Punktgewinn hält Tür zur Meisterrunde offen

2.3.2025
Kategorie
Bundesliga

Die FRISCH AUF Frauen erkämpfen sich im Nachholspiel beim BSV Sachsen Zwickau ein 29:29 (16:20)-Unentschieden

Sie lagen früh zurück, zur Pause gar mit vier Toren, bogen das Nachholspiel nach dem Wechsel um, führten dank einer ganz starken zweiten Hälfte nach 57 Minuten mit zwei Treffern, brachten die Führung aber nicht ganz ins Ziel. Am Ende nahmen die Göppinger Bundesliga-Handballerinnen vom BSV Sachsen Zwickau mit einem 29:29 (16:20) aber einen Punkt mit in die Hohenstaufenstadt, der die Tür im Kampf um den Einzug in die Meisterrunde offenhält.

„Wir sind sehr froh, hier einen Punkt mitzunehmen“, sagte Göppingens Torhüterin Petra Hlogyik, die in den zweiten 30 Minuten mit ihren Paraden dafür sorgte, dass Zwickau insgesamt nur noch neun Tore erzielen konnte. „Andererseits schwingt auch ein ganz kleines bisschen Enttäuschung mit, da wir auch beide Zähler hätten holen können“, so Hlogyik, die am Freitag ihren 26. Geburtstag feierte. Frisch-Auf-Coach Nico Kiener war mit dem Punkt absolut zufrieden. „Es ist für uns als Aufsteiger auf alle Fälle ein gewonnener Punkt, der uns in der Tabelle dem achten Platz wieder einen Schritt näher heranbringt. Wir wussten, dass es hier sehr schwer wird. Am Ende war alles möglich, das Remis ist denke ich gerecht. Wir lagen zur Pause vier Tore hinten, konnten in der Abwehr die starken Angreiferinnen des BSV nicht halten, die mit viel Wucht und Tempo auf uns zugekommen sind. Das haben wir in der zweiten Hälfte viel besser gemacht, was letztendlich der Schlüssel zum Punktgewinn war.“

In einer Auszeit hatte der Göppinger Trainer seine Mannschaft dazu aufgefordert, die Wirkungskreise von Blanka Kajdon einzuschränken und sie früher zu attackieren. Das klappte im Verlauf der Begegnung immer besser. Stück für Stück kämpften sich die Gäste nach dem Pausenrückstand zurück ins Spiel. Die von Kiener propagierte offensivere Abwehr, in Hälfte eins stellte er zwischenzeitlich auf 5:1 mit der vorgezogenen Stealkönigin Lea Watzl um, bereitete Zwickau immer größere Schwierigkeiten. Die Lücken, die sich das Team von Trainer Norman Rentsch in den ersten 30 Minuten erarbeiten konnte, fehlten plötzlich. Und während die Gäste in Durchgang eins lange Zeit von den Gewaltwürfen von Carmen Moser lebten, konnten die FRISCH AUF Frauen ihre Ausgeglichenheit im Kader in Hälfte zwei als Trumpf ausspielen und setzten über alle Positionen Akzente. Der Kiener-Truppe gelang es bei den eigenen Offensivaktionen vor allem, mehr in die Tiefe vorzustoßen. Die Folge: viele Siebenmeterpfiffe für die Göppingerinnen, die beim 22:22 durch Ann Kynast den Ausgleich hergestellt hatten und nach Sina Ehmanns Treffer zum 25:24 nach 50 Minuten zum ersten Mal überhaupt vorne lagen.

Die letzten zehn Minuten waren dann wahrlich nichts für schwache Nerven. Es ging hin und her. Mal schien das eine Team das Duell auf seine Seite ziehen zu können, dann wieder das andere. Rentsch brachte in den letzten Spielminuten die siebte Feldspielerin. Zwickau blieben knapp 40 Sekunden für seinen letzten Angriff, doch die FRISCH AUF Frauen verteidigten das Unentschieden leidenschaftlich bis zum Schluss und nahmen einen verdienten Zähler mit auf die Heimreise, die dann reibungsloser ablief als die Hinfahrt. Hier hatten die Göppinger Handballerinnen wegen einer Vollsperrung der Autobahn länger im Stau gestanden, weshalb die Partie mit 30-minütiger Verzögerung begann.  

Für die FRISCH AUF Frauen setzt sich der Spielbetrieb nach der nun anstehenden Länderspielpause mit zwei weiteren Auswärtsspielen fort. Vor der Partie beim VfL Oldenburg (16. März) geht es vier Tage vorher am Mittwoch, 12. März zum Thüringer HC. Das Spiel wurde wegen des internationalen Einsatzes des THC am 29. März im Viertelfinale der EHF European League im rumänischen Valcea vorverlegt.

So spielten sie:

BSV Sachsen Zwickau: Györi, Kadovic; Kpodar, Corovic, Szabo (3), Hoitzing (3), Gierga (3), Kajdon (8/3), Gorb (6), Madjovska, Walkowiak, Peter, Hasselbusch (1), Frankova, Nakayama (5)

FRISCH AUF Frauen: Hlogyik, Jochims, Meißner; Bianco (1), De Bellis (1), Däuble (1), Ehmann (3), Elies, Irmler (3/1), Kynast (4), Moser (7), Neubrander (4/3), Patorra, Scherer (2), Schulze (2), Watzl (1)

Schiedsrichter: Fabian Friedel/Rick Herrmann (Leipzig/Zschorlau)

Zeitstrafen: 8:8-Minuten

Zuschauer: 1053.