Die FRISCH AUF Frauen spielen sich beim 31:21 (13:13) gegen die TG Nürtingen mit einer überragenden Anne Bocka im Tor in einen Rausch


Die Matchwinnerin beim 31:21 (13:13)-Erfolg der Göppinger Zweitliga-Handballerinnen im Derby gegen die TG Nürtingen kam mit Anwurf der zweiten Hälfte: Mit einer Spitzenleistung und 61,11 Prozent gehaltener Bälle unterstrich die Göppinger Spielführerin, dass sie trotz ihres feststehenden Karriereendes im Sommer immer noch richtig Bock auf Handball hat. Einen Wurf nach dem anderen nahm Bocka den in der Auswärtstabelle auf Platz eins liegenden Gästen ab und sorgte dafür, dass ihre Teamkameradinnen sich über 18:15 (37.) auf 25:17 (48.) absetzen konnten. Der immer größer werdende Abstand löste auch die letzten Fesseln und schlussendlich warfen die Frisch-Auf-Frauen den württembergischen Kontrahenten mit zehn Toren Unterschied aus der mit mehr als 1700 Zuschauern besetzten EWS Arena.

Ein Derbysieg mit solchem Wow-Effekt war vorab von kaum jemandem erwartet worden. Auch die größten Optimisten hatten Zweifel angesichts des Nürtinger Auftretens und des Hinspiel-30:30 mit Last-Second-Tor von Carmen Moser und den beiden Unentschieden aus der vergangenen Runde. „Der Respekt vor den Nürtingerinnen und ihren Leistungen im bisherigen Rundenverlauf war groß, aber wir wollten das Derby endlich wieder gewinnen. Der Erfolg war nicht nur wichtig für das Punktekonto, sondern auch für den Kopf, dass wir auch diesen Gegner bezwingen können, der uns in den vergangenen drei Spielen jedes Mal immer einen Punkt abgenommen hat“, so Göppingens Coach Nico Kiener nach dem dritten Erfolg zum Abschluss des Heimspiel-Dreierpacks, mit welchem die Tabellenführung behauptet wurde.

Und auch am Faschingssonntag stand es nach 30 Minuten unentschieden 13:13, wobei die Gäste aus der Hölderlinstadt Nürtingen zunächst die klareren Aktionen und das strukturierte Spiel zeigten und keine Nervosität offenbarten. „Wir hatten null Druck, wollten das Spiel einfach genießen“, so Nürtingens Trainer Manel Cirac. So trat sein Team auch auf. Mit Folgen für die FRISCH AUF Frauen, welche 8:11 (19.) ins Hintertreffen gerieten. Nach einer Auszeit des Göppinger Trainers lief es besser, seine Spielerinnen schauten sich die gegnerische Torhüterin Christine Foth und deren Bewegungen genau aus und warfen sich mit einem 4:0-Lauf zum 12:11 (24.) erstmals seit dem 3:2 wieder in Führung. Es blieb jedoch eng bis zur Pausensirene. „In Abwehr und Angriff hat die letzte Konsequenz gefehlt, hier wollten wir uns nach dem Wechsel steigern und mit mehr Überzeugung auftreten.“

Das gelang den FRISCH AUF Frauen in eindrucksvoller Art und Weise, die auch den Kontrahenten staunen und von Minute zu Minute mehr verzweifeln ließ, der die eingewechselten Anne Bocka kaum mehr überwinden konnte. Die Göppinger Kapitänin riss das Publikum und ihre Teamkolleginnen mit, die sich nun in einen Rausch spielten und beim 28:18 (54.) erstmals zweistellig führten und am Ende ein klares Signal an den HC Rödertal sendeten, mit dem es nach den Niederlagen des HC Leipzig und TuS Lintfort nun auf einen Zweikampf im Meisterschaftsrennen hinauszulaufen scheint.

So spielten sie:


FRISCH AUF Frauen: Bocka (ab 31.),Hlogyik; De Bellis (1), Ehmann (5), Elies (2), Kalmbach (3), Irmler (4), Moser(1), Patorra (6/3), Scherer (5), Schlegel (1), Urbanska (3), Watzl, Wolf, Wyder

TG Nürtingen: Keller, ChristineFoth; Fischer (3), Wieder (2), Schuhknecht, Heiser, Kerstin Foth (7/1),Gerstweiler, Seeger (1), Beddies, Dreizler (4/1), Distel (2), Treusch (1),Natalello (1)

Schiedsrichter: Fabian Friedel/RickHerrmann (Leipzig/Zschorlau)

Zeitstrafen: 10:2-Minuten

Zuschauer: 1711.