Die FRISCH AUF Frauen gastieren an diesem Samstag um 19.30 Uhr beim

punktgleichen Tabellendritten Füchse Berlin

„Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“: Zwar reisen die FRISCH AUF

Frauen nicht zu einem Pokalfinale in die Hauptstadt. Dem Gastspiel

der Göppinger Zweitliga-Handballerinnen an diesem Samstag (19.30

Uhr, sportdeutschland.tv) bei den „Spreefüxxen“ in der Sporthalle

Charlottenburg kommt aber schon ein gewisser Endspielcharakter im

Kampf um einen der beiden ersten Positionen zu. Der Sieger des

Topduells zwischen dem Tabellendritten und dem punktgleichen Zweiten

verschafft sich gegenüber dem Kontrahenten einen Vorteil und geht

mit zwei Zählern Vorsprung in die letzten vier Saisonspiele.

Auf beiden Seiten weiß man um die Bedeutung der Partie, zumal sowohl

das Team von Trainerin Susann Müller als auch die FRISCH AUF Frauen

am vergangenen Wochenende Niederlagen hinnehmen mussten, sodass der

neue Primus aus Solingen auf seine beiden Verfolger nunmehr zwei

Zähler Vorsprung hat. „Es ist sicher ein 50:50-Spiel, in das wir

nicht unbedingt als Favorit gehen“, sagt Trainer Nico Kiener, der

trotz des 28:31 gegen Regensburg im Vergleich zum Derby in Nürtingen

(22:22) einen Fortschritt seiner Mannschaft sah. „Wir sind insgesamt

besser umgegangen mit der ganzen Situation und dem Druck als die

Woche zuvor und haben auch handballerisch eine bessere Leistung

gezeigt. Jetzt müssen wir die Zahl der technischen Fehler reduzieren

und unsere Chancen besser verwerten.“

Daran haperte es sowohl in Nürtingen als auch gegen Regensburg. „Und

das kann bei solch engen Spielen am Ende den Unterschied ausmachen.

Die hundertprozentigen Dinger müssen in solchen Spielen rein“, weiß

die Sportliche Leiterin Birute Schaich, die auch eine aufsteigende

Tendenz gegen Regensburg sah. „Es war kein schlechtes Spiel, aber

wir haben es eben nicht gewonnen und deshalb waren alle Anfang der

Woche schon ein wenig niedergeschlagen. Doch inzwischen blicken wir

wieder nach vorne. Es sind noch fünf Spiele und es ist nichts

entschieden, auch wenn noch drei schwierige Auswärtsaufgaben vor uns

liegen.“ In Berlin erwartet Schaich ein Duell auf Augenhöhe, das vom

Kampf lebt. „Am Ende wird sicher ein Stück weit das Glück darüber

entscheiden, wer die beiden Punkte holt. Und wer an dem Tag stärker

im Kopf ist.“

Außer den drei Langzeitausfällen Britt van der Baan, Sarah Irmler

und Leonie Patorra fehlt am Samstag wohl noch Spielmacherin Pascale

Wyder, die sich im Training am Fuß verletzt hat. Außenspielerin

Selina Kalmbach musste nach der Partie gegen Regensburg mit vier

Stichen an der Lippe genäht werden, sollte aber auflaufen können.

„Wenn wir unser Potenzial abrufen, haben wir eine Chance. Dass die

Mädels es können, haben sie schon oft genug gezeigt. Es fehlte

zuletzt einfach ein wenig an der Sicherheit in den Abschlüssen.“

Rückraumspielerin Stephanie Elies hofft, dass sie und ihre

Teamkolleginnen beim Spitzenduell in der Hauptstadt die Trendwende

schaffen und sich Big Points sichern, die man im Hinspiel in der

EWS-Arena nicht holen konnte. „Wir fahren natürlich mit einer

gewissen Anspannung nach Berlin und sind nicht unbedingt in der

Favoritenrolle, wollen die Punkte aber unbedingt holen. Wir brauchen

sie auch, wenn wir im Rennen um Rang eins weiterhin im Rennen

bleiben wollen. Sonst wird es ganz schwer und wir müssen auf die

anderen hoffen.“ Die 22-Jährige setzt beim Vorhaben Auswärtssieg auf

mehr Konstanz und die richtige Balance zwischen Abwehr und Angriff.

„Wir hatten gegen Regensburg einen guten Start, haben uns danach

aber zu viele technische Fehler erlaubt. Das darf uns nicht nochmal

passieren, da eine Mannschaft wie Berlin diese gnadenlos ausnutzt.“

Sollten die FRISCH AUF Frauen wieder eine starke Abwehr stellen und

im Angriff die richtigen Entscheidungen treffen, „können wir die

harte Nuss Berlin knacken“, sagt Stephanie Elies.