Göppingens Zweitliga-Handballerinnen rutschen nach der 19:30-Abfuhr

beim Topspiel in Berlin auf den dritten Platz ab

Nach der 19:30 (8:14)-Schlappe im Topspiel bei den Füchsen Berlin

müssen sich die Göppinger Zweitliga-Handballerinnen langsam mit dem

Gedanken anfreunden, in der neuen Runde einen weiteren Anlauf in

Richtung Oberhaus tätigen zu müssen. Vier Punkte Rückstand auf

Primus Solingen dürften bei nur noch vier Partien und beim Blick auf

das Restprogramm schwer aufzuholen sein. Nach der Niederlage im

direkten Duell mussten die Kiener-Schützlinge nun auch die

„Spreefüxxe“ vorbeiziehen lassen und rutschten auf Rang drei ab.

„Wir befinden uns momentan in einer schwierigen Phase und benötigen

nach vier sieglosen Spielen in Folge jetzt dringend ein

Erfolgserlebnis. Wir werden alles versuchen, uns aus dieser Talsohle

herauszukämpfen, wie wir sie Ende des vergangenen Jahres hatten nach

den gleichen Partien“, sagte Trainer Nico Kiener und ergänzte:

„Berlin hat verdient gewonnen und war uns in entscheidenden Dingen

wie Wurfqualität, Gegenstößen oder Über- und Unterzahlspiel

überlegen. Es gab zwar den einen oder anderen Moment, in dem

nochmals Hoffnung aufkam wie kurz nach der Pause, aber es fehlt

derzeit einfach jemand, der die Dinge in die richtige Richtung

lenken kann. Zudem müssen wir uns immer wieder anders aufstellen und

Ausfälle kompensieren wie jetzt den von Pasci Wyder.“ Es sei jedoch

von vornherein klar gewesen, dass der Weg und die Entwicklung nicht

immer nach oben führen werde, sondern man auch Rückschläge und

Situationen wie die jetzige bewältigen müsse.

Vor den Augen der 1000 Zuschauer in der Sporthalle Charlottenburg,

darunter DHB-Präsident Andreas Michelmann, scheiterten die FRISCH

AUF Frauen an einem abgeklärteren Kontrahenten. Jeder Wurf, der von

Berlins Torhüterin Mariia Gladun entschärft wurde, ließ die

Göppingerinnen unsicherer werden. Dies spielte dem Team von Ex-

Nationalspielerin Susann Müller in die Karten, das konzentrierter

und zielstrebiger in seinen Aktionen auftrat und die Niederlage der

Vorwoche besser verdaut zu haben schien als das Team von Trainer

Nico Kiener seine. Gladun kam am Ende auf 48,6 Prozent gehaltener

Bälle und krönte ihre starke Leistung mit dem Treffer zum 26:16

(55.) ins leere Göppinger Tor.

Ob beim Spielaufbau oder beim Abschluss aus dem Rückraum, von den

Außenpositionen und vom Kreis: Es lief nicht rund bei den Gästen,

die zwar den ersten Treffer der Partie markieren und wenig später in

Person von Luisa Scherer zwei Gladun-Abwürfe abfangen konnten, sich

bei den eigenen Angriffen aber nicht für die Ballgewinne belohnten.

So wurde aus dem 3:4 (10.) bis zur 17. Minute ein 4:10. Diesem

Sechs-Tore-Rückstand rannten die Schwäbinnen bis zum Pausenpfiff

hinterher, obwohl die „Spreefüxxe“ sich zum Ende der ersten Hälfte

auch einige technische Fehler erlaubten. Immerhin konnte Anne Bocka

kurz vor dem Pausenpfiff einen Strafwurf von Lynn Molenaar

entschärfen und einen noch höheren Rückstand verhindern.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs verkürzten die Gäste trotz Anwurf

Berlins auf 10:14. Und als Molenaar bei Zeitspiel übers Tor warf,

hatten die Gäste die Möglichkeit zum 11:14, doch das Anspiel an den

Kreis misslang. Im Gegenzug traf dafür Berlin und setzte sich in der

Folge auf 17:10 (38.) ab. Beim 15:20 (46.) sah es kurze Zeit

nochmals besser aus für das Kiener-Team, nach einer Hinausstellung

und dem verwandelten Siebenmeter von Linea-Sophie Höbbel zum 24:16

sieben Minuten vor dem Ende sorgten die Füchse jedoch für die

endgültige Entscheidung und ließen die Göppingerinnen sich nicht

mehr aus dem Fuchsbau ausgraben.

So spielten sie:

Füchse Berlin: Gladun (1), Szott; Tolic (1), Fichtner, Molenaar

(7/4), Höbbel (3/1), Gouveia (1), Gündel (1/1), Trabelsi (8),

Wagenlader (2), Cappellaro, Van der Linden (2), Vlug, Bassiner,

Müller, Stefes (4)

FRISCH AUF Frauen: Bocka, Kaminska; De Bellis, Borutta (5/3),

Brugger (1), Ehmann (2), Elies (3), Kalmbach (1), Scherer (3),

Schlegel (2), Urbanska (1), Uscinowicz (1), Watzl, Wolf

Schiedsrichter: Fabian Friedel/Rick Herrmann (Leipzig/Zschorlau)

Zeitstrafen: 10:12-Minuten

Zuschauer: 1001.