Verdacht Kreuzbandriss bei Frisch-Auf-Linkshänderin Britt van der Baan bestätigt sich, Lea Neubrander mit Schulter-OP
Vom Pech verfolgt: Das trifft auf Britt van der Baan von den FRISCH AUF Frauen in besonderem Maße zu. Gerade erst von einem Kreuzbandriss genesen und wieder gut in Schuss, erwischt es die junge Holländerin am vergangenen Samstag im Derby bei der TG Nürtingen (30:30) mit der gleichen Verletzung wieder. Damit ist die Saison für die rechte Außenspielerin gelaufen. Gewissheit herrschte zwar erst im Laufe des Montags nach eingehenden Untersuchungen durch das Ärzteteam der Göppinger Zweitliga-Handballerinnen, doch war das für die Linkshänderin schon am Samstagabend klar, nachdem sie in der 45. Minute, nach einem Sprungwurf beim Aufkommen umgeknickt, vom Spielfeld getragen werden musste. „Es hat sich genau gleich wie damals angefühlt“, teilte die 22-Jährige mit.
„Das trifft nicht nur sie selber sehr hart, sondern das ganze Team. Das muss sie als so junge Spielerin erst einmal verkraften, zwei Kreuzbandrisse innerhalb von so kurzer Zeit, aber wir werden sie unterstützen so gut es geht“, war auch Trainer Nico Kiener bedient, der seiner Mannschaft in Nürtingen eine große Leidenschaft attestierte, „dass sie das alles so gemeistert und sich noch mit einem verdienten Punkt belohnt hat und auch im dritten Auswärtsspiel in Folge ungeschlagen blieb. Das war alles wirklich nicht einfach. Wir mussten immer wieder umstellen, da im rechten Rückraum ja auch Klara Schlegel gefehlt hat, wo wir Britt eingesetzt haben“.
Auch Lea Neubrander steht den Frisch Auf Frauen erstmal nicht mehr zur Verfügung: Die Toptorjägerin der vergangenen Saison musste sich am Donnerstag einer OP an der rechten Schulter unterziehen, die sie sich beim Stromberg-Cup in Bönnigheim im Gruppenspiel gegen Nürtingen zuzog, als eine Gegenspielerin sie beim Durchbruch unglücklich erwischte. „Wir haben es erst konservativ versucht, aber die OP ließ sich leider nicht vermeiden“, berichtet die Sportliche Leiterin Birute Schaich. Die Spielmacherin wird dem Team von Trainer Nico Kiener damit längere Zeit fehlen. „Das ist bitter für uns und für sie“, so Schaich, da Neubrander bei Frisch Auf nochmals durchstarten und in der 1. Ligaspielen will.
Umplanen muss der Göppinger Coach nun auch in den nächsten Wochen: Da bei Schlegel noch nicht klar ist, wie es mit ihrem Außenmeniskus weitergeht, steht in Luisa Scherer vorerst nur noch eine Linkshänderin zur Verfügung. „Sie hat das aber schon letzte Saison alleine bewältigt und einen großen Sprung nach vorne gemacht“, so Kiener zur vorzüglichen Entwicklung der rechten Flügelspielerin. Doch auch von der Siebenmeterlinie aus wird sich nun wieder einiges ändern, da neben der zuletzt verlässlichen und fest eingeplanten van der Baan und der an der Schulter operierten Lea Neubrander jetzt zwei Schützinnen auf einmal weggebrochen sind. „Auch hierfür werden wir Lösungen finden.“ Neben Louisa Wolf dürften diese Aufgabe nun vorerst wieder Selina Kalmbach und Marlena Urbanska übernehmen. Leonie Patorra wäre nach ihrer Rückkehr eine weitere Alternative. „Alle müssen nun enger zusammenrücken, damit wir diese Situation bewältigen. Je weniger Spielerinnen es sind, desto mehr Verantwortung und Spielanteile erhält jede von ihnen und kann sich beweisen“, sagt Kiener. Allerdings werden dieWechselmöglichkeiten deutlich eingeschränkt.
„Wir versuchen das Ganze erst einmal intern aufzufangen“, sagt die Sportliche Leiterin Birute Schaich. Im rechten Rückraum kam in Nürtingen nach van der Baans Ausfall neben Sina Ehmann verstärkt Stephanie Elies zum Einsatz. Auch Louisa Wolf hat sich hier schon zur Verfügung gestellt. „Wir halten die Augen natürlich offen und sondieren den Markt, falls sich eine Möglichkeit auftut“, sagt Schaich. Diese müsse sich aber erst einmal finanzieren lassen. Eine Chance möchte man auch Perspektivspielerin Nici Merz geben. Aber sie hat momentan Beschwerden am Sprunggelenk. „Die Saison ist noch garnicht richtig am Laufen und die personelle Situation ist schon sehr angespannt.“ Nichtsdestotrotz möchte man versuchen, dem Erstligisten aus Oldenburg am Samstag im Achtelfinalspiel des DHB-Pokals so lange wie möglich Paroli zu bieten. Kiener: „Da haben wir keinerlei Druck. Oldenburg ist der haushohe Favorit so wie wir sonst an 25 Spieltagen der Favorit in der Liga sind. Wir können die Partie nutzen, um uns für die kommenden Wochen einzuspielen.“