Die FRISCH AUF Frauen starten im Spitzenspiel beim TSV Harrislee mit

einem 28:16 (16:7)-Kantersieg ins neue Jahr

Dem 32:21 in Buchholz zum Ausklang des alten Jahres ließen die

Göppinger Zweitliga-Handballerinnen zum Anfang des neuen eine

weitere Machtdemonstration im Norden folgen: Mit einem 28:16 (16:7)-

Erfolg im Spitzenspiel beim TSV Harrislee unterstrich das Team von

Trainer Nico Kiener eindrucksvoll sein zurückgewonnenes

Selbstvertrauen. „Wir sind sehr glücklich, dass wir bei dieser sehr

guten Mannschaft, die besonders daheim äußerst unangenehm zu spielen

ist, so eine Leistung abgerufen haben“, jubelte Kreisläuferin Louisa

De Bellis und ergänzte: „Das war eine absolute Mannschaftsleistung,

die wir auch unserer Leo widmen, die sich leider im Training einen

Kreuzbandriss zugezogen hat.“

Nach Spielschluss wurde auf dem gemeinsamen Siegerfoto Leonie

Patorras Trikot mit der Nummer 26 in die Kamera gehalten. „Das war

nicht nur für Leo persönlich ein sehr harter Schlag, sondern für uns

alle. Es hat schon gut zwei Tage gedauert, bis wir das einigermaßen

verdaut hatten“, sagt Trainer Nico Kiener. Hinzu kam, dass die

beiden anderen Spielmacherinnen Pascale Wyder und Louisa Wolf nach

einem Zusammenprall angeschlagen in die Partie gingen. Beide bissen

aber auf die Zähne und halfen dem Team in Harrislee, unterstützt von

Sarah Irmler und Stephanie Elies. „Für die Kürze der Zeit haben

Sarah und Stephie das auf der für sie ungewohnten Position sehr gut

gemacht“, sagte der Göppinger Coach und fügte an: „Wenn du zuvor in

Buchholz und jetzt in Harrislee bei einem punktgleichen Team so

deutlich gewinnst, gibt es nicht viel zu meckern. Das Zusammenspiel

Abwehr und Torhüterin war herausragend. Vorne haben wir in den

Anfangsminuten und zu Beginn der zweiten Hälfte noch den ein oder

anderen Gegenstoß vergeben, aber das hat uns nichts ausgemacht. Es

war gut, dass wir uns nach den vier sieglosen Spielen nur auf den

Handball konzentriert und alles andere ausgeklammert haben“, so

Kiener, dessen Team jegliche Selbstzweifel abgeschüttelt hat. Nach

jeder gelungenen Aktion wurden die Fäuste in die Luft gestreckt. Der

Gegner sollte erst gar nicht anfangen daran zu glauben, dass etwas

zu holen sein wird. Dazu kam er in keiner Phase der Partie. Zu

kompakt präsentierten sich die Gäste, die nach ihrer einzig etwas

schwächeren Phase kurz nach der Pause die restlichen 20 Minuten

wieder so auftrumpften wie die ersten 30 Minuten zuvor.

Im Mittelblock gab es für die Gastgeberinnen gleich bei ihren ersten

vier Angriffen kein Durchkommen. Das Bollwerk um Louisa De Bellis

und Sina Ehmann stand wie eine Eins und zwang die Nord-Frauen jedes

Mal ins Zeitspiel. Konnten diese dann doch einmal zum Abschluss

kommen, war Torhüterin Anne Bocka nicht zu überwinden. Die Göppinger

Torhüterin und Spielführerin bestätigte ihre Topform der vergangenen

Wochen und entschärfte jeweils frühzeitig in beiden Spielhälften

einen Siebenmeter. Mit zwei frühen Auszeiten nach sieben und 19

gespielten Minuten versuchte Harrislees Trainer Malte Böhrnsen

seinem Team neue Impulse zu verleihen, doch war es an diesem Tag den

FRISCH AUF Frauen nicht gewachsen. Die Kiener-Schützlinge

attackierten die ballführenden TSV-Akteurinnen unheimlich früh und

phasenweise in einer 3:3-Formation, die dem TSV erst in der zehnten

Minute den ersten Treffer genehmigte. Vor Spielfreude strotzend

zogen die Göppingerinnen von 3:0 (9.) bis zur 17. Minute auf 9:2

davon und nahmen nach einer erstmaligen Zehn-Tore-Führung (15:5) ein

16:7 mit in die Kabine.

Nach dem Wechsel konnte der TSV den Rückstand bis zur 41. Minute auf

sechs Tore verkürzen. Kiener steuerte mit seiner ersten Auszeit

dagegen und sein Team erlangte danach wieder die erforderliche

Konzentration und hatte nach 53 Minuten und dem 24:14 beide Punkte

vorzeitig in der Tasche. In den letzten Minuten konnte sich dann

auch noch die eingewechselte Oliwia Kaminska auszeichnen und

parierte einen weiteren Strafwurf der Einheimischen, die nur ein Mal

bei fünf Versuchen von der Linie aus erfolgreich waren.

So spielten sie:

TSV Nord Harrislee: Zietz, Tiedemann; Bruhn (3), Pleger (1),

Mettner, Jane Andresen (3), Lauf (1), Pfleiderer (1), Jeß (2),

Fischer, Frauenschuh (1), Jansen (3/1), Klingenberg, Schleemann (1)

FRISCH AUF Frauen: Bocka, Kaminska (ab 54.); De Bellis (1), Borutta

(4), Ehmann (4), Elies (2), Irmler (2), Kalmbach (5), Scherer (5),

Schlegel, Urbanska (1), Uscinowicz, Wolf (1/1), Wyder (2)

Schiedsrichter: Daniel Halbach/Sebastian Halbach (Remscheid)

Zeitstrafen: 4:10-Minuten

Zuschauer: 380.