Die FRISCH AUF Frauen werfen sich beim 37:27 (19:11) gegen den TSV

Nord Harrislee den Frust der vergangenen Wochen von der Seele

Nach vier sieglosen Partien in Serie war das Selbstvertrauen der

Göppinger Zweitliga-Handballerinnen zuletzt ziemlich angeknackst.

Beim 37:27 (19:11)-Erfolg über den TSV Nord Harrislee beendeten die

FRISCH AUF Frauen jetzt ihre Negativserie und durften endlich wieder

jubeln. Und das völlig verdient, denn vor den 1400 Zuschauern in der

Göppinger EWS Arena legten die Göppingerinnen einen spritzigen

Auftritt hin und zeigten ihrem Kontrahenten im Verlauf der Begegnung

deutlich die Grenzen auf.

Da machte sich nach Spielschluss nicht nur bei Trainer Nico Kiener

Erleichterung breit. „Das war eine geschlossene Teamleistung. Die

Mannschaft hat ihre Chancen viel besser verwertet als zuletzt und

die Zahl der technischen Fehler reduziert. Sie ist stabil geblieben,

als der Gegner in der zweiten Hälfte nochmals kurz etwas näher

herangekommen ist. Die Kulisse war super. Es freut uns sehr, dass

die Fans uns so zahlreich unterstützt haben, obwohl die letzten

Wochen nicht optimal gelaufen sind.“

Der Göppinger Coach hatte im Vorfeld gefordert, den Fokus auf die

„Basics“ zu legen und sich die eigenen Stärken in Erinnerung zu

rufen. Die von ihm angesprochenen Tugenden setzten die

Göppingerinnen zur Freude der Fans nahezu über 60 Minuten um: eine

vielbeinige Abwehr mit einer guten Torhüterin Anne Bocka dahinter,

konzentrierte und entschlossene Abschlüsse, das schnelle

Umschaltspiel. Ein Trio ragte gegen das Team aus Schleswig-Holstein

besonders heraus: die erfolgreichste Werferin Lisa Borutta sowie

Selina Kalmbach und Sina Ehmann.

Vielleicht gelang den FRISCH AUF Frauen mit diesem Heimerfolg gerade

noch rechtzeitig die Trendwende, um mit einer Schlussoffensive sich

bis Saisonende zumindest den Relegationsplatz zurückzuerobern und in

den Genuss von zwei weiteren Partien zu kommen gegen den Vertreter

der 1. Liga wie in der vergangenen Runde. Hierfür müssen die Frisch-

Auf-Frauen die Leichtigkeit und Zielstrebigkeit vom Samstag

beibehalten. Wurde sonst recht oft Luisa Scherer auf der rechten

Außenbahn in Szene gesetzt, wurde gegen Harrislee immer wieder

Kalmbach in Position gebracht, welche auch den einzigen Göppinger

Strafwurf sicher im Tor der Gäste unterbrachte, die um 6.45 Uhr

zunächst mit dem Bus nach Hamburg und von dort aus weiter mit dem

Zug gen Süden angereist waren.

Für den perfekten Göppinger Auftakt zeichnete Ehmann verantwortlich,

die drei der ersten fünf Göppinger Treffer erzielte und sich dabei

in bekannter Manier durch die noch so kleinsten Lücken durchmogelte.

Nach dem 5:4 und der ersten Göppinger Hinausstellung nach gerade

einmal sieben absolvierten Minuten kam Torhüterin und Spielführerin

Bocka auf Touren und leitete mit einer Doppelparade die erste

Hochphase ihres Teams ein, die nach knapp 14 Minuten in einem 9:4

gipfelte. Nachdem die Gäste eine neuerliche Göppinger Hinausstellung

genutzt hatten, um auf 7:9 zu verkürzen, drehte die Kiener-Truppe

danach wieder auf und zog über 13:7 und 15:8 bis zur Pause auf 19:11

weg und hatte nach 30 Minuten bereits so viele Treffer stehen wie in

Berlin nach der doppelten Spielzeit.

In Hälfte zwei kamen die Gäste nach der ersten Zehn-Tore-Führung der

Gastgeberinnen (23:13, 34.) nochmals auf sechs Tore heran, dank

Göppinger Treffsicherheit war aber spätestens nach dem von Borutta

in Unterzahl erzielten 32:24 (53.) die Entscheidung gefallen.

So spielten sie:

FRISCH AUF Frauen: Bocka, Kaminska (ab 54.); De Bellis (1), Borutta

(10), Ehmann (7), Elies (3), Kalmbach (9/1), Scherer (2), Schlegel,

Urbanska (1), Uscinowicz (1), Watzl, Wolf (2), Wyder (1)

TSV Nord Harrislee: Weidmann, Tiedemann; Bruhn (7/3), Pleger (3),

Mettner, Jane Andresen, Lauf (5), Johanna Andresen (2), Jeß (1),

Fischer (1), Frauenschuh (2), Jansen (4), Klingenberg, Schleemann

(2)

Schiedsrichter: Jan Lier/Manuel Lier (Münchingen/St. Gallen)

Zeitstrafen: 10:2-Minuten

Zuschauer: 1402.