Mit Heimsieg zum positiven Punktekonto
An diesem Mittwoch geht es für die FRISCH AUF Frauen in einem weiteren Süd-Nord-Duell in der EWS Arena gegen den VfL Oldenburg
Müde und abgekämpft kehrten die Göppinger Bundesliga-Handballerinnen am Montagfrüh gegen 4 Uhr vom körperlich sehr intensiven Auswärtsspiel beim Buxtehuder SV (34:34) zurück. Deshalb stand am Montag erst einmal Regenerieren auf dem Programm, ehe Trainer Nico Kiener am Dienstag wieder zum Training bat. Der Göppinger Coach hätte wie sein Team angesichts des Zwei-Tore-Vorsprungs 120 Sekunden vor dem Ende gerne beide Zähler mit nach Hause genommen, sieht aber auch das Positive: „Klar war es etwas ärgerlich und im ersten Moment enttäuschend, da sich Buxtehude eher als Sieger gefühlt hat, obwohl die Partie unentschieden ausging. Diesmal haben wir einen Zähler geholt, letztes Jahr war es keiner. Insgesamt sind wir bislang wesentlich näher an den Teams dran“, bilanziert der Göppinger Trainer, der gegen den einen Rang vor den FRISCH AUF Frauen platzierten VfL Oldenburg an diesem Mittwoch um 19 Uhr in der heimischen EWS Arena den zweiten Heimsieg einfahren möchte.
Ein schöner Nebeneffekt könnte sich einstellen: Dann wäre das Punktekonto der Göppingerinnen erstmals seit dem Aufstieg positiv und die englische Woche mit dann drei Punkten schon vor dem abschließenden Heimspiel gegen den Thüringer HC ein Erfolg. An Kraft und Kondition werde es nicht mangeln. „Wir befinden uns zu einem frühen Zeitpunkt der Saison und hatten noch nicht so viele Spiele. Zudem spielen wir vor unseren eigenen Zuschauern, da kommt keine Müdigkeit auf. Wir wollen versuchen, den Heimvorteil in diesem 50:50-Spiel für uns zu nutzen“, so der Göppinger Coach.
Helfen soll dabei auch der breite Kader: Bis auf Leonie Patorra (Knie) sind alle Spielerinnen dabei. Auch die junge Kreisläuferin Aylin Bornhardt, die am Samstag für die SG Schozach-Bottwartal in der 3. Liga am Ball war. „Wir werden die Einsatzzeiten gut verteilen und es werden jetzt auch diejenigen zum Zuge kommen, die in Buxtehude nicht so lange gespielt haben“, sagt Kiener. Um gegen die Nordlichter um die ehemalige Göppingerin Lisa Borutta den Erfolg aus der Vorsaison wiederholen zu können, damals im Weihnachtsspiel in den goldfarbenen Sondertrikots vor der großen Kulisse von 3600 Zuschauern, „müssen wir wieder mehr Stabilität in unsere Defensive bringen. 34 Gegentore sind schon ein paar zu viel. Durch unser schnelles Umschalt- und Tempospiel sind wir aber auch in der Lage dazu, sehr viele Tore zu werfen. Aber wir müssen versuchen, die Zahl der Gegentore wieder niedriger zu halten, damit wir nicht jedes Mal 30 Tore oder mehr erzielen müssen, um zu punkten.“
Im Gegensatz zu Teams wie Neckarsulm mit Munia Smits oder Paulina Uscinowicz oder jetzt Buxtehude mit Levke Kretschmann habe man keine typische Shooterin in seinen Reihen, sondern käme eher über die mannschaftliche Kompakt- und Geschlossenheit. Wobei zuletzt auch Ann Kynast mit sieben Treffern zeigte, welcher Faktor sie sein kann. Sina Ehmann mit sechs Toren und ihren gewohnt gefährlichen Durchbrüchen verleiht dem Göppinger Angriffspiel ohnehin eine weitere große Trumpfkarte.
Als beste Werferin führt momentan Neuzugang Haruno Sasaki die Göppinger Torschützenliste an. Nicht zuletzt aufgrund der Vielzahl der von ihr verwandelten Strafwürfe. In Buxtehude bestach die japanische Nationalspielerin bei zehn Versuchen vom Siebenmeterstrich aus mit einer 100-Prozent-Quote und zeigte dabei eine ungemeine Variabiliät. „Sie hat das super gemacht. Wenn sie einen nicht trifft, kann es auch ganz anders laufen und wir verlieren das Ding mit einem Tor.“ Die 30-Jährige ergänze sich perfekt mit Lea Neubrander. „Wir können beide eins zu eins aufs Feld schicken. Beide haben eine gute Übersicht, eine guten Zug zum Tor und können hinten decken“, sagt Nico Kiener.
Haruno Sasaki weiß um die Gefährlichkeit des Oldenburger Teams, da sie auch in ihrer Zeit zuvor beim BVB sich mit dem viermaligen Pokalsieger duellierte. „Es ist eine Woche, die uns viel abverlangt, aber wie sind hierfür präpariert. Oldenburg ist ein Team, das viele taktische Variationen in petto hat und auch mit 7:6 operiert, gute Kreuzbewegungen macht. Diese müssen wir versuchen zu unterbrechen, sie früh stören und einfache Tore verhindern. Selbst müssen wir im Angriff unsere Fehler reduzieren und uns Würfe nehmen, die dann auch wirklich sitzen und für die gegnerischen Torhüterinnen nicht leicht ausrechenbar sind, sondern sie immer vor neue Aufgaben stellen. Wir werden als Team all unsere Energie auf die Platte bringen und wollen nach den 60 Minuten einen Heimsieg feiern mit unseren tollen Fans.“