Der zweite Neuzugang der FRISCH AUF Frauen ist Herrenbergs Lea

Neubrander – Lisa Borutta wechselt nach Oldenburg  

Nach Carmen Moser von der Sport-Union Neckarsulm steht in Lea

Neubrander vom Ligakonkurrenten SG H2Ku Herrenberg, der am

vergangenen Wochenende mit 33:20 bezwungen wurde, die Tormaschine

der 2. Liga als zweiter Neuzugang der FRISCH AUF Frauen fest. Die

23-Jährige hat bei den Göppinger Zweitliga-Handballerinnen ein bis

30. Juni 2025 dotiertes Arbeitspapier unterschrieben und soll die

nächsten zwei Spielzeiten viele Brände in den gegnerischen

Abwehrreihen entfachen.

„In Lea Neubrander gewinnen wir eine junge und sehr dynamische

Spielerin, die optimal in unser System passt und noch dazu aus der

Umgebung stammt, auch wenn sie in Herrenberg derzeit eine etwas

andere Rolle einnimmt“, freut sich Trainer Nico Kiener, mit einem

weiteren Zögling aus früheren Auswahlzeiten zusammenarbeiten zu

können, zu dem er stets Kontakt hielt und den er einst nach

Herrenberg holte, wo er neben seiner Tätigkeit im Auswahlbereich die

Männer trainierte. „Aufgrund der langfristigen Verletzung von Leo

Patorra mussten wir auf der Mitteposition noch einmal handeln und da

tat sich die Option mit Lea auf. Wir haben lange und ausführlich mit

Leo gesprochen und sie hat den Transfer befürwortet“, sagt Kiener

und ergänzt: „Es ist keine Entscheidung gegen Leo. Wir sehen beide

vielmehr gemeinsam in Göppingen auf der Platte, die eine kann ja auf

Mitte, die andere auf Halb agieren“, berichtet Kiener, der Leonie

Patorra auf dem schwierigen Weg zurück nach ihrem dritten

Kreuzbandriss alle Zeit geben möchte. „Wir machen ihr keinen Druck.

Wir alle hoffen, dass sie es schafft und zurückkommt.“ Mit dem

Transfer von Lea Neubrander werde der eingeschlagene Weg

fortgesetzt, junge und talentierte Akteurinnen bei ihrer

Weiterentwicklung zu unterstützen und diesen die Möglichkeit zu

offerieren, in einem professionellen Umfeld den Sprung in das

deutsche Oberhaus zu schaffen und sich dort zu behaupten.

Lea Neubrander ist die Queen of Tore der 2. Liga. In der laufenden

Saison brachte sie es bereits auf 144/30- und damit auf im Schnitt

acht Treffer pro Partie. Höchstwert sind die 15/4-Treffer gleich zum

Saisonauftakt beim Herrenberger 34:31-Heimerfolg gegen den TuS

Lintfort. Es blieb nicht das einzige Mal, dass die künftige

Göppingerin zweistellig erfolgreich war. Den Dress der „Kuties“

trägt sie seit ihrem Wechsel von der Jugendmannschaft ihres

Heimatvereins SG Ober-/Unterhausen in die Herrenberger Jugend

inzwischen acht Jahre. „Jetzt war es an der Zeit, sich zu

entscheiden, einen Schritt zurückzugehen oder nochmal etwas Neues zu

probieren und voll durchzustarten“, erzählt die Lehramtsstudentin an

der Pädagogischen Hochschule in Ludwigsburg, die sich für die zweite

Option entschied und bei Frisch Auf optimale Rahmenbedingungen für

sich vorfindet. „Ich schätze das Umfeld und die familiäre Situation.

Ich kenne das Trainergespann und viele der Mädels aus früheren

Auswahlzeiten und denke, dass es hier eine optimale Mischung aus

jungen und erfahrenen Spielerinnen gibt und alles mich in meiner

persönlichen Entwicklung nochmals einen Schritt nach vorne bringt.“

Ferner sei es zu ihrer Familie und ihren Freunden in der Nähe von

Reutlingen nicht weit. „Ich freue mich schon sehr auf die neue Runde

und hoffe, dass wir in der 1. Liga angreifen können und der Aufstieg

trotz der aktuellen Verletzten gelingt“, sagt Lea Neubrander, die

2017 mit der Juniorinnen-Nationalmannschaft den EM-Titel gewann.

Einen zweiten Abgang gibt es auch zu verzeichnen: Nach Paulina

Uscinowicz wird Lisa Borutta die FRISCH AUF Frauen zum Ende der

Saison verlassen und sich dem Erstligisten VfL Oldenburg

anschließen. „Wir hätten gerne mit ihr weitergearbeitet, aber sie

möchte sich wieder mehr in Richtung Heimat orientieren und diesen

Wunsch respektieren wir natürlich und danken ihr für ihren Einsatz

und die vielen Tore, von denen im weiteren Saisonverlauf hoffentlich

noch viele hinzukommen“, sagt die Sportliche Leiterin Birute

Schaich. Mit 92 Treffern ist die Linkshänderin die erfolgreichste

Werferin im Team von Trainer Nico Kiener. Die 25-Jährige geht nach

zwei Spielzeiten in Göppingen mit „einem lachenden und einem

weinenden Auge“, wie sie betont: „Die Entscheidung damals zum

Wechsel aus Buchholz in den Süden war absolut richtig. Ich hatte

hier zwei wirklich tolle und lehrreiche Jahre und habe mich sehr

wohl gefühlt. Das professionelle Umfeld, die Trainer und das Team

haben es mir einfach gemacht, meine sportliche Entwicklung

voranzutreiben“, so Borutta. Die Linkshänderin verfolgt jetzt noch

ein großes Ziel mit ihren aktuellen Teamkolleginnen: „Ich möchte

mich mit dem Aufstieg verabschieden, damit es in der neuen Runde ein

Wiedersehen in Liga eins gibt.“ Und richtet noch einen besonderen

Dank an die Fans und Sponsoren („Ihr seid wirklich klasse!“) und die

Familie Iljazovic vom Restaurant „Andechser“, die „eine tolle

Patenschaft“ ermöglicht hätten.