Im Verfolgerduell den vierten Sieg in Folge landen

Die FRISCH AUF Frauen treffen am Samstag um 19 Uhr auf den TuS

Lintfort mit der Ex-Göppingerin Prudence Kinlend.

Mit einem Heimspiel gegen den TuS Lintfort setzen die Göppinger

Zweitliga-Handballerinnen die Runde fort. Das Verfolgerduell gegen

den letztjährigen Tabellenvierten, mit 5:3-Zählern ordentlich

gestartet und bislang nur dem VfL Waiblingen unterlegen, steigt an

diesem Samstag (19 Uhr, sportdeutschland.tv) in der Göppinger EWS

Arena. „Lintfort agiert seit mehreren Jahren auf einem guten Niveau

und hat ein eingespieltes Team“, sagt Birute Schaich. Man müsse voll

konzentriert zu Werke gehen, um den angestrebten vierten Sieg in

Serie einfahren zu können. Es habe unter der Woche zwar einige

leicht angeschlagene Spielerinnen gegeben, aber für Samstag ist die

Göppinger Teammanagerin zuversichtlich, dass alle auflaufen können.

„Vier der Mädels waren ja mit der Nationalmannschaft und beim

Beachhandball im Einsatz. Das sind wichtige Erfahrungen, bringt

Abwechslung rein und gibt auch Kraft.“

Kraft werden die FRISCH AUF Frauen für die kommenden Aufgaben

benötigen. „Es stehen jetzt erste entscheidende Wochen und wichtige

Spiele für uns an“, weiß Lotta Woch, die mit 34/17-Treffern

erfolgreichste Werferin. Nach dem Heimspiel gegen Lintfort mit der

früheren Göppingerin Prudence Kinlend (von 2015 bis 2019) warten die

beiden Mitabsteiger Mainz und Ketsch und danach Solingen und

Leipzig. „Wir wollen uns oben festsetzen. Aber wir hatten jetzt eine

Pause, da gilt es schnell in den Rhythmus zu kommen. Wir hoffen, an

unsere zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen zu können“, sagt Woch,

die sich nach ihrem Wechsel vom TSV Nord Harrislee im Schwabenland

bestens eingelebt hat. „Ich fühle mich hier sehr wohl, es passt

sportlich und beruflich. Ich spiele zwar nicht die gleiche Position.

Aber es klappt alles sehr gut.“ Die 25-Jährige schreitet voran,

übernimmt in wichtigen Situationen Verantwortung, sucht den

Abschluss und hat in der Liga bislang eine 100-Prozent-Trefferquote

vom Punkt aus vorzuweisen.

Der schwäbische Dialekt bereitet Lotta Woch keine allzu großen

Schwierigkeiten mehr. „Das Verstehen klappt recht gut. Das Sprechen

nicht so. Aber im Training reden wir vorwiegend Hochdeutsch“,

erzählt die Rückraumspielerin, die am vergangenen Wochenende

zusammen mit ihrer Teamkollegin Lisa Borutta und den „Minga Turtles“

beim EHF Champions Cup im italienischen Palermo (Sizilien) im Sand

auftrumpfte. „Es lief super. Wir sind Dritter geworden und haben im

Halbfinale gegen den späteren Sieger nur ganz knapp verloren.

Bislang gelang es noch keinem deutschen Team, bei dem Turnier eine

Medaille zu holen“, freut sich der Blondschopf, der sich mit der

bergigen Landschaft im Süden der Republik angefreundet hat, auch

wenn ihr die Ostsee schon ein wenig fehlt. „Ein Sprung rein muss

sein, wenn ich auf Heimatbesuch bin“, sagt Woch.

Doch ein Besuch bei Familie und Freunden muss noch eine Weile hinten

anstehen. Jetzt fokussiert sich die Rückraumakteurin mit ihren

Teamkolleginnen auf die nächsten Aufgaben und zunächst die Partie

gegen die Mannschaft aus dem nordrhein-westfälischen Kamp an diesem

Samstag.

Bei Lintfort hat Handball eine lange Tradition. Die Männer

wurden drei Mal Deutscher Meister im Feldhandball. Mittlerweile

geben aber ganz klar die Damen den Ton an, die seit dem erstmaligen

Aufstieg ins Unterhaus im Jahr 2004 dort regelmäßig zu finden waren

und es seit 2018 wieder sind. Kontinuität herrscht auf der

Trainerbank. Bettina Grenz-Klein coacht den Club seit 2001.

Personell hat sich gegenüber der Vorsaison wenig verändert. Der

Stamm der Mannschaft blieb zusammen. Lediglich der Abgang von Naina

Klein zu Bayer 04 Leverkusen schmerzt. Im Gegenzug wurde vom

deutschen Rekordmeister in Alexandra Humpert die deutsche U19-

Nationaltorhüterin mit einem Zweitspielrecht ausgestattet. Zum

Lintforter Team gehört auch Pia Kühn, die jüngere Schwester des

deutschen Nationalspielers Julius Kühn, der am Donnerstag mit der MT

Melsungen in der EWS Arena auflief und beim 26:26 einen Zähler

entführen konnte.