Den FRISCH AUF Frauen gelingt beim 30:24 (18:11)-Erfolg bei den

Kurpfalz Bären ein Auftakt nach Maß

Erster Sieg und gleich Tabellenführer: Mit einem 30:24 (18:11)-

Erfolg im Landesderby bei den Kurpfalz Bären Ketsch gelang den

Göppinger Zweitliga-Handballerinnen ein Einstieg nach Maß in die

neue Spielzeit. Das Team von Trainer Nico Kiener benötigte ein paar

Minuten, um gegen einen unbekümmert auftretenden und kämpferisch

dagegenhaltenden Gegner in Fahrt zu kommen. Aber auch von einem 0:2-

Rückstand nach vier Minuten ließen sich die Gäste aus Schwaben nicht

beirren. Dementsprechend zufrieden zeigte sich der Göppinger Coach

nach dem gelungenen Auftakt: „Es war wichtig, dieses erste Spiel

gleich erfolgreich zu gestalten. Die Mannschaft hat in der ersten

Hälfte den Grundstein gelegt und die zwei Punkte nach dem Wechsel

ohne etwas anbrennen zu lassen nach Hause gebracht. Es war jetzt

saisonübergreifend unser 16. Sieg in Folge in der Fremde, aber diese

Serie dürfen wir nicht als selbstverständlich ansehen, sondern

müssen weiter immer aufs Neue hart für diese Zähler arbeiten.“

Über eine stark haltende Kapitänin Anne Bocka im Tor, die in den

ersten 30 Minuten 42,1 Prozent der Ketscher Würfe entschärfte und

die treffsicheren Außenschützinnen Luisa Scherer und Selina

Kalmbach, die es zusammen auf zwölf Treffer brachten, setzten sich

die Göppingerinnen über 5:3 (12.) und 9:4 (17.) zum 18:11-

Halbzeitstand ab. Scherer und Kalmbach waren nicht nur über das

Positionsspiel, sondern durch etliche Gegenstoßtore nach

Ballgewinnen und Paraden Bockas erfolgreich.

In den zweiten 30 Minuten konnten die Bären die Partie ausgeglichen

gestalten. Sorgen in deren Fallen hängenzubleiben, mussten sich die

FRISCH AUF Frauen aber keine machen. Stattdessen verfing sich der

Ball bereits nach 67 Sekunden im Zopf von Ketschs Akteurin Amelie

Möllmann und sorgte für ein von den 250 Zuschauern beschmunzeltes

Kuriosum. Bis das Spielobjekt aus ihren Haaren befreit werden

konnte, musste Möllmann kurze Zeit raus und die Begegnung wurde mit

einem Ersatzball fortgesetzt.

Kiener standen bei der Saisonpremiere fünf seiner sieben Neuzugänge

zur Verfügung: Neben der noch länger verletzten Stephanie Elies

fehlte Sarah Irmler krankheitsbedingt. Für sie hatte der Göppinger

Trainer als zweite linke Außenspielerin nach Selina Kalmbach die

junge Lea Watzl aus der U19 ins Team beordert. „Wir hoffen, dass

Sarah am Montag wieder mit dem Training beginnen kann und am Samstag

bei unserem ersten Heimspiel gegen Werder Bremen wieder dabei ist.“

Angesichts der Überlegenheit seines Teams konnte der Göppinger

Übungsleiter alle ihm derzeit zur Verfügung stehenden

Innenblockoptionen vertiefen. So begann Louisa De Bellis zunächst an

der Seite von Paulina Uscinowicz, dann durfte der Neuzugang aus

Dortmund mit ihrer Landsfrau Marlena Urbanska ran und Urbanska

schließlich an der Seite von De Bellis. Spielmacherin Louisa Wolf

half aus, wo sie gebraucht wurde: auf Linksaußen oder im rechten

Rückraum. Zudem verrichtete sie in der Abwehr auf der Halbposition

einen ordentlichen Job. Leonie Patorra bewies Zielwasser von der

Strafwurflinie aus und verwandelte alle vier Siebenmeter.

Und die vierfache Torschützin Lisa Borutta, die nach etwas mehr als

20 Minuten Spielzeit mit Ketschs Nele Wenzel zusammengeprallt war,

konnte nach einer kurzen Behandlungspause mit Pflaster und blauem

Turban um den Kopf aber weiterspielen.

So spielten sie:

Kurpfalz Bären: Wiethoff, Longo; Scheffler (2), Frey (1), Bianco

(3), Haupt, Torras Parera (6/4), Werthmann, Wenzel (4), Möllmann

(2), Engelhardt (6)

FRISCH AUF Frauen: Bocka, Kaminska; van der Baan, De Bellis (2),

Borutta (4), Kalmbach (4), Patorra (5/4), Scherer (8), Urbanska (2),

Uscinowicz (1), Watzl, Wolf (1), Wyder (3)

Schiedsrichter: Marvin Völkening/Jonas Zollitsch (Bad

Oeynhausen/Minden)

Zeitstrafen: 4:6-Minuten

Zuschauer: 250.