Spaß
gemacht heute und war ein toller Abschluss einer richtig tollen
Saison, auf die wir wirklich stolz sein können. Wir haben stets den
Fokus bewahrt und mit diesem klaren Erfolg gegen den Tabellendritten
nochmals unterstrichen, dass wir zu Recht aufgestiegen sind“, sagte
Trainer Nico Kiener.
Damit gehen die Göppinger Handballerinnen mit 31:1-Zählern in Folge
in die 1. Bundesliga und bleiben in der Rückrunde ungeschlagen.
Lediglich im Topspiel beim Tabellenzweiten HC Rödertal musste man
einen Punkt abtreten. „Der war aber extrem viel wert für uns“,
blickt der Göppinger Meistercoach zurück.
Mit dem jungen Team aus Leipzig hatte der Meister am letzten
Spieltag nochmals eine richtig große Aufgabe zu bewältigen. Vom
Anwurf weg entwickelte sich ein offener Schlagabtausch ganz nach dem
Geschmack der mehr als 2000 Zuschauer. Beide Teams drückten auf die
Tube und so hieß es nach gerade einmal fünf Minuten Spielzeit schon
5:5. Die Gäste aus Sachsen, deren mitgereiste Fans den
Göppingerinnen per Transparent zum Aufstieg gratulierten und
ebenfalls für beste Stimmung sorgten, lagen kurz darauf 7:5 vorne,
doch der Spitzenreiter ließ sich davon nicht beeindrucken und
brachte sich beim 11:9 erstmals mit zwei Toren in Führung. Wenige
Minuten vor Ende des ersten Durchganges waren es fünf (18:13, 26.),
zur Pause drei (20:17) Treffer Vorsprung.
Nach dem Wechsel nahm die Göppinger Aufstiegsparty ihren Lauf.
Besonders die Außenspielerinnen Sarah Irmler, Luisa Scherer und
Selina Kalmbach reihten per Gegenstoß einen Treffer an den anderen.
Die nach Metzingen wechselnde Kalmbach erzielte mit einem Dreierpack
den 40. Treffer und kann nun bei der Abschlussfahrt einen ausgeben.
Denn quasi von der Halle ging es am Sonntag für die FRISCH AUF
Frauen direkt nach „Malle“. „Danach genießen wir noch die restliche
freie Zeit, ehe es dann am 1. Juli mit der Vorbereitung auf die neue
Runde losgeht, auf die wir uns alle wahnsinnig freuen“, sagte Petra
Hlogyik. „Und die Vorbereitung darauf wird richtig hart“, gab
Trainer Nico Kiener einen ersten Ausblick.
Carmen Moser und dem Rest des Teams ist das erst einmal egal. „Wir
genießen das einfach jetzt total. Ich hatte schon vom Anfang an der
Saison ein super Gefühl, dass wir es schaffen. Ein wirkliches Tief
hatten wir ja nie, sondern immer gleich zurückgeschlagen als wir in
der Vorrunde die drei Niederlagen hatten. Trotzdem bin ich froh,
dass wir den Aufstieg schon gegen Kirchhof klarmachen konnten und es
gegen Leipzig nicht mehr darauf ankam und wir hier frei aufspielen
konnten.“
„Wir haben immer daran geglaubt, dass wir es schaffen können. Ich
bin einfach nur total happy, das war der Wahnsinn, was die letzten
beiden Heimspiele abging. Das müssen wir in die neue Saison
mitnehmen“, sagte Hlogyik. „Diese Euphorie brauchen wir“, betont
Kiener, der mit seinem Team die Nacht zum Tag machte und diese
„Momente für die Ewigkeit“ genoss.
So spielten sie:
FRISCH AUF Frauen:
Bocka, Hlogyik; De Bellis (1), Breidert, Ehmann
(7), Irmler (7), Kalmbach (5), Moser (1), Neubrander (2), Schlegel
(4), Scherer (7), Watzl, Wolf (6/5), Wyder (3)
HC Leipzig:
Garcia Canabate, Kurzke, Fleischer; Uhlmann (5/2),
Möller (1), Nikolic (3), Hofmann, Theilig (7), Gaubatz (4), Klocke,
Ferber-Rahnhöfer (1), Illge, Greschner (2), Granicka (10/1)
Schiedsrichter: Jan Lier/Manuel Lier (Korntal-Münchingen/St. Gallen)
Zeitstrafen: 0:6-Minuten
Zuschauer: 2039.