Die Wildkatzen gezähmt

16.9.2025
Kategorie
Bundesliga

In ihrem ersten Heimspiel holen die FRISCH AUF Frauen beim 35:29 (15:11) gegen Union Halle-Neustadtbeide Punkte

Wildkatzen können mitunter ganz schön kratzbürstig sein. Und das bewiesen die Gäste aus Sachsen-Anhalt auch. Doch den Göppinger Bundesliga-Handballerinnen gelang es im Verlauf der Partie, die „Wildcats“ des SV Union Halle-Neustadt zu zähmen und sich beim 35:29 (15:11)-Erfolg vor 1700 Zuschauern in der Göppinger EWS Arena am Geburtstag von Co-Spielführerin Luisa Schulze beide Zähler und ihren ersten Sieg zu sichern. Vor der nun anstehenden Pause „können wir mit dem Pokalsieg beim BHC und dem guten Auftritt in Bensheim von einem erfolgreichen Auftakt in die neue Saison sprechen“, sagte Göppingens Trainer Nico Kiener, dessen Team in der Defensive gegenüber den 37 Gegentoren in Bensheim deutlich zulegte. 

„Die Abwehr stand wirklich sehr kompakt“, lobte Rückraumspielerin Ann Kynast, mit sechs Treffern zusammen mit Haruno Sasaki (6/3) die erfolgreichste Werferin der FRISCH AUF Frauen, die mal wieder durch ihre Ausgeglichenheit glänzten. „Jede von uns war torgefährlich“, sagte Kynast, die von Beginn an den unbedingten Siegeswillen in ihrem Team ausmachte. „Ich denke, man hat gesehen, dass wir diese beiden Punkte in unserem ersten Heimspiel auf jeden Fall holen wollten, nachdem wir ja alle nun sehr lange darauf warten mussten.“ 

In den ersten Spielminuten deuteten die Gäste an, dass sie zuschlagen würden, falls ihnen die Gastgeberinnen etwas anbieten. Dementsprechend konzentriert gingen sie zu Werke, auch wenn einige der ersten Würfe von Gästekeeperin Mariane Lic pariert wurden. Doch mit zunehmender Spieldauer „haben wir über unsere starke Defensivleistung immer mehr an Sicherheit gewonnen“, sagte Außenspielerin Lea Watzl. Eine Initialzündung waren der gehaltene Siebenmeter von Torhüterin Celina Meißner beim Stande von 7:5 (14.) und der Treffer der Göppinger Schlussfrau ins leere Hallenser Tor zum 10:7 (20.). Bis zur Pause setzten sich die Kiener-Schützlinge auch dank eines Hattricks von Kynast auf 15:11 ab.

Nach dem Seitenwechsel gelang es den FRISCH AUF Frauen, ihre Führung bis zur 37. Minute auf 20:13 auszubauen. Diesen Vorsprung gaben sie dann nicht mehr ab und hatten im zweiten Durchgang alles im Griff. „Es war wichtig, dass wir immer fünf oder sechs Tore vorne lagen und diese Führung gehalten haben. Halle hat nie aufgesteckt. Wenn sie auf zwei oder drei Tore rangekommen wären, wäre es gleich gefährlich für uns geworden.“ Doch eben das ließen die Gastgeberinnen nicht zu, die über 30:23 (51.) einem letztlich sicheren 35:29-Sieg entgegensteuerten. 

Zwar konnte der Neuling den Rückstand in den letzten Minuten noch etwas reduzieren, doch das schmälerte den Jubel auf den Rängen über den ersten Sieg kein bisschen. „Jetzt wollen wir in Neckarsulm im Pokal weiterkommen und müssen dann alle Kräfte bündeln für den danach folgenden Dreierpack in der Liga binnen einer Woche.“ Dann geht es für die FRISCH AUF Frauen nach Buxtehude und in zwei Heimspielen gegen Oldenburg und den Thüringer HC. Insofern traf es sich gut, dass gegen Halle-Neustadt am Sonntag auch Mariel Beugels ihr Comeback nach ihrer Schwangerschaft gab und ihre ersten Spielminuten im Frisch-Auf-Dress absolvierte.

So spielten sie:

Frisch Auf Göppingen: Hlogyik (ab 46.), Meißner (1); DeBellis (1), Beugels, Bianco (1), Däuble (2), Elies (4), Anna Ehmann (1), SinaEhmann (4), Kynast (6), Merz (1/1), Neubrander (2), Sasaki (6/3), Scherer (4),Schulze (1), Watzl (1)

Union Halle-Neustadt: Szott, Lic; Gratwohl, Pallas, Molenaar (7), Marksteiner, Büch (2/1), Hertha (5), Gruber (3), Polakova (2),Röpcke (2), Reuthal (4), Petika (2), Kieffer, Strauchmann (2)

Schiedsrichter: Lynn van Os/Pelin Odabas (Göttingen/Berlin)

Zeitstrafen: 6:4-Minuten

Zuschauer: 1711.