Beim 24:27 im Topspiel in Regensburg finden die Frisch-Auf-

Handballerinnen in Torhüterin Stephanie Lukau ihre Meisterin

Irgendwann geht jede Serie einmal zu Ende: Nach 19 ungeschlagenen

Partien in der Fremde erwischte es jetzt auch die Göppinger

Zweitliga-Handballerinnen mal wieder, die sich im Gipfeltreffen beim

ESV 1927 Regensburg mit 24:27 (10:13) geschlagen geben mussten und

nach zuletzt zwei Unentschieden nun die erste Niederlage der Saison

kassierten. Damit haben die FRISCH AUF Frauen die Tabellenführung an

den Kontrahenten verloren, der mit einem Spiel mehr nach Pluspunkten

vorbeizog ebenso wie Solingen-Gräfrath.

„Wir sind sehr enttäuscht, dass wir verloren haben, aber nicht nur

über die Niederlage an sich, sondern auch darüber, wie sie

entstanden ist. Wir haben schlechten Handball gespielt und nicht

unser wahres Leistungsvermögen abgerufen, obwohl wir recht gut in

die Partie gekommen sind. Uns sind zu viele Fehler unterlaufen. Am

Ende haben wir uns zwar noch einmal herangekämpft, aber es hat nicht

mehr gereicht“, sagte Trainer Nico Kiener und ergänzte mit Blick auf

den kommenden Samstag: „Wir sind heute hingefallen, jetzt geht es

darum, gegen Berlin wieder aufzustehen.“

Nach einem nervösen Beginn mit Fangfehlern auf beiden Seiten legten

die Gäste die ersten beiden Tore der Begegnung vor und ließen sich

trotz zwei früher Zeitstrafen gegen Louisa Wolf und Leonie Patorra

nach 1:55 und 3:27-Minuten von den rigoros durchgreifenden

Unparteiischen nicht schocken und warfen sich mit einer starken Anne

Bocka im Tor nach 13 Minuten 7:4 in Führung. Kiener hatte mit

veränderter Abwehrformation begonnen, beorderte Sina Ehmann neben

Marlena Urbanska in den Mittelblock, Louisa Wolf und Sarah Irmler

auf die Halbpositionen und Luisa Scherer und Leonie Patorra nach

außen. Das klappte gut und nach 16 Minuten nahm Regensburgs Coach

Csaba Szücs beim Stand von 5:7 seine erste Auszeit.

Was danach folgte, war die große Lukau-Schau: Die Regensburger

Keeperin Stephanie Lukau zementierte sich bei den Abschlüssen von

Minute zu Minute mehr in den Göppinger Köpfen und ließ den Kasten

immer kleiner werden. Die FRISCH AUF Frauen leisteten sich bis zum

Ende der ersten Hälfte zudem ungewöhnlich viele Ballverluste und

Schrittfehler, was es dem aufgekratzten Gastgeber bis kurz vor dem

Seitenwechsel ermöglichte, sich auf 13:9 abzusetzen. Mit der

Pausensirene sorgte ein Aufsetzer aus elf Metern von Wolf für einen

Hoffnungsschimmer.

Doch die FRISCH AUF Frauen konnten Lukau auch in Hälfte zwei lange

Zeit kaum überwinden, die von einem starken Innenblock um Franziska

Peter und Marleen Kadenbach profitierte, der immer wieder Würfe der

Kiener-Truppe blockte. Göppingens Coach versuchte alles. Doch ob 7:6

mit leerem Tor und zwei Kreisläuferinnen oder doppelter kurzer

Deckung gegen Peter und Kadenbach, die in der ersten Hälfte kaum in

Erscheinung trat, zum Leidwesen der Göppingerinnen dann aber

aufdrehte: Es war an diesem Abend nichts zu holen, zumal die

Fehlerquote weiterhin hoch blieb. So führte der Tabellenzweite nach

39 Minuten mit 20:13 und den FRISCH AUF Frauen drohte gar eine

Klatsche. Mit von Ehmann herausgeholten Siebenmetern hielten die

Göppingerinnen Anschluss. Und nachdem diese dann plötzlich auch aus

dem Positionsspiel heraus erfolgreich waren, schrumpfte der

Vorsprung des ESV auf zwei Tore zusammen (25:23, 56.) und die

Hoffnung im Göppinger Lager war zurück.

Eine Wende sollte es jedoch nicht mehr geben, obwohl Bocka den

gegnerischen Angreiferinnen noch einige Bälle abnahm. Hierzu blieb

die Leistung in der Offensive zu fehlerlastig und bei einem

Gegenstoß zu einem möglichen erneuten Herankommen auf zwei Tore zwei

Minuten vor Schluss war dann wieder Lukau zur Stelle und ließ den

stimmungsgeladenen „Bunker“ explodieren.

Mit diesem Erfolg verlängerte Regensburg seine Serie auf nun neun

ungeschlagene Spiele in Folge und bleibt seit Anfang April dieses

Jahres in eigener Halle weiter ungeschlagen. Daran gab es auch für

die als Tabellenführer angereisten FRISCH AUF Frauen nichts zu

rütteln.

So spielten sie:

ESV 1927 Regensburg: Ziegler, Mestyan, Lukau; Vetter (2), Schiegerl

(3), Franziska Peter (6), Höppe, Mustafic (3), Brennauer (1), Bayerl

(3), Kadenbach (7/2), Sophia Peter, Fuhrmann (2)

FRISCH AUF Frauen: Bocka, Kaminska; De Bellis, Borutta (3), Ehmann

(2), Elies (1), Irmler (2), Kalmbach, Patorra (1/1), Scherer (1),

Urbanska (5), Uscinowicz (2), Wolf (6/5), Wyder (1)

Schiedsrichter: Fabian Friedel/Rick Herrmann (Leipzig/Zschorlau)

Zeitstrafen: 16:12-Minuten

Zuschauer: 285.