In Lisa Frey bleibt den FRISCH AUF Frauen auch die zweite

Schweizerin erhalten – Lotta Woch zu Union Halle-Neustadt

In der Liga konnten die Göppinger Zweitliga-Handballerinnen ihr

Punktekonto zuletzt nicht aufstocken, dafür sind die

Verantwortlichen abseits des Spielfeldes weiter vorangekommen. Nach

den Neuverpflichtungen von Selina Kalmbach (SU Neckarsulm) und

Leonie Patorra (HSG Bad Wildungen) sowie den Vertragsverlängerungen

von Anne Bocka und Pascale Wyder sind weitere Personalien für die

neue Runde geklärt: In Lisa Frey bleibt den Grün-Weißen auch die

zweite Schweizerin erhalten.

Die Abwehrchefin und 70-malige Nationalspielerin der Eidgenossen

verlängerte um ein Jahr mit Option auf eine weitere Spielzeit und

geht in der Hohestaufenstadt in ihr drittes Jahr. Den Aufstieg und

sich danach im Oberhaus zu etablieren, so lautet das Ziel der im

Sommer 2020 vom dänischen Club Vendsyssel nach Göppingen

gewechselten 27-Jährigen. Da Lisa Frey einen Kreuzbandriss ausheilen

musste, der wegen Corona erst drei Monate später operativ behandelt

wurde, hatte sie „ein ähnlich schweres erstes Jahr“ wie die zusammen

mit ihr gekommene „Nati“-Kollegin Pascale Wyder. „Leider konnte ich

dem Team erst in der zweiten Saisonhälfte helfen. Abzusteigen war

keine schöne Erfahrung, aber aus meiner Zeit in Dänemark weiß ich,

wie man aufsteigt, und das möchte ich nun auch mit Frisch Auf. Wir

haben ein sehr junges und talentiertes Team und unser breiter Kader

sollte im weiteren Saisonverlauf eine große Stütze sein“, sagt Lisa

Frey, die neben dem Handball beim Sanitätshaus Hartlieb arbeitet und

hier eine breite Unterstützung erfährt. „Es ist schon toll, wenn uns

fast das gesamte Büro bei den Heimspielen anfeuert. Das Umfeld hier

passt, der Trainingsbetrieb läuft sehr professionell ab, daher habe

ich mich entschieden, weiter für Göppingen zu spielen berichtet

Frey, die in dieser Woche mit der Schweiz in der EM-Quali zweimal

gegen Litauen im Einsatz ist.

Im Team der FRISCH AUF Frauen hat sie in der Defensive inzwischen

den Part der langjährigen Abwehrorganisatorin Lina Krhlikar

übernommen und ist ein wichtiger Bestandteil im Mittelblock. Doch

auch offensiv hat Lisa Frey ihre Qualitäten immer wieder

unterstrichen. Prädestiniert ist sie für das von Coach Kiener

gewollte schnelle Umschaltspiel. Frey macht nach Ballgewinnen Tempo,

hat ein gutes Auge für ihre Mitspielerinnen und spurtet auch selber

von hinten zum gegnerischen Tor. „In der neuen Saison soll Lisa auch

in der Offensive noch mehr eingebunden werden. In der Abwehr ist sie

ja eine verlässliche Größe und mit ihrer Erfahrung für uns eine sehr

wichtige Spielerin, menschlich wie sportlich“, sagt Schaich, die auf

Freys Qualitäten im Eins-gegen-eins in den Göppinger Angriffen baut.

Neben dem Aufstieg in das Oberhaus und Kräftemessen mit so

herausragenden Teams wie der SG BBM Bietigheim hegt Lisa Frey auch

international noch einige Ambitionen. Ihr großes Ziel: die 2024 in

ihrem Heimatland, in Österreich und Ungarn stattfindende

Europameisterschaft. „Dieses Ereignis miterleben zu dürfen, das wäre

schon richtig klasse.“

Dagegen hat sich Lotta Woch nach einem Jahr im Süden zu einem

Wechsel entschieden. Die Toptorjägerin des Teams von Trainer Nico

Kiener schließt sich zur neuen Saison dem Erstligisten SV Union

Halle-Neustadt an. „Wir hätten gerne mit ihr weitergearbeitet. Sie

hat sich hier auf Anhieb sehr gut entwickelt“, bedauert

Teammanagerin Birute Schaich den Abgang der vom TSV Nord Harrislee

gekommenen 25-Jährigen, die wieder näher bei Familie und Freunden

sein möchte und in Halle zudem die Möglichkeit hat, ihr Studium im

Fach Psychologie auszuweiten. „Diesen Wunsch müssen wir

akzeptieren“, sagt Schaich, die aber in aussichtsreichen

Verhandlungen mit einem erstligaerfahrenen Ersatz für den linken

Rückraum steht, „um auch in der neuen Spielzeit ein schlagkräftiges

Team aufzubieten“.