Im Topspiel genügend Bärenfallen aufstellen

Die FRISCHAUF Frauen sind am Samstag um 18 Uhr in Ketsch gefordert

 

Beide sind punktgleich. Beide gehören dem Spitzenquintett an. Beide wollen nach ihrem Abstieg aus dem Oberhaus im Kampf um die Meisterschaft ein gewichtiges Wörtchen mitreden: An diesem Samstag (18Uhr, sportdeutschland.tv) gastieren die FRISCH AUF Frauen in der zweiten Handball-Bundesliga zum Topspiel bei den Kurpfalz Bären in der Ketscher Neurotthalle. Das Team von Trainer Nico Kiener hat zuletzt fünfmal in Serie gewonnen, Ketsch nach seiner ersten Saisonniederlage gegen Mainz sich mit einem Sieg beim TSV Nord Harrislee rehabilitiert und seinen dritten Tabellenrang aufgrund des um einen Treffer besseren Torverhältnisses gegenüber den Göppingerinnen verteidigt.

„Das Spiel gegen Mainz war bis auf die kurze Schwächephase Mitte der zweiten Hälfte richtig gut. Wir haben aus einer starken Abwehr um Chefin Lisa Frey agiert. Der Angriff hat es überragend gemacht, wir waren auf allen Positionen torgefährlich“, lobt Birute Schaich. Egal, wer von Trainer Nico Kiener das Vertrauen geschenkt bekomme: „Jeder nutzt seine Chance. Aber dieser breite und ausgeglichene Kader tut uns gut und wir brauchen ihn auch“, sagt die Göppinger Teammanagerin mit Blick auf den weiteren Saisonverlauf und das nun anstehende baden-württembergische Landesduell. „Wenn wir in Ketsch gewinnen wollen, müssen wir da weitermachen, wo wir zuletzt aufgehört haben. Und am besten noch etwas zulegen.“

Seit dieser Spielzeit werden die Kurpfalz Bären von der langjährigen Bundesligaspielerin Franziska Steil trainiert, besser bekannt unter ihrem Mädchennamen Garcia-Almendaris. Zu ihrer aktiven Zeit spielte sie für Leverkusen, Nürnberg, Trier und den Thüringer HC. Zwar sind in Samira Brand (VfL Waiblingen) und Saskia Fackel (HSG Bensheim/Auerbach) zwei Leistungsträgerinnengegangen, dennoch formte Steil eine schlagkräftige Truppe, die unter anderem24:18 gegen die Füchse Berlin gewann, die Steil zusammen mit den FRISCH AUF Frauen zu den beiden Topfavoriten der Liga zählt. Jüngst fuhren die Bärenhandballerinnen in Harrislee ihre Krallen aus, wo sie nur 19 Gegentrefferkassierten. Mit 132 Gegentoren stellt Ketsch die beste Defensive der Liga.

Nun kommt auf die Kurpfalz Bären geballte Offensivkraft zu. 182 Tore haben die FRISCH AUF Frauen in ihren sechs Spielen erzielt und stellen damit den drittbesten Angriff der Liga. Mit einem Sieg könnten sie am Konkurrenten vorbeiziehen. Alles andere als eine einfache Aufgabe, darüber ist man sich im Göppinger Lagerbewusst. „In so einem Spitzenspiel kommt es vor allem auf die richtige Einstellung und auf die bessere Tagesform an. Wir müssen voll fokussiert sein und kämpferisch alles abrufen, um auswärts in Ketsch zu bestehen. Das wird eine große Herausforderung“, stellt sich Göppingens Louisa Wolf auf einen heißen Tanz ein.

Beim 26:25 gegen Lintfort zeigte die Spielmacherin Nervenstärke vom Punkt aus und versenkte alle sechs Siebenmeter. Wolf bekommt von Woche zu Woche ein immer besseres Gefühl, was das Zusammenspiel der Mannschaft und das Teamgefüge anbelangt. „Unsere Entwicklung geht auf jeden Fall in die richtige Richtung. “Das zeige sich nicht nur an den Ergebnissen, sondern auch an den Darbietungen. „Wir werden von Training zu Training, von Spiel zu Spiel immer stärker.“

Gelingt es den Göppingerinnen, aus einer aggressiven Abwehr ins Tempo zu kommen und im Verlauf der 60 Minuten genügend Bärenfallen aufzustellen, wäre der Oktober vergoldet und der Abend schon einen Tag vor Halloween schaurig-schön.