Derby läutet Jahresendspurt ein

Im vorletzten Heimspiel in 2021 treffen die FRISCH AUF Frauen auf die SG H2KuHerrenberg, die seit etlichen Wochen auf die Ex-Göppingerin Annika Blankeverzichten muss

 

In ihrem dritten und letzten Derby in der Hinrunde empfangen die Frisch-Auf-Frauen an diesem Samstag (19 Uhr, sportdeutschland.tv) in der Göppinger EWS-Arena die SG H2Ku Herrenberg. Der in Abstiegsnöten steckende Kooperationspartner des Erstligisten TuS Metzingen rangiert mit drei Siegen noch über dem Strich, hat aber drei Partien mehr ausgetragen als Werder Bremen. Punkte im Derby bei Frisch Auf kämen den Gästen aus dem Raum Böblingen äußerst gelegen.

Dass es nicht nach Wunsch läuft, dürfte einerseits mit der Fluktuation beim Personal zu tun haben. Eine große Lücke hinterließ die zur TG Nürtingen gewechselte Torjägerin Kerstin Foth, die die Torschützenliste der zweiten Bundesliga anführt. Andererseits fehlt dem Team aus der Schönbuchregion seitdem zweiten Spieltag eine wichtige Akteurin, die Foth ersetzen könnte. Denn beim Saisonauftakt bei den Kurpfalz Bären Ketsch zog sich die frühere Göppingerin Annika Blanke eine Schulterverletzung zu. „Annika wird uns leider noch einige Monate fehlen“, berichtet Herrenbergs Trainer Mike Leibssle. So hängt viel von Lea Neubrander und Sulamith Klein ab, den erfolgreichsten Werferinnen der „Kuties“, für die die beiden Metzingerinnen Britt van der Baan und Anna Albek mit einem Doppelspielrecht ausgestattet wurden.

Göppingens Trainer Nico Kiener kennt einige Spielerinnen der Gäste aus Verbandszeiten und weiß um deren Fähigkeiten. „Herrenberg hat vergangenes Jahr vorne mitgespielt und die Saison als Dritter abgeschlossen. Annika Blankes Ausfall tut ihnen weh und ist sicher einer der Gründe, der zum bisherigen Abschneiden beigetragen hat.“ Trotzdem müsse man aufpassen: „Jedes Spiel geht bei 0:0 los und muss konzentriert angegangen werden.“ Ein weiterer Grund vorsichtig zu sein: Derbies haben eigene Gesetze und heben sich von anderen Ligaspielen ab. Emotionen spielen eine große Rolle und wer seine Nervenbesser in den Griff bekommt. Für Kiener ist die Partie als gebürtiger Herrenberger und ehemaliger Trainer des Herrenberger Männerteams „schon eine besondere, aber nicht ganz so, als wenn ich früher Trainer des Frauenteams gewesen wäre. Dennoch freue ich mich auf viele Weggefährten und Freunde aus dem Verein, die sich das Spiel anschauen werden.“

Nach den Auswärtssiegen in Leipzig und beim TV Aldekerk möchten die Göppingerinnen mit einem Sieg in eigener Halle nachlegen, um an den beiden führenden Teams aus Waiblingen und Solingen dranzubleiben. Zuletzt funktionierte das Angriffsspiel sehr gut. Sowohl in Leipzig, als auch in Kerken warfen die FRISCH AUF Frauen 34 Tore und blieben zudem unter 30 Gegentoren. Kreisläuferin Lina Krhlikar, die in den vergangenen Wochen wegen Beschwerden an der Achillessehne fehlte, wird ebenso ins Team zurückkehren wie Torhüterin Anne Bocka nach überstandener Schulterverletzung.

Aber nicht nur auf Bockas Paraden, sondern auch auf die von Oliwia Kaminska kommt es an, die den nötigen Pusheffekt verleihen kann, sollte sie erst einmal heißgelaufen sein. Für Kaminska und ihre Kolleginnen ist es nichts Neues, wieder einmal in der Rolle des Favoriten zu stehen. Doch ob Favorit oder nicht: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen, so auch das Derby an diesem Samstag. Wir müssen unsere Linie und das, was wir im Training einstudieren, konsequent und fortlaufenddurchziehen, vom Anfang bis zum Ende der Partie, und dürfen uns nicht von unserem Vorhaben abbringen lassen.“ Den Gegner wird Oliwia Kaminska wie immer per Video genau studieren, um sich auf mögliche Wurfvarianten und Feinheiten einzustellen.


Frank Höhmann