FRISCH AUF Frauen zünden Feuerwerk


Die Göppinger Zweitliga-Handballerinnen werfen sich beim 47:24 im Derbygegen Herrenberg für das Spitzenspiel in Berlin warm

 

Auch wenn Silvester noch ein paar Wochen auf sich warten lässt und in diesem Jahr wieder ein Böllerverbot herrscht: Die Göppinger Zweitliga-Handballerinnen haben am vergangenen Samstag schon mal ihr eigenes Feuerwerk gezündet und die SG H2Ku Herrenberg im Derby mit 47:24 (25:15)deklassiert. An einen höheren Sieg in der Punktspielrunde konnte sich niemand erinnern. Einen ähnlich klaren Sieg hatte es im Sommer in der Vorbereitung auf die Saison beim 33:11 im Testspiel gegen den SSV Dornbirn Schoren gegeben.

Der Sieg geriet zu keinem Zeitpunkt der Partie in Gefahr, zu groß war der Leistungsunterschied zwischen beiden Kontrahenten. Was Gästecoach Mike Leibssle nicht überraschte: „Mir fehlen derzeit sechs Spielerinnen, die zum Stammgehören, vier davon im Innenblock. Das kann man nur schwer kompensieren, da ist der Substanzverlust einfach zu groß. Dann kommt noch dazu, dass beim Gegner alles klappt. Die Göppinger Wurfquote lag bei fast 80 Prozent. Aber wenn man zur Pause schon so deutlich führt, muss man die Partie auch erst einmal in der Weise zu Ende spielen, wie es Frisch Auf getan hat“, sagte Herrenbergs Trainer Mike Leibssle. „Wir haben es konsequent durchgezogen bis zur letzten Minute, da sich jede Spielerin zeigen will, und waren heute auch über den Kreis mit vielen gelungenen Aktionen und Toren erfolgreich, was zuletzt nicht so häufig der Fall war. So ein Spiel, in dem alles funktioniert, nimmt man dann auch mal gerne mit“, sagte Göppingens Trainer Nico Kiener. Da es nichts aufzuarbeiten gäbe, „können wir von Montag an gleich den vollen Fokus auf das Topspiel in Berlin legen.“    

Hatte das Kiener-Team in den vergangenen beiden Spielen nach 60 Minuten jeweils34 Tore erzielt, war diese Zahl am Samstag bereits nach einer Dreiviertelstunde erreicht. Schon zu diesem Zeitpunkt war klar, dass in dem Lokalkampf eine weitere Schallmauer durchbrochen werden würde: In der 52. Minute gelang der zuletzt fehlenden Kreisläuferin Lina Krhlikar der 40. Göppinger Treffer. Nach 52Minuten feierte Michaela Hrbkova ihr Comeback in der ersten Mannschaft, das von den Fans mit viel Applaus honoriert wurde. Die ehemalige tschechische Nationalspielerin unterstützt das Göppinger Team solange Klara Schlegel bei der Weltmeisterschaft in Spanien im Einsatz ist. Hrbkova trainierte bereits in den vergangenen Wochen immer wieder mit und ist eine Option für den rechten Rückraum, da dort in Lisa Borutta nur eine etatmäßige Linkshänderin zur Verfügung steht. Die war am Samstag aber außerordentlich gut drauf und schenkte den Herrenbergerinnen einen Tag nach ihrem 24. Geburtstag gleich sieben Treffer ein.

Aber auch sonst lief es rund, und so konnte sich der munter durchmixende Göppinger Coach am Ende über eine erstklassige Performance seines Teams freuen, das in Oliwia Kaminska einen starken Rückhalt hatte, die den Gästen in den ersten zehn Minuten gleich zwei Siebenmeter abnahm und ihren Vorderleuten die notwendige Sicherheit verlieh. So zog Frisch Auf gegen die in den ersten zehn Minuten noch mithaltenden Gäste aus dem Schönbuch von 6:3 (7.) über 11:6 (15.)bis zum Seitenwechsel auf ein sattes 25:15 davon. Nach dem von Pascale Wyder erzielten 33:18 (44.) betrug der Vorsprung erstmals 15 Tore. Die FRISCH AUF Frauenließen die Zügel danach aber nicht schleifen und taten im Vierkampf mit Waiblingen, Solingen und Berlin etwas für das Torverhältnis und stellten mit den erzielten 47 Toren ihre geballte Offensivpower unter Beweis. Die insgesamt 349Tore in elf Spielen bedeuten zudem Ligabestwert.  



So spielten sie:

FRISCH AUF Frauen: Bocka (ab 50.), Kaminska;Brugger (5), Borutta (7), Wolf (3/1), Frey (1), Woch (6/2), Hrbkova, Tinti (2),De Bellis (4), Francikova (4), Ehmann (2), Scherer (7), Wyder (5), Krhlikar (1)
SG H2KuHerrenberg: Waldenmaier, Holzner; Schöneberg(3), Wunschik (5), Klein (1), Bok (1), Bühler (3), Seeger, Neubrander (7),Beddies, van der Baan (3/2), Luber, Friedrich (1)
Schiedsrichter: Daniel Halbach/Sebastian Halbach (Remscheid)
Zeitstrafen:6:8-Minuten
Zuschauer:524.