Die erstligaerfahreneCelina Meißner wechselt vom Zweitliganachbarn VfL Waiblingen zu den FRISCH AUF Frauen

Das ging fix: „Ja, wir sind wirklich zügig fündig geworden und konnten alles noch im alten Jahr unter Dach und Fach bringen“ ,bestätigt Birute Schaich, die Sportliche Leiterin der Göppinger Zweitliga-Handballerinnen. Denn die Nachfolgerin der im Sommer kommenden Jahresihre Laufbahn beendenden Anne Bocka steht bereits fest. Celina Meißner wechselt vom Zweitliganachbarn VfL Waiblingen zu den FRISCH AUF Frauen und hat beim Team von Trainer Nico Kiener einen Vertrag für zwei Spielzeiten bis zum 30. Juni2026 unterzeichnet. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit der erstligaerfahrenen Keeperin“, sagt Birute Schaich. Meißner bildet ab der Saison2024/2025 zusammen mit Petra Hlogyik das neue Duo.

Coach Nico Kiener kennt Celina Meißner aus seiner Interimszeit beim damaligen Erstligisten TV Nellingen und hat ihren Werdegang seither weiter verfolgt. „Mit ihr bekommen wir eine deutsche Spielerin aus der Region und setzen unseren eingeschlagenen Weg konsequent fort, junge Akteurinnen aus der näheren Umgebung in unseren Kader einzubauen.“ Die frühere Junioren-Nationalspielerin war trotz des Abstiegs des VfL Waiblingen in der vergangenen Runde ein zuverlässiger Rückhalt in der 1. Bundesliga und ist dies für die „Tigers“ auch in der laufenden Spielzeit des Unterhauses.

In Waiblingen hat die mit Spitznamen „Fuchs“ gerufene Celina Meißner aus dem jetzigen Göppinger Team mit Kreisläuferin Louisa De Bellis zusammengespielt. „Und mein Abi habe ich hier mit Lea Neubrander und Leonie Patorra gemacht“, erzählt die Studentin der Wirtschaftswissenschaften mit der Spezialisierung Gesundheitsmanagement, die ihren Freund in der elterlichen Physiotherapiepraxis „im Hintergrund“ unterstützt.

Die 25-Jährige ist aber keine gebürtige Schwäbin, sondern kam in Bad Oldeslo ein Schleswig-Holstein zur Welt. Bis 2011 spielte sie bei ihrem Heimatverein TV Bargteheide. „Als es dann losging mit Einsätzen in der Kreisauswahl, hatte ich recht früh zusätzlich die Möglichkeit, beim VfL Bad Schwartau als C-Jugendlichebei den B-Juniorinnen mitzuspielen und habe bis 2016 mit einem Doppelspielrecht Erfahrungen in der 3. Liga beim SV Henstedt-Ulzburg sammeln können.“ Dann kam die Anfrage tief aus dem Süden, von der SG BBM Bietigheim. „Das war natürlich weit weg von daheim. Aber ich habe zu meinen Eltern gesagt: Entweder wage ich diesen Schritt jetzt ganz oder gar nicht und bleibe hier. Etwas Halbes wollte ich nicht.“  
Denn Celina Meißner hat im Kindesalter auch Judo betrieben. „Meine Eltern haben das beide gemacht. Ich komme also nicht aus einer typischen Handballerfamilie. Ich habe es aber als junges Mädchen auch ausprobiert und irgendwann ist es wie bei vielen anderen gewesen: Man musste sich für eine Sportart entscheiden. Beides ging auf Dauer nicht. Dann war eben mit 12 Schluss mit Judo.“

Im Tor war Celina Meißner schon von Beginn an. „Ich hatte keine Angst vor dem Ball, habe zwar auch immer wieder mal vorne gespielt, aber es war trotzdem klar, dass ich ins Tor gehe.“ Während ihrer Zeit in Bietigheim durfte sie mittels Doppelspielrecht für die TG Nürtingen in der 2. Liga ran. Zwei Jahre später folgte der Wechsel zum TV Nellingen ins Oberhaus, „wo ich auch das erste Mal auf Nico Kiener getroffen bin“. Im Jahr 2019 entschied sich Celina Meißner das Angebot des VfL Waiblingen anzunehmen, für den sie nun ihre fünfte Spielzeit absolviert. „Es sind sehr schöne Jahre in Waiblingen gewesen mit Höhen und Tiefen. Aber jetzt möchte ich noch einmal angreifen und hierzu sehe ich in Göppingen einfach optimale Voraussetzungen mit der Perspektive 1.Bundesliga und dort auch zu bestehen und die Klasse zu halten. Außerdem sind die Strukturen hier einfach professioneller. Das bekommt man ja auch aus der Ferne mit, wie die Stadt für den Handball lebt und vor welchen Kulissen die Mädels bei den Heimspielen antreten dürfen. Das ist echt gigantisch, da freue ich mich schon wahnsinnig drauf und drücke ganz fest die Daumen, dass es mit dem Aufstieg klappt.“   

Inzwischen klappt es bei Celina Meißner auch mit dem schwäbischen Dialekt. „Ich bin ja inzwischen im siebten Jahr hier. Anfangs wusste ich oft nicht, was von mir verlangt wird, das mussten mir dann meine Mitspielerinnen erklären“, erzählt die 25-Jährige lachend. „Aber mein Freund stammt vom Dorf und redet breit Schwäbisch. Da gewöhnt man sich das Ganze an. Und wenn ich jetzt beim einen Eltern im Norden zu Besuch bin, bitten die mich sogar, Hochdeutsch zusprechen.“