Die Frisch-Auf-Frauen starten mit einem 30:21 (16:14)-Sieg gegen den

TSV Nord Harrislee in das neue Jahr und sind nun Erster.

Die Göppinger Zweitliga-Handballerinnen haben die Gunst der Stunde

genutzt und vorerst die Tabellenspitze erklommen: Beim 30:21

(16:14)-Erfolg über den TSV Nord Harrislee legten die FRISCH AUF

Frauen einen Traumstart hin und steigerten sich nach einem kurzen

Durchhänger wieder, sodass nach Ende der 60 Minuten in der Göppinger

EWS-Arena der sechste Sieg in Folge notiert und der Sprung auf Rang

eins gefeiert werden durfte.

Beim ersten Sieg im neuen Jahr fehlten die positiv getestete

Torhüterin Oliwia Kaminska und Trainer Nico Kiener, der sich

ebenfalls in Quarantäne hatte begeben müssen. „Der Start ins neue

Jahr ist uns gelungen, auch wenn nach der langen Pause der Rhythmus

noch etwas gefehlt hat. Es war schon ungewöhnlich, ohne unseren

Cheftrainer in das Spiel gehen zu müssen, aber durch den guten

Austausch der Trainer untereinander haben wir das ganz gut

hinbekommen“, sagte eine zufriedene Louisa Wolf.

Kiener wurde von seinem Assistenten Gerhard Rohr und Teammanagerin Birute Schaich

vertreten, die ebenfalls mit auf der Bank saß. „Die Tabellenführung

wollen wir jetzt natürlich verteidigen, aber dafür müssen wir

weiterhin einen Schritt nach dem anderen gehen“, meinte Wolf.

Einmal mehr konnten sich die FRISCH AUF Frauen auf Lotta Woch

verlassen. Die 25-Jährige hatte mit ihrem Ex-Klub kein Mitleid,

schließlich wollte sie an den einen Minuspunkt besseren Teams aus

Solingen und Waiblingen vorbeiziehen. „Das war der Plan“, freute

sich die Göppinger Torjägerin über die gelungene Umsetzung. Das

herzliche Wiedersehen mit ihrem Ex-Coach Olaf Rogge und den

ehemaligen Teamkameradinnen beeinträchtigte ihre 13/3-Treffer in

keinster Weise. Alle fielen sich nach den 60 Minuten freudig in die

Arme. „Das hatte ich bei Lotta nicht anders erwartet. Sie hat einen

tollen Charakter und ist absolut bodenständig“, sagt Rogge, der mit

einem Minikader in Göppingen antreten musste. „Das war heute kein

sportlich fairer Wettkampf. Ich hatte nur sieben Feldspielerinnen

zur Verfügung. Unsere achte, Melanie Steffensen, ist eigentlich Co-

Trainerin und war nur als absoluter Notnagel in der Aufstellung

eingetragen. Zudem musste ich meinen Mittelblock früh umstellen, da

Marie Andresen eine zweite Zeitstrafe bekam.“

Allerdings machten es die Gäste aus Schleswig-Holstein den

Göppingerinnen nicht leicht und kämpften sich nach dem frühen

Rückstand in die Begegnung. „So viele Ausfälle können ein Team noch

mehr zusammenschweißen“, hatte Rohr sich auf eine Trotzreaktion der

TSV-Handballerinnen eingestellt, die bis zur 20. Minute auf vier

Treffer verkürzt und es beim 13:13 (28.) zum Ausgleich geschafft

hatten, „da wir nicht mehr so energisch zugepackt haben wie zu

Beginn“, analysierte das Göppinger Urgestein. In Rückstand gerieten

die Einheimischen gegen die Gäste aus der Nähe von Flensburg jedoch

nicht. Pascale Wyder und Lisa Borutta warfen die FRISCH AUF Frauen

wieder mit zwei Treffern in Führung. Dem Anschluss durch die auf

allen Positionen wirbelnde Stine Jansen ließ die in den ersten 30

Minuten sechs Mal erfolgreiche Woch den 16:14-Pausenstand folgen.

Mit vier Treffern in Serie und zwei Paraden von Torhüterin Anne

Bocka setzten sich die Göppingerinnen bis zur 46. Minute von 18:16

auf 22:16 ab. Die Gäste stemmten sich zwar weiter vehement gegen die

Niederlage und verkürzten noch einmal auf vier Tore (20:24, 54.),

doch dann verließen sie endgültig die Kräfte und die FRISCH AUF

Frauen schraubten das Ergebnis mit einem 6:1-Lauf in die Höhe. „Das

war ein gelungener Auftakt. Das Team ist richtig gut gestartet, hat

dann kurz seine Linie verloren, aber nach dem Ausgleich wieder

zurückgeschlagen“, lobte Rohr.

In den Schlussminuten gab Meike Schmied aus der Drittligamannschaft

ihr Debüt. Sie war als Ersatz für Kaminska eingesprungen und konnte

einen Wurf der Gäste vereiteln. „Meike hat extra einen wichtigen

Termin abgesagt, um uns zu helfen“, berichtet Rohr. „Die Mädels

trainieren ja immer wieder gemeinsam. Der Zusammenhalt ist schon

toll. Jeder bringt sich für den anderen ein.“

So spielten sie:

FRISCH AUF Frauen: Bocka, Schmied (ab 57.); Brugger (1), Borutta

(4), Wolf (3), Frey (1), Woch (13/3), Schlegel, Tinti, De Bellis

(3), Francikova (3), Ehmann, Scherer (1), Wyder (1), Krhlikar

TSV Nord Harrislee: Tiedemann, Fasold; Volquardsen, Steffensen,

Albers, Andresen (5), Groht (2), Jeß (4/2), Jansen (8/1), Schleemann

(2)

Schiedsrichter: Tobias Schmack/Philipp Dinges (Stuttgart/Stutensee)

Zeitstrafen: 4:6-Minuten

Zuschauer: 312.