Die Göppinger Zweitliga-Handballerinnen empfangen zum Ende ihrer Heimspielserie an diesem Sonntag den Nachbarn TG Nürtingen

 

Sie liegen nicht nur auf der Landkarte nah beieinander, sondern auch in der Tabelle: An diesem Sonntag um 16 Uhr kommt es in der Göppinger EWS Arena zum Derby zwischen den die 2. Handball-Bundesliga anführenden FRISCH AUF Frauen und dem auf Platz fünf liegenden württembergischen Rivalen TG Nürtingen. „Eine ganz wichtige Partie für uns“, weiß Rückraumshooterin Carmen Moser um die Bedeutung des Derbies. „Es wird sicher ein ganz anderes Spiel als bei unseren beiden Siegen zuletzt gegen Freiburg und Harrislee.“

Moser und ihre Teamkameradinnen erwartet wesentlich mehr Gegenwehr. Ein Kontrahent, der körperlich robuster auftreten und zupacken dürfte. „Wir werden es deutlich schwerer haben, leichte Tore zu erzielen. Nürtingen wird sich sehr gut auf uns vorbereiten, aber das werden wir auch tun und deswegen habe ich eigentlich ein sehr gutes Gefühl für Sonntag. Wir sind immer besser eingespielt aufeinander und es werden uns hoffentlich viele Zuschauer unterstützen. Jetzt haben wir den Heimvorteil und wollen vor eigener Kulisse die beiden Punkte unbedingt holen.“

Vergangene Saison dem Abstieg am letzten Spieltag und dank Göppinger Mithilfe entkommen, starteten die Handballerinnen aus der Hölderlinstadt in dieser Runde richtig durch und mauserten sich unter ihrem spanischen Coach Manel Cirac zum Überraschungsteam, das mit 21:13-Zählern zum Verfolgerfeld des Spitzenduos gehört. „Wir stehen vor einer großen Aufgabe, die wir gemeinsam mit unseren Zuschauern und Fans bewältigen wollen“, sagt Trainer Nico Kiener. Nürtingen spiele eine sehr starke Runde und werde seinem Team am Sonntag alles abverlangen.

Um die beiden Punkte behalten und die Heimspielserie mit einem weiteren Sieg abschließen zu können, werde man in allen Bereichen im oberen Limit agieren und die mit 122/40-Treffern die Zweitliga-Torschützenliste anführende Kerstin Foth bändigen müssen. Die Nürtinger Spielmacherin wird zum Ende der Saison ihre Karriere beenden, ebenso Torhüterin Christine Foth und die ehemalige Göppingerin Lea Schuhknecht. Der TGN steht also ein größerer Umbruch bevor, da ein etabliertes Trio dann nicht mehr zur Verfügung steht.

„Es ist ein Derby, das macht das Ganze noch spezieller und es ist immer alles möglich. Jeder ist hochmotiviert und möchte sich von seiner besten Seite zeigen. Wir werden alles reinwerfen und wollen endlich wieder gegen Nürtingen gewinnen, auch wenn es gegen die TG für uns in der Vergangenheit immer sehr schwierig war. Der angestrebte Derbysieg ist ein weiteres kleines Ziel auf dem Weg zu unserem großen Ziel“, sagt die Sportliche Leiterin Birute Schaich.

Bei den jüngsten drei Aufeinandertreffen lieferten sich beide württembergischen Kontrahenten einen offenen und ebenbürtigen Schlagabtausch stets mit dem gleichen Ausgang: einem Unentschieden. 34:34 und 22:22 in der vergangenen Saison, im Hinspiel in der Theodor-Eisenlohr-Halle erkämpften sich die Göppingerinnen nach einem 12:15 zur Pause in einem dramatischen Finish noch ein 30:30. Carmen Moser traf mit der Schlusssekunde zum Ausgleich.

Es war damals eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die die Kiener-Schützlinge durchlebten. Auch, weil in dieser Partie sich Außenspielerin Britt van der Baan erneut am Kreuzband verletzte und dieser Schock in der verbleibenden Spielzeit mit der Bürde des Rückstands erst einmal verarbeitet werden musste. Was den FRISCH AUF Frauen aber gelang. Sie nahmen noch einen Punkt mit und präsentierten sich in der Endphase ganz abgezockt im Stile eines Topteams, das aus den Gegebenheiten und mit dem Rücken zur Wand noch das Bestmögliche für sich herausholte.