Und der zweite Streich folgt zugleich

24.12.2024
Kategorie
Bundesliga

Die FRISCH AUF Frauen bezwingen den VfL Oldenburg im Weihnachtsspiel 25:23 (13:10) und bescheren sich vorzeitig mit zwei Punkten

Und der zweite Streich folgte zugleich: Nach dem Coup bei der HSG Bensheim/Auerbach vor der EM-Pause legten die Göppinger Bundesliga-Handballerinnen in ihrer ersten Partie nach der Europameisterschaft nach und bezwangen den VfL Oldenburg vor der Rekordkulisse von 3645 Zuschauern in der Göppinger EWS Arena verdient mit 25:23 (13:10). Damit hat das Team von Trainer Nico Kiener seine erste kleine Serie nach dem Wiederaufstieg gestartet und aus den letzten drei Punktspielen die Maximalausbeute von 6:0-Zählern geholt. Das ergibt beachtliche 8:8-Punkte vor dem Gastspiel am Freitag beim Buxtehuder SV.

„Wir sind alle mega-happy. Die Abwehr hat klasse gearbeitet, Celina hat super gehalten und die Stimmung war richtig toll. Darauf bauen wir auf“, so Kreisspielerin Luisa Schulze, die im Innenblock zusammen mit Stephie Elies, Louisa De Bellis und Sina Ehmann aufmerksam und reaktionsschnell arbeitete und verschob und immer wieder Ballverluste der Gäste provozierte. Selber steuerte Schulze vier Treffer bei und war in einem Quartett mit Lea Watzl, Luisa Scherer und der nach ihrem operativen Knie-Eingriff wieder fitten Sina Ehmann die beste Göppinger Schützin. „Was einmal mehr unsere Ausgeglichenheit im Team zeigt“, so Göppingens Trainer Nico Kiener.

Die Atmosphäre in der Halle beflügelte die FRISCH AUF Frauen, die auf eine starke Celina Meißner im Tor bauen konnten, die in der zweiten Hälfte immer wieder zur Stelle war und eine Quote von insgesamt 41,38 Prozent gehaltener Bälle verzeichnete. Denn nach einem 13:10-Vorsprung zur Pause und einer sich danach auf einer meist zwei Tore einpendelnden Führung kam der VfL Mitte des zweiten Durchgangs heran, glich beim 19:19 acht Minuten vor Schluss aus und hatte die Chance, die Partie zum Kippen zu bringen. Doch Meißner vernagelte das Tor, parierte zudem zwei Strafwürfe und war nach dem Schlusspfiff hin und weg. „Einfach traumhaft, vor so einer Kulisse spielen zu dürfen und dann noch zu gewinnen. Wir waren recht schnell drin in der Partie und man hat gesehen, dass wir uns weiter steigern konnten“, freute sich die Göppinger Keeperin, die vorerst wieder mit Torwarttrainerin Edit Lengyel an ihrer Seite antritt. Denn neben Petra Hlogyik (Bandscheibe), die bereits wieder mit dem Training begonnen hatte, dann aber erneut aussetzen musste und mit Spritzen behandelt werden musste, fehlt auch die nachverpflichtete Schlussfrau Jessica Jochims derzeit. Sie musste sich einer OP unterziehen. Lengyel prägte sich in Hälfte eins mit einem gehaltenen Siebenmeter und einer ganz starken Parade gegen Jane Martens in den Kopf der Gäste ein, als sie den Arm wie eine Krake ausfuhr und das lange Eck dicht machte, sodass die Frisch-Auf-Handballerinnen nach einem zwischenzeitlichen 7:8-Rückstand mit drei Treffern in Folge bis zur 25. Minute auf 10:8 stellen und später drei Tore plus in die Kabine mitnehmen konnten.

Die Göppingerinnen hatten nach dem Wechsel zunächst alle Trümpfe in der Hand, überstanden Oldenburgs ersten Angriff unbeschadet und erhöhten durch Luisa Schulze auf 14:10 und hatten wenig später in Überzahl gar die Möglichkeit auf fünf Treffer wegzuziehen, scheiterten aber an Oldenburgs gut aufgelegter Keeperin Madita Kohorst, die den Göppingerinnen das Leben schwer machte. Kritisch wurde es für die FRISCH AUF Frauen, als nach der zweiten Hinausstellung von Schulze und einer mehrere Minuten andauernden Phase ohne eigene Treffer der VfL nach dem 14:17-Rückstand Morgenluft witterte. „Da sind wir der massiven Oldenburger 6:0-Abwehr nicht beigekommen, weshalb wir den Kreis verstärkt haben“, so Kiener. Außenspielerin Luisa Scherer nutzte die dadurch entstandenen Freiräume und markierte die nächsten drei GöppingerTreffer.

Oldenburg gab nicht auf und verkürzte durch Marie Steffen nochmals auf einen Treffer, doch zweimal Sina Ehmann und eine Parade von Meißner ließen die Halle nach dem 24:21 toben. Oldenburgs letzter Treffer per Strafwurf ging im Jubel unter und die vorzeitige Bescherung der Göppingerinnen war perfekt. „Besser geht es nicht, wir freuen uns alle riesig über diesen Erfolg und das große Vertrauen, das wir vom Publikum bekommen“, frohlockte Kiener, „die Abwehr hat uns viel Sicherheit für unser Spiel gegeben und mit der Umstellung sind wir aus der schwierigen Phase in der zweiten Hälfte wieder rausgekommen“.

So spielten sie:

FRISCH AUF Frauen: Meißner, Lengyel; Bianco (2), De Bellis (1), Beugels (2/1), Däuble, Ehmann (4), Elies (2), Kynast, Moser (1), Neubrander, Patorra (1/1), Scherer (4), Schulze (4), Watzl (4)

VfL Oldenburg: Winter, Kohorst; Borutta (3), Teiken, Martens (1), Steffen (3), Lampe, Feiniler, Pfundstein, Röpcke (7), Knippert (1), Korsten (2), Golla (6/2), Fragge, Ronge, Oetjen

Schiedsrichter: Julian Köppl/Denis Regner (Frankfurt/Nieder-Olm)

Zeitstrafen: 6:8-Minuten

Zuschauer: 3645.