An diesem Mittwoch um 19 Uhr bestreiten die FRISCH AUF Frauen ihr

Aufstiegs-Hinspiel beim bestens bekannten BSV Sachsen Zwickau

Es hat etwas vom traditionellen Prozedere an Silvester mit Miss

Sophie und ihrem Butler James. Nach Ende der Punktspielsaison in den

beiden höchsten Spielklassen duellieren sich die Frisch-Auf-

Handballerinnen und der BSV Sachsen Zwickau um den letzten freien

Startplatz in der 1. Liga. Doch nicht nur in der Relegation, schon

im Pokal hat das Los die beiden Teams in der soeben zu Ende

gegangenen Spielzeit in der 2. Runde zusammengeführt. Und auch bei

einem Vorbereitungsturnier in Bensheim standen sich die beiden Klubs

im vergangenen Sommer gegenüber.

An diesem Mittwoch (19 Uhr, sportdeutschland.tv) gibt es nun den

nächsten Vergleich, im Hinspiel in der Sporthalle Neuplanitz, wo das

Team von Übungsleiter Norman Rentsch seine Pflichtaufgabe am letzten

Spieltag gegen Absteiger VfL Waiblingen 27:25 löste. Da aber die

Konkurrenten aus Bad Wildungen und Neckarsulm auswärts ebenfalls

Siege einfuhren, konnte der BSV in der Tabelle keinen der beiden

mehr überholen und muss wie im Vorjahr in die Zusatzschicht.

Dass der letzte freie Platz im Oberhaus erneut in zwei

Ausscheidungsspielen zwischen seinem Team und den Sächsinnen

vergeben wird, stört den Göppinger Coach nicht. „Wir hatten keinen

Wunschgegner. Es wird so oder so sehr schwer, egal gegen wen es aus

diesem Trio gegangen wäre. Wir sehen es als große Chance und so

werden wir die Partien auch angehen. Denn der zweite Platz schien

vor einigen Wochen ja schon verloren. Aber die Mannschaft hat ihn

sich zurückgekämpft und bis zum Schluss verteidigt. Wir haben schon

gezeigt, dass wir Zwickau besiegen können und sind daher nicht

chancenlos, aber es muss natürlich viel passen. Wir werden nochmals

alles reinwerfen und alle Kräfte bündeln. Für die Mädels ist es ein

absolutes Highlight, im Rückspiel nochmals vor großer Kulisse

auflaufen zu dürfen. Die Zuschauer haben uns die gesamte Spielzeit

über toll unterstützt, wir freuen uns sehr auf diesen Abschluss.“

Physisch und psychisch wird den Göppingerinnen binnen weniger Tage

noch einmal alles abverlangt. Zwickau stellt ein anderes Kaliber als

zuletzt die SG Mainz-Bretzenheim und durfte sich mit den besten

Teams des Oberhauses messen. Daher ist der Erstligist absolut in der

Favoritenrolle, zumal er, wie die anderen beiden Konkurrenten,

zweistellig gepunktet hat und zum Beispiel gegen die TuS Metzingen

gewinnen oder dem Überraschungsvierten und für den internationalen

Wettbewerb qualifizierten VfL Oldenburg einen Punkt abtrotzen

konnte.

Göppingens Kreisläuferin Louisa De Bellis und ihre Teamkameradinnen

erwartet eine große Aufgabe, auf die sie sich gut vorbereiten und

einstimmen werden. „Wir fahren nach den jüngsten Siegen mit einem

positiven Gefühl nach Zwickau und freuen uns total auf die beiden

Partien. Wir wissen was auf uns zukommt, sowohl was den Gegner

betrifft, als auch die Relegation selbst.“ Im Vorjahr unterlag man

in Sachsen 21:25, dieses Mal soll es anders laufen. „Wir wollen

alles rausholen was geht, dann ist im Rückspiel vor unseren eigenen

Zuschauern viel möglich.“ Louisa De Bellis beschreibt gut, was sich

in den Köpfen der Spielerinnen im Vergleich zu 2022 geändert hat.

„Wir dürfen in die Relegation.“ Vergangenes Jahr fühlte es sich für

die FRISCH AUF Frauen eher wie ein Zwang an. Dementsprechend groß

war der Druck, der sich nicht abschütteln ließ.

Dieses Mal gehen die Göppingerinnen befreiter und durch die vier

Siege in Serie beflügelt in die zwei Ausscheidungsspiele. „Es schien

zwischenzeitlich ja schon alles verloren“, blickt die Sportliche

Leiterin Birute Schaich auf den Gemütszustand und die Situation nach

der Niederlage in Berlin zurück. Den zweiten Platz in der Endphase

doch noch erreicht zu haben, sei ein Geschenk und habe viel positive

Energie freigesetzt. „Die Mädels gehen die Relegation vom Gefühl her

lockerer ran als vor einem Jahr. Alle haben total Bock und wollen

das Ding rocken. Wir machen ihnen auch keinen Druck, sie sollen die

beiden Spiele genießen und ihr Bestes geben.“