Verfolgerduell in der Hauptstadt

Die FRISCH AUF Frauen stehen an diesem Samstag bei den Berliner Füchsen vor einer schweren Aufgabe

 

Eine physisch und psychisch äußerst anspruchsvolle Aufgabe steht den Göppinger Zweitligahandballerinnen an diesem Samstag (19.30Uhr, sportdeutschland.tv) bevor: Das zuletzt drei Mal in Serie siegreiche Team von Trainer Nico Kiener, der seinen Vertrag jüngst um zwei Jahre mit Option auf eine weitere Spielzeit verlängert hat, muss zum Verfolgerduell in der renovierten Sporthalle Charlottenburg beim Tabellenvierten Füchse Berlinantreten.

Die von der früheren Nationalspielerin Susann Müller trainierten „Spreefüxxe“ wollen wie die auf Rang drei liegenden Göppingerinnen in die erste Bundesligaaufsteigen. Vergangene Saison sind sie in der Aufstiegsrelegation nur aufgrund der weniger erzielten Auswärtstore an den Handball-Luchsen 08Buchholz-Rosengarten gescheitert, für die damals noch Lisa Borutta auflief, die im Sommer zu den FRISCH AUF Frauen gewechselt ist. „Das wird alles andere als leicht. Aber das vergangene Spiel und der klare Heimsieg gegen Herrenberg haben uns nochmals kräftig Selbstbewusstsein gegeben. Es war schön, mit den Fans zu feiern, weil es ja unsicher war, ob sie in die Halle dürfen oder nicht. Der Start in die Woche war nach so einem Sieg natürlich super, zumal ich vor dem Derby Geburtstag hatte“, erzählt die 24-Jährige. „Berlin spielt eine starke Saison und hat ein gutes Angriffspiel, aber wir wollen mit aller Machtdagegenhalten und unsere weiße Auswärtsweste verteidigen.“  

Als Favorit gehe man dieses Mal nicht in die Partie, „aber jetzt wäre der perfekte Zeitpunkt, um auch mal gegen eine der mit uns an der Spitze stehenden Mannschaften einen Sieg zu landen“, ergänzt Göppingens Teammanagerin Birute Schaich und baut wie Borutta auf die bislang makellose Bilanz in fremden Hallen. „Das wird eine ganz harte Nuss, die wir in der Hauptstadt zu knacken haben. Aber wir werden alles versuchen, die beiden Punkte zu holen und auch nach dem Spiel in der Tabelle vor Berlin zu stehen. Vielleicht können wir unsere Serie fortsetzen.“

Obwohl die Füchse viele Partien deutlich gewinnen konnten, so bei den beiden Aufsteigern TV Aldekerk (39:24) und MTV Heide (36:20), „haben sie auch schon Federn gelassen“, verweist Borutta auf die beiden Niederlagen im Topspiel gegen Tabellenführer VfL Waiblingen (22:24) und auf das 18:24 bei den Ketscher Kurpfalz Bären. Gegen den Tabellenzweiten Solingen-Gräfrath setzte sich die Müller-Truppe mit nach einem 10:11-Pausenrückstand mit 29:27 durch. Seit einigen Wochen kann die Berliner Trainerin wieder auf die Niederländerin Lynn Molenaal zurückgreifen, die wegen eines Kreuzbandrisses lange fehlte. Sie spielte früher für Molde HK in Norwegen und gehört neben Torhüterin Chantal Pagel, der linken Rückraumspielerin Vesna Tolic aus Kroatien, Neuzugang Djazzmin Trabelsi und der versierten Litauerin Simona Kolosove zu den Stützen des Teams.

Die Partie in der Hauptstadt wird die Göppingerinnen in allen Mannschaftsbereichen voll fordern. Angefangen von den Torhüterinnen, über eine starke Defensive hin zu einer treffsicheren Offensive mit der nötigen Mischung aus Unbekümmertheit der jüngeren und Routine der erfahrenen Akteurinnen wie Spielführerin Anja Brugger, die dem Team Sicherheit, Stabilität und Mut verleihen sollen. Denn eines haben alle zum Ziel: beim Tabellenvierten im sechsten Auswärtsspiel den sechsten Sieg einzufahren und eine vergnügliche Rückfahrt hinein in den dritten Advent zu haben.