Den FRISCH AUF Frauen steht an diesem Wochenende die 848 Kilometer

weite Anreise zum TSV Nord Harrislee bevor

Drei Spiele haben die Göppinger Zweitliga-Handballerinnen noch vor

sich. Gewinnen sie zwei davon, ist ihnen die Aufstiegsrelegation

gegen den Tabellenvorletzten der Ersten Handball Bundesliga sicher.

Ob noch mehr möglich ist, entscheidet sich im Duell zwischen dem

Tabellenvierten Solingen und dem Spitzenreiter Waiblingen.

Zuvor jedoch muss das Team von Trainer Nico Kiener seine Aufgabe an

diesem Samstag um 17.30 Uhr in der Holmberghalle beim TSV Nord

Harrislee in Schleswig-Holstein an der dänischen Grenze lösen. Die

FRISCH AUF Frauen haben die knapp 850 Kilometer weite Anfahrt

bereits am Freitag in Angriff genommen und im hohen Norden

übernachtet. „Das ist eine unangenehme und recht heimstarke

Mannschaft“, weiß der Göppinger Coach, dass sein Team in

kämpferischer Hinsicht alles geben muss, um dem Tabellenneunten den

Schneid abzukaufen und die beiden Zähler mit nach Göppingen zu

nehmen, um auch Auswärtsspiel Nummer 14 siegreich zu gestalten.

Göppingens Torjägerin Lotta Woch sieht in ihrem Ex-Klub die

emotionalste Mannschaft der zweiten Liga, die man nicht ins Spiel

kommen lassen dürfe, „sonst wird es extrem schwer, wenn sie merken,

dass etwas zu holen ist und sich dadurch noch mehr pushen“. An einem

guten Tag könne das Team gegen jeden in der Liga bestehen, außerdem

wollen die Nordfrauen in ihrem letzten Heimspiel der Saison das

Heimpublikum noch einmal mit einem überzeugenden Auftritt

begeistern. „Da wird sicher mehr los sein als sonst“, sagt Woch, die

von vielen Freunden und der Familie in diesem für sie besonderen

Spiel unterstützt wird. „Es können zwar nicht alle kommen, da viele

aus meinem Bekannten- und Freundeskreis selber Handball spielen.

Aber diejenigen, die Zeit haben, werden kommen“, freut sich die 25-

Jährige, die am Saisonende zum Erstligisten Union Halle-Neustadt

wechselt, um wieder näher an der Heimatregion zu sein.

„Ich gehe mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Es war eine

unheimlich tolle und sehr, sehr schöne Zeit hier und ich bin froh,

dass ich vergangenes Jahr diesen für mich großen Schritt mit dem

Wechsel hinab in den Süden vollzogen habe.“ Dass es so toll für sie

laufe und sie beste Torschützin werde, „hätte ich vorher nie

gedacht. Ich bin dankbar, dass ich diese Rolle einnehmen durfte“,

sagt Woch und ergänzt: „Wenn es mit dem Aufstieg klappen würde, wäre

das natürlich das absolute Highlight einer tollen Saison, zumal es

dann in der neuen Spielzeit zu einem Wiedersehen in der ersten Liga

käme. Wenn wir noch zwei Siege holen, ist uns der zweite Platz nicht

mehr zu nehmen und wir können es immer noch schaffen und hätten es

über die Hintertür in der eigenen Hand.“

Personell sieht es vor dem Gastspiel an der Grenze zu Dänemark

weiterhin angespannt aus bei den Göppingerinnen. „Es ist gut

möglich, dass wieder einige von uns an ungewohnten Positionen

auftauchen. Ich war ja auch schon am Kreis“, sagt Woch. Neben den

bis Rundenende fehlenden Klara Schlegel, Lisa Frey und Sarka

Francikova konnten unter der Woche die beiden Spielmacherinnen

Louisa Wolf und Pascale Wyder nicht oder nur eingeschränkt

trainieren. „Beide werden aber in Harrislee dabei sein und auf die

Zähne beißen“, sagt Birute Schaich. Lina Krhlikar dagegen fällt

wegen Problemen am Schlüsselbein aus. „Wir sind trotz unserer

Ausfälle und angeschlagenen Spielerinnen stark genug, um die Partie

zu gewinnen, auch wenn der Kader mittlerweile schon etwas dünn

geworden ist“, ergänzt die Teammanagerin der Göppingerinnen, die die

Lizenz für die Saison 2022/23 wie alle anderen Antragsteller aus dem

Ober- und Unterhaus sowie die acht in der Aufstiegsrunde

teilnehmenden Dirttligisten erhalten haben.