Spielmacherin Leonie Patorra steuert auch in der neuen Saison das Offensivspiel der Göppinger Zweitliga-Handballerinnen


Vor dem nächsten Derby beim VfL Waiblingen an diesem Freitag ist nach einer weiteren Vertragsverlängerung: Leonie Patorra hat ihren zum Saisonende auslaufenden Vertrag bei den Göppinger Zweitliga-Handballerinnen um eine Spielzeit bis zum 30. Juni 2025 mit Option auf ein weiteres Jahr verlängert. Die im Sommer 2022 von den HSG Bad Wildungen Vipers gekommene Spielmacherin geht damit in ihr drittes Jahr bei den FRISCH AUF Frauen. „Sie hat sich super entwickelt und ist eine sehr intelligente Spielerin, die die anderen toll in Szene setzen kann, strahlt aber auch durch ihre Sprung- und Schlagwürfe sehr viel Gefahr aus“, sagt die Sportliche Leiterin Birute Schaich.  

Beim jüngsten 31:21-Derbyerfolg gegen die TG Nürtingen war die 22-Jährige mit 6/3-Treffern beste Werferin des Teams von Trainer Nico Kiener und untermauerte ihre wöchentlich ansteigende Form nach ihrer Verletzung, die für Leonie Patorra glimpflicher ablief als zunächst angenommen. Denn es war doch nicht erneut das Kreuzband gerissen, wie zunächst angenommen, sondern lediglich der Meniskus. Diese Tatsache hauchte der gebürtigen Esslingerin gleich nach der Operation viel Zuversicht für die Reha ein.

Im Oktober vergangenen Jahres, beim 37:27 gegen den nun kommenden Gegner aus Waiblingen, hat die 22-Jährige ihr Comeback gefeiert und ihr Torekonto seither auf inzwischen 38/12-Treffer aufgestockt. Die frühere Jugendnationalspielerin ist auf dem besten Weg zurück zu ihrer alten Stärke und tut dem Göppinger Spiel unheimlich gut. Nicht nur ihre Würfe und Treffsicherheit aus dem Spiel heraus helfen den Kiener-Schützlingen, sondern auch ihre Coolness und Nervenstärke vom Siebenmeterpunkt aus. Besonders beeindruckend bei der in Bietigheim ausgebildeten Leonie Patorra sind ihre No-Look-Pässe wie am vergangenen Sonntag beim Anspiel auf Kreisläuferin Marlena Urbanska, als alle mit einem Pass auf die linke Seite rechneten, Patorra aber ohne einen Blick zu riskieren zur lauernden Urbanska abspielte und die perplexen Zuschauer begeisterte.

„Leo ist immer für Überraschungsmomente und unerwartete Dinge gut. Das zeichnet sie aus, aber auch ihre hohe Qualität und Übersicht, ein Spiel zu leiten“, sagt Trainer Nico Kiener, der Patorra schon in jungen Jahren auf ihrem Weg begleitete und förderte. Zudem habe die Regisseurin einen kraftvollen Wurf. „Auch wenn sie mal nicht treffen sollte, muss sie sich die Würfe nehmen, wenn sich die Möglichkeit dazu bietet.“ Die seit frühester Jugend bestehende Verbindung zum Göppinger Trainer hat mit den Ausschlag dafür gegeben, dass Leonie Patorra nicht lange überlegen musste, ob sie in Göppingen bleibt. „Das war eine sehr leichte Entscheidung für mich. Es harmoniert alles wunderbar, ich bin in der Nähe meiner Familie und gemeinsam als Team können wir unter Nico Kiener noch einiges erreichen. Ich genieße hier den vollen Rückhalt und deshalb traue ich mir auch zu, solche Pässe wie am Samstag zu spielen. Das Team kennt mich, wir sind super aufeinander abgestimmt und ich hoffe, dass unser Weg in diesem Jahr in die 1. Liga führt“, sagt Leonie Patorra, die auch abseits des Spielfeldes viel für die FRISCH AUF Frauen aktiv ist wie zuletzt beim Handball-Aktionstag in der Ebersbacher Marktschule zusammen mit Lea Neubrander und Luisa Scherer.