Kreisläuferin Marlena Urbanska ist der siebte und letzte Neuzugang

der FRISCH AUF Frauen – Sarka Francikova hört auf

Die Göppinger FRISCH AUF Frauen haben die letzte offene Baustelle

für die neue Runde geschlossen: Nach den Abgängen von Lina Krhlikar

und Alexandra Tinti bestand noch Handlungsbedarf am Kreis. In

Marlena Urbanska wurden die Verantwortlichen des Tabellenzweiten der

Zweiten Handball-Bundesliga auf der Suche nach einem Ersatz fündig.

Die 24-Jährige kommt vom polnischen Erstligisten Pogon Stettin und

hat für zwei Jahre bis zum 30.06.2024 unterschrieben.

„So eine Spielerin wie Marlena haben wir gesucht, jetzt haben wir

sie gefunden. Sie ist groß, kräftig und kann mit diesen

Voraussetzungen auch in der Abwehr im Mittelblock eine wichtige

Stütze werden“, berichtet Teammanagerin Birute Schaich. Damit stehen

am Kreis in der Saison 2022/2023 zwei ganz unterschiedliche

Spielertypen zur Verfügung: Auf der einen Seite die wuselige Louisa

De Bellis, auf der anderen Seite die 1,87 Meter stattliche Marlena

Urbanska, die dann dritte Polin im Team nach Torhüterin Oliwia

Kaminska und Paulina Uscinowicz, die von Champions-League-Teilnehmer

BVB Dortmund kommt. „Oliwia freut sich schon sehr, sie kennt die

beiden von früher“, erzählt Schaich. Deshalb hofft man auf eine

kurze Eingewöhnungsphase des Duos.

Neben Urbanska und Uscinowicz heuern bei den FRISCH AUF Frauen

Selina Kalmbach von der Sport-Union Neckarsulm, Leonie Patorra (HSG

Bad Wildungen), Sarah Irmler (TSV Haunstetten), Britt van der Baan

(TuS Metzingen) und Stephanie Elies (SG Kappelwindeck/Steinbach) an.

Sechs Akteurinnen sind in der Spielzeit 2022/2023 nicht mehr dabei:

Neben Krhlikar (Karriereende) und Tinti (Ziel unbekannt) werden Sina

Ehmann (HSV Solingen-Gräfrath) und Lotta Woch (Union Halle-Neustadt)

die Grün-Weißen verlassen. Kapitänin Anja Brugger beendet im Sommer

ihre aktive Laufbahn ebenso wie Sarka Francikova, die vor zwei

Jahren von der SG H2Ku Herrenberg nach Göppingen wechselte und in

dieser Saison als linke Außenspielerin aushalf. „Dort hat sie bis zu

ihrer Verletzung einen guten Job verrichtet“, sagt Schaich.

Francikova warf in dieser Spielzeit 60/1-Tore. „Ich habe auf dieser

Position zuvor noch nie gespielt. Aber ich wollte der Mannschaft

helfen und habe mich mit der Zeit dort zurechtgefunden“, erzählt die

ehemalige tschechische Nationalspielerin und eigentliche

Rückraumspielerin. Inzwischen hat sich die 30-Jährige dazu

entschieden, am Ende dieser Runde aufzuhören, da die Familienplanung

mit ihrem Ehemann Lukas in den Vordergrund rückt.

Und so wird bei den FRISCH AUF Frauen der eingeschlagene Weg hin zu

einem verjüngten Team konsequent fortgeführt und findet in Marlena

Urbanska ihren Abschluss. Die 24-Jährige wurde in Stettin geboren

und ist seit fünf Jahren für Pogon Stettin in der ersten polnischen

Liga aktiv, in der sie ihr Debüt im September 2017 gegen Zaglebie

Lubin gab. 2019 zog sie mit ihrem Team ins Endspiel des EHF

Challenge Cups ein, wo man gegen Gran Canaria nach einem 23:30 zwar

das Rückspiel 24:23 gewinnen konnte, den Titelgewinn aber den

Spanierinnen überlassen musste. Die ehemalige polnische Junioren-

Nationalspielerin und B-Kader-Akteurin möchte mit dem Wechsel nach

Göppingen den nächsten Schritt in ihrer Karriere vollziehen und sich

auch für die A-Nationalmannschaft ihres Heimatlandes ins Gespräch

bringen. „Ich will ein starker Teil des künftigen Göppinger Teams

werden und so viele Punkte wie möglich holen, am liebsten in der

ersten Liga“, sagt die Transport-Ingenieurin, die zuletzt eine

Tätigkeit in der Verwaltung ausübte und sich um die Buchhaltung

sowie die Bereiche Ein- und Verkauf kümmerte. In ihrer Freizeit

versucht sich die 24-Jährige gerne in anderen Sportarten und

begeistert sich für Mode und Styling. Zudem verreist Marlena

Urbanska gerne, vor allem in die Berge, um dort zu wandern.

An frühere Zeiten in der Juniorinnen-Nationalmannschaft zusammen mit

Oliwia Kaminska und Paulina Uscinowicz denkt die 24-Jährige gerne

zurück. „Das waren tolle Momente und Erfahrungen, die wir da gemacht

haben. Aber nicht nur die beiden kenne ich, Sarka Francikova war

früher mit mir in Stettin in einer Mannschaft.“ Obwohl Marlena

Urbanska mit der linken Hand schreibt, „werfe ich mit links und

rechts. Durch meine Größe bin ich prädestiniert für das

Abwehrzentrum. Handball ist meine Leidenschaft und durch Fehler und

Niederlagen möchte ich lernen, um danach noch besser zu werden.“ Zum

Handball kam die 24-Jährige zu frühester Schulzeit, als ein Team

gegründet wurde. „Ich hätte nie gedacht, dass es mir so viel Spaß

macht und ich diesen Sport so lange und in der jetzigen Form ausüben

werde. Aber das zeigt, dass das Leben unvorhersehbar ist und du nie

weißt, wohin es dich führt.“