Hellwach aus der Pause
Beim 26:25 (14:13)-Sieg gegen den TuS Lintfort bringen Kampfgeist und einstarkes Kollektiv den vierten Sieg in Serie

 

Die FRISCH AUF Frauen konnten im Heimspiel gegen den TuS Lintfort ihren Lauf fortsetzen und entschieden das Verfolgerduell gegen den letztjährigen Tabellenvierten knapp mit 26:25 (14:13) für sich. „Es tut weh, nach einem so guten Spiel beim Favoriten mit leeren Händen nach Hause zu fahren. Wir haben uns nach dem Wechsel unser Päckchen aufgeladen, in den letzten 15Minuten mit einer offensiven Deckung noch einmal alles probiert und große Moralbewiesen, aber es sollte nicht sein“, analysierte Lintforts Trainerin Bettina Grenz-Klein. Göppingens Coach Nico Kiener war froh, dass sein Team die beiden Zähler nach Hause gebracht hat, auch wenn es in der Schlussphase spannender geworden sei als unbedingt notwendig. „Es war wichtig, auch mal so ein Spiel zu gewinnen. Ich hätte mir gewünscht, dass das Team nach dem 21:17 etwas dominanter auftritt und es nicht mehr so eng wird. Wir hätten uns auch schon vor der Pause etwas weiter absetzen können. Heute hat niemand überragt, jede Spielerin hat ihren Teil zum Sieg beigetragen und war da, als es darauf ankam“, sagte der Göppinger Coach.

Dass es am Ende der spannenden 60 Minuten zum vierten Sieg in Folge reichte, lag am starken Kollektiv. Egal, wer mit wem im Innenblock agierte, in den wichtigen Phasen stand die Göppinger Abwehr. Zu diesen Phasen gehörten die letzten Minuten der ersten Hälfte, in denen die FRISCH AUF Frauen in Unterzahl agil verschoben und zupackten. Außerdem entscheidend für den Erfolg: Die Göppingerinnen kamen hellwach aus der Pause und warfen einen Vorsprung heraus, den sie sich nicht mehr nehmen ließen.

Frisch Auf fand nur schwer in die Partie, erst in der sechsten Minute gelang Sarka Francikova der erste Treffer. Die Gäste nutzten die Göppinger Startschwierigkeiten, um bis zur 20. Minute immer wieder vorzulegen. Die in die Anfangsformation beorderte Torhüterin Oliwia Kaminska hielt ihr Team mit mehreren Paraden und einemgehaltenen Siebenmeter im Spiel. Als die Gäste in Hälfte zwei nach einemzwischenzeitlichen Vier-Tore-Rückstand auf ein Tor verkürzen konnten (21:22,47.), brachte Kiener Anne Bocka. Die fügte sich nahtlos ein und war zur Stelle, als die Partie hätte kippen können. So verhinderte sie gegen Lisa Kunert beim Stande von 23:22 den Ausgleich und entschärfte wenig später einen Siebenmeter.

Im Angriff zeigten die Göppingerinnen sich vielseitig. Dieses Mal war es nicht Lotta Woch, die herausstach und die meisten Treffer erzielte. Zeichnete die vierfache Torschützin Klara Schlegel in der ersten Hälfte für wichtige Treffer wie zum 13:11 verantwortlich, war es in Hälfte zwei Lisa Borutta. Die 23-Jährige war in den ersten Minuten nicht zu stoppen und traf bei vier Versuchen vier Mal. Eine 100-Prozent-Quote nahm Louisa Wolf mit aus der Partie. Die Spielmacherin versenkte alle sechs Siebenmeter bombensicher, nachdem Woch, die zuvor in vier Ligaspielen bei 17 Versuchen keinen einzigen Strafwurf vergeben hatte, in der Anfangsphase an Alexandra Humpert gescheitert war. Sina Ehmann verbuchte am Samstag zwar keinen Treffer, lieferte aber trotzdem eine starke Partie ab. Das Eigengewächs war mit ihrer Antrittsschnelligkeit nicht zu stoppen und holte Siebenmeter und Zeitstrafen heraus wie beim Stand von 6:8 (16.) oder wartete wie Lisa Frey mit guten Anspielen auf.

So gelang es den Gastgeberinnen, sich vor 627 Zuschauern in der EWS-Arena nachdem 8:10 dank einer in dieser Phase sehr aufmerksamen Verteidigung und schnellem Umschaltspiel mit 12:11 erstmals in Führung zu werfen und diesen Vorsprung beim 14:13 mit in die Pause zu transportieren. Lintfort bewies wie in den vorangegangenen Partien Kampfgeist und kam noch einmal gefährlich naheheran. Zum Ausgleich oder gar zur Führung, die sie letztmals beim 11:10 inne hatten, reichte es für die Gäste aber nicht mehr.


So spielten sie:

FRISCH AUF Frauen: Bocka (ab 47.), Kaminska; Brugger (2), Borutta (5), Wolf (6/6), Frey, Woch (3), Schlegel (4), Tinti, DeBellis (2), Francikova (3), Ehmann, Wyder, Krhlikar, Scherer (1)
TuS Lintfort: Graef, Humpert; Kinlend (5), Lambertz (2), Samplonius (6/1), Haase, Gruner (2),Henschel, Drent (1), Kühn, Willing (3), Lucas, Kunertz (5/2), Heimes (1)
Schiedsrichter: Tobias Biehler/Fabian Dietz(Offenburg/Ohlsbach)
Zeitstrafen:6:6-Minuten
Zuschauer:627.