Den FRISCH AUF Frauen fehlt es beim 25:25 (14:10) in Bremen an

Coolness und personellen Alternativen

Punkt gewonnen oder verloren? Die Einordnung ließ Spielraum offen.

Anders als beim 26:26 in Leipzig konnte man bei den personell

dezimierten FRISCH AUF Frauen nach dem 25:25 (14:10) bei Werder

Bremen geteilter Auffassung sein. Nach der 23:21-Führung der Werder-

Handballerinnen fünf Minuten vor dem Ende sah es so aus, als würde

der Tabellenzweite in der Hansestadt gänzlich leer ausgehen. Zumal

er die letzten vier Minuten in Unterzahl bestreiten musste, nachdem

die angesäuerte Kreisläuferin Marlena Urbanska ihre Hinausstellung

beklatscht und vom Schiedsrichter-Brüderduo Schmitz dafür noch zwei

Minuten obendrauf erhalten hatte.

Dem Team von Trainer Nico Kiener gelang es jedoch, den Rückstand in

ein 25:24 zu drehen. Als Bremen in seinem Angriff dann ein Zuspiel

ins Seitenaus unterlief, schienen die FRISCH AUF Frauen sogar beide

Zähler mitnehmen zu können. Doch ging der Ball gegen die offene

Deckung verloren und die Gastgeberinnen nutzten dies zum Ausgleich.

Der abschließende Freiwurf von Paulina Uscinowicz brachte nichts

mehr ein. Uscinowicz avancierte an dem Abend ein Stück weit zur

tragischen Heldin. Beim Stande von 24:23 war sie bei einem Gegenstoß

an Bremens Torhüterin Wioleta Pajak gescheitert. Mit ihren acht

Treffern war sie zugleich jedoch beste Göppinger Werferin.

Die Voraussetzungen vor dem Gastspiel beim zuletzt aufstrebenden

Gegner waren nicht optimal: In Louisa Wolf und Sarah Irmler sowie

der kranken Pascale Wyder fehlten Kiener gleich drei Spielerinnen

auf der Spielmacherposition. Die langzeitverletzte Leonie Patorra

hinzugerechnet, waren es vier. „Das war nur schwer aufzufangen“,

sagte der Göppinger Coach, der sich im Wechsel mit Stephanie Elies

und Uscinowicz auf der Mitteposition behalf. Von Beginn an merkte

man den Gästen an, dass sie nicht so in die Gänge kamen wie vor

einer Woche. Auch das schnelle Vorpreschen über die Außenpositionen

klappte nicht wie zuvor. Zu einigen vergebenen Chancen gesellten

sich drei verworfene Siebenmeter. Aufgrund der Ausfälle musste

Kiener auch von der Linie aus umjustieren. In der Endphase schritt

Selina Kalmbach zum Strich. Sie brachte beide Strafwürfe an Pajak

vorbei, die mit Anne Bocka auf Göppinger Seite dafür sorgte, dass

die Partie recht torarm blieb.

Nur elf eigene Treffer zeigten, wo der Schuh auf Göppinger Seite

drückte in der zweiten Hälfte nach der 14:10-Pausenführung. Zwar

taten sich die Gäste im ersten Durchgang auch lange Zeit schwer,

ließen in den letzten acht Minuten aber nur noch zwei Gegentreffer

zu und schienen sich gefunden und den Kontrahenten in den Griff

bekommen zu haben. Bis zur 41. Minute (18:15) sah es weiterhin gut

aus für die Göppingerinnen. Acht Minuten Leerlauf ließen die Führung

jedoch aus den Fingern gleiten und ermöglichten den Weser-

Handballerinnen mit einem 5:0-Lauf ein 20:18.

Am Ende stand ein Ergebnis auf der Anzeigetafel, das das Göppinger

Spiel mit den begrenzten personellen Möglichkeiten mitsamt der Höhen

und Tiefen wohl am besten zum Ausdruck brachte. Immerhin hatte der

Krimi noch ein halbes Happyend genommen und die Göppingerinnen kamen

mit einem Streifschuss davon, der im Kampf um den Aufstieg aber

trotzdem schmerzt, da gegenüber Primus Solingen ein weiterer Zähler

eingebüßt wurde und man sich hätte von Regensburg und Buchholz etwas

absetzen können, die beide verloren.

So spielten sie:

Werder Bremen: Hinrichs, Pajak; Conze, Thomas (4), Otto (3), Plümer

(1), Becker, Engelke (5/3), Häberle, Bergmann (4), Funke (3), Thorn

(1), Defayay (2), Rode (2)

FRISCH AUF Frauen: Bocka, Kaminska; De Bellis, Borutta (1), Ehmann

(5), Elies (3), Kalmbach (3/2), Scherer (3), Schlegel (1), Urbanska

(1/1), Uscinowicz (8)

Schiedsrichter: E. Schmitz/R. Schmitz (Mönchengladbach)

Zeitstrafen: 2:12-Minuten

Zuschauer: 200.