Zum Abschluss kommt der Europapokalsieger

11.10.2025
Kategorie
Bundesliga

Mit dem Heimspiel gegen den Thüringer HC andiesem Samstag um 19 Uhr beenden die FRISCH AUF Frauen ihre englische Woche


Der Sieg gegen den VfL Oldenburg und das erstmals positive Punktekonto seit dem Wiederaufstieg ins Oberhaus wurden am Mittwochabend ausgiebig gefeiert. „Nicht von allen, da einige doch kaputt waren, aber einige Spielerinnen sind schon etwas länger geblieben“, berichtet die Sportliche Leiterin Birute Schaich. Der Blick auf die Tabelle gefällt allen, auch wenn diese noch sehr schief und zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison nur bedingt aussagekräftig ist. Dennoch: „Wir sind Vierter und würden augenblicklich an den Playoffs um die Meisterschaft teilnehmen“, ergänzt Schaich und lacht: „Spaß muss sein. Es ist eine tolle Momentaufnahme, die wir natürlich genießen. Das Team hat es sich verdient und die Partie gegen Oldenburg insgesamt souverän nach Hause gebracht und aus dem Buxtehude-Spiel gelernt.“

Die Serie mit den zuletzt eingefahrenen 5:1-Zählern ist nun aber akut gefährdet, denn mit dem Thüringer HC stellt sich an diesem Samstag um 19 Uhr der amtierende Sieger der EHF European League in der Göppinger EWS Arena vor, der schon zwei Niederlagen einstecken musste, wobei vor allem das 31:33 gegen die Sport-Union Neckarsulm überraschte. „Da wird einiges auf uns zukommen. Wir werden aber alle Körner raushauen, die wir noch haben“, sagt Frisch-Auf-Coach Nico Kiener vor dem Duell mit dem Team von Trainerfuchs Herbert Müller. Dieses kommt mit Toptorjägerin Johanna Reichert, die auch am 34:32-Finaltriumph gegen das dänische Team aus Ikast großen Anteil hatte mit ihren 13/3-Treffern und in der vergangenen Spielzeit sich die Torjägerkrone aufsetzte. Gegen den THC kann das Frisch-Auf-Team ausloten, ob es bereits in der Lage dazu ist, einen Großen der Liga zu ärgern trotz der beiden vorangegangenen körperlich herausfordernden Partien in Buxtehude und gegen Oldenburg.

Am Samstag kommt es auch zum Duell der beiden japanischen Spielmacherinnen Haruno Sasaki und Natsuki Aizawa. Letztere hat ihren Vertrag beim THC vor einiger Zeit verlängert, die vor der Runde aus Dortmund nach Göppingen gekommene Sasaki hat ohnehin noch einen Kontrakt bis 2027 bei den FRISCH AUF Frauen. Die Verpflichtung der 30-Jährigen hat sich bereits jetzt ausgezahlt. Sie verleiht dem Göppinger Spiel nochmals besondere Impulse und lässt sich auch von einem vergebenen Siebenmeter nicht davon abhalten, beim nächsten wieder an den Strich zu marschieren und zu treffen. Mit 33/28-Treffern liegt der Göppinger Neuzugang nach Nina Engel aus Bensheim und Johanna Reichert vom THC derzeit auf Platz drei der besten Torschützinnen in der Liga.

Am Göppinger Hoch haben aber auch die anderen Akteurinnen Anteil. Die Geschlossenheit und Ausgeglichenheit im Team ist es, die ein großes Plus darstellt. Das hebt auch Mariel Beugels hervor, die nach ihrer Babypause in den zurückliegenden Partien ihre ersten Einsatzminuten erhielt, nachdem sie zuvor bereits seit einigen Wochen wieder mit dem Team trainierte. „Ich freue mich wahnsinnig, dass alles so gut klappt und ich das Team jetzt wieder unterstützen kann“, sagt die Freundin von Frisch-Auf-Außenspieler Rutger ten Velde, die im Sommer Mutter wurde. „Gegen Oldenburg habe ich meinen ersten Treffer erzielt. Das war toll. Es macht wirklich sehr viel Spaß mit diesem Team, das hat man jüngst auch gegen Oldenburg gesehen, mit welcher Freude und mit welchem Teamgeist wir reingehen in die Partien.“ Ob gegen den siebenfachen deutschen Titelträger etwas zu holen ist? „Schwer zu sagen, wir werden alles versuchen und dann schauen wir, was am Ende dabei rauskommt“, sagt Mariel Beugels. „Wir können jedenfalls ganz befreit in das Spiel gehen. Der Druck liegt beim THC, der jetzt etwas unter Zugzwang steht.“  

Dass die Gäste trotz der ungewohnten Tabellenkonstellation Favorit sind, steht außer Frage. Der letzte Sieg gegen den Dominator der 2010er-Dekade gelang im April des Jahres 2016 beim 27:26. Doch die FRISCH AUF Frauen haben nach den jüngsten beiden Partien Lunte gerochen und wollen ihre aufsteigende Tendenz und ihre Position mit einer weiteren guten Leistung untermauern. Getreu dem Motto: Alles kann, nichts muss. Zumindest an diesem Samstag.