Zwei Punkte für eine vorzeitige Bescherung

Im letzten Spiel des Jahres empfangen die FRISCH AUF Frauen an diesem Samstag um 19 Uhr den Tabellenvorletzten TVB Wuppertal

 

Mit einem Heimspiel gegen den TV Beyeröhde-Wuppertalan diesem Samstag (19 Uhr, sportdeutschland.tv) endet für die FRISCH AUF Frauen das Handballjahr 2021. Als Tabellendritter mit nur einem Zähler Rückstand auf Spitzenreiter HSV Solingen-Gräfrath gehen die Göppingerinnen gegen den Vorletzten als klarer Favorit in die Begegnung und hoffen auf zwei Punkte für eine vorzeitige Bescherung.

Am vergangenen Samstag beeindruckten die FRISCH AUF Frauen mit einem30:23-Erfolg bei den Berliner Füchsen, dem letztjährigen Teilnehmer der Aufstiegsrelegation. „Das war eine sehr starke Leistung von der ganzen Mannschaft. Dort mit sieben Toren zu gewinnen, das muss man erst mal schaffen. Die letzten Spiele wurden allesamt sehr sicher gewonnen. Ich hoffe, dass wir das auch am Samstag hinbekommen und einen schönen Abschluss feiern können“, sagt Göppingens Teammanagerin Birute Schaich.

Trainer Nico Kiener mahnt nach dem jüngsten Auswärtscoup jedoch zur Vorsicht. „Wir wollen uns mit einem Sieg in die Pause verabschieden, aber wir müssen aufpassen. Wuppertal kommt mit einer neuen Trainerin und hat bei ihrem Debüt in der vergangenen Woche gleichgewonnen.“ Sein Team werde den Gegner nicht auf die leichte Schulter nehmen. „Die Spielerinnen wissen, dass man in jeder Partie seine Leistung aufs Neue abrufen muss.“ Das bekräftigt Kreisläuferin Louisa De Bellis: „Wir dürfen uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen, sondern wollen den Schwung aus dem Berlin-Spielmitnehmen, in dem uns ein absolut wichtiger Schritt auf unserem Weg gelungen ist.“

In den jüngsten vier Spielen zeigten sich die Göppingerinnen mit 30 oder mehr Treffern in Torlaune, beim Heimsieg gegen Herrenberg erzielten sie fast 50.Diese Tore müssten erst einmal geworfen werden, aber es komme nicht allein auf die Verwerter an, „sondern auch auf diejenigen, die die Räume für die anderen schaffen“, weiß Kiener. In Berlin rissen Louisa Wolf, Pascale Wyder und De Bellis immer wieder Lücken, die Goalgetterin Lotta Woch mit einem Treffer nach dem anderen nutzte. Was die Aggressivität in der Abwehr betrifft, hatte der Göppinger Coach zuletzt nichts zu mäkeln. Im Mittelblock ließen Woch und Lisa Frey im Wechsel mit Sina Ehmann kaum etwas zu, auf den Halbpositionen verrichteten Anja Brugger und De Bellis einen guten Job, sodass der Gegner oft aus ungünstigen Positionen werfen musste. „Wir haben Berlin besonders mit unserer Abwehr vor Aufgabengestellt“, sagt De Bellis rückblickend. Mit der gleichen Überzeugung und Einstellung wollen die FRISCH AUF Frauen es nun am Samstag „wuppen“.

Doch die Gäste reisen mit neuem Mut an, der Einstand von Maja Zrnec hätte mit einem 26:23-Heimerfolg gegen den TSV Nord Harrislee nicht besser ausfallen können, mit dem das Team aus dem Bergischen Land den Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze verkürzen konnte, da Leipzig und Herrenberg ohne Punkte blieben. Nach dem Rücktritt von Dominik Schlechter war die Vereinsführung zum schnellen Handeln gezwungen. „Es war überaus schwierig, in der aktuellen Phase der Saison überhaupt mögliche Kandidaten zu finden“, berichtet Vereinschef Norbert Koch. Doch Wuppertal wurde fündig und verpflichtete die frühere slowenische National- und Bundesligaspielerin Maja Zrnec, die zuletzt in Luxemburg tätig war. Das Auswärtsspiel in Göppingen gewinnt für die neue Trainerin an Bedeutung, da die linke Außenspielerin in der Saison 2015/2016 dem Kader der FRISCH AUF Frauen angehörte und gemeinsam mit Anja Brugger und Lina Krhlikar auf der Platte stand.  

 

Das letzte Aufeinandertreffen beider Mannschaften gab es im Jahr 2016 im DHB-Pokal. Damals siegten die in der ersten Bundesligaspielenden Göppingerinnen beim Zweitligisten mit 32:25. Gerne erinnert man sich an die beiden Aufeinandertreffen im Jahr 2006 zurück, als sich die FRISCH AUF Frauen in der damals zweigeteilten zweiten Liga in den Aufstiegs-Play-Offs im Halbfinale zunächst gegen Wuppertal (28:26, 34:28) durchsetzen und im Finale dann den TuS Weibern mit zwei Siegen (33:29, 28:24) und vor 3500 Zuschauern beim Rückspiel in heimischer Halle ausschalten konnten und erstmals ins Oberhaus aufstiegen.


Frank Höhmann