Derby im Kampf ums Pokal-Viertelfinale
Nach der Länderspielpause treten die FRISCH AUF Frauen an diesem Samstag um 18 Uhr zum Achtelfinalspiel in Neckarsulm an
Die Pokalreise soll noch eine Weile andauern. Um ins Viertelfinale einzuziehen und dem Final-Four-Turnier in Stuttgart einen weiteren Schritt näher zu kommen, dafür müssen die Göppinger Bundesliga-Handballerinnen ihr Achtelfinalspiel siegreich gestalten. Dieses führt das Team von Trainer Nico Kiener an diesem Samstag um 18 Uhr zum württembergischen Erstligarivalen Sport-Union Neckarsulm.
„Wir hätten natürlich gerne zuhause gespielt, aber wenigstens liegen keine großen Reisestrapazen vor uns und eine Chance auf das Erreichen der nächsten Runde besteht auch, wenn es uns gelingt, an die Leistung aus dem Halle-Spiel anzuknüpfen und unsere Stärken auf die Platte zu bringen“, sagt der Göppinger Coach. Für ihn und sein Team ist das Endturnier in der Landeshauptstadt „in jeder Saison ein Ziel“. Sollte nach den 60 Minuten in der Balleisporthalle zumindest ein Tor mehr auf Seite der FRISCH AUF Frauen stehen, stünde man unter den letzten acht Teams.
Allerdings erwartet die Göppingerinnen ein sicher spannungsgeladenes und emotionales Spiel, „so wie es in Derbys immer der Fall ist“, weiß die Sportliche Leiterin Birute Schaich. „Wir wollen alles geben und in die nächste Runde einziehen, wissen aber, dass Neckarsulm natürlich auch diese Chance wahrnehmen will. Um das Duell für uns entscheiden zu können, brauchen wir eine stabile Abwehr und das Tempospiel aus den ersten zwei Partien.“ Hierfür müsse man schnell in die Puschen und den Rhythmus kommen. Vergangenes Wochenende ruhte der Spielbetrieb in der Liga aufgrund der Länderspielpause. Wer also schnell reinfindet in die Partie, hat womöglich die besseren Karten und verschafft sich womöglich entscheidende Vorteile.
Beim Gegner hat sich im Kader einiges verändert. Neu sind unter anderem Zweitliga-Torschützenkönigin Paulina Uscinowicz, in der Saison 2022/2023 in Diensten der FRISCH AUF Frauen. Da sich in der Vorbereitung Außenspielerin Alessia Riner am Knie verletzt hat und lange ausfällt, wurde aus dem Ludwigsburger Team Nationalmannschafts-Kapitänin Antje Döll verpflichtet, die beim 31:22-Heimsieg gegen den Buxtehuder SV mit 9/2-Treffern auftrumpfte. Im Tor setzt man weiterhin auf die Fangkünste von Lena Ivancok. Gefahr aus dem Rückraum droht von Munia Smits, die schon großen Anteil an den beiden Erfolgen der Sport-Union gegen die Kiener-Schützlinge in der vergangenen Spielzeit hatte.
Göppingens Lea Neubrander, die unter der Woche einen Tag mit dem Training aussetzen musste, weil sie einen Schlag an den Hals abbekam, stellt sich in der Ballei auf einen „heißen Tanz“ ein. „Bei Derbys ist immer viel Feuer drin. Wir wollen beide das Viertelfinale erreichen, dann ist der Weg zum Final Four wirklich nicht mehr weit.“ Die Frisch-Auf-Spielmacherin sieht die beiden Kontrahenten auf Augenhöhe. Wer letztlich weiterkommt, könne mit von der Tagesform abhängen. „Wir sind recht eingespielt und hatten nur punktuelle Veränderungen. Neckarsulm hingegen hatte einen kleineren Umbruch, besticht aber durch viel individuelle Klasse gerade von Smits oder Uscinowicz, die aus der zweiten Reihe mit viel Power draufhält. Können sie diese individuelle Klasse abrufen, wird es schwer, sie zu schlagen. Wir müssen in jedem Fall Beton in der Abwehr anrühren und über diese starke Defensive mit den Torhüterinnen dahinter in unser schnelles Umschaltspiel kommen, damit wir leichte Tore erzielen können“, so Lea Neubrander vor dem Aufeinandertreffen im Landkreis Heilbronn.