Mit einem Derby in die Maiennacht
Die FRISCH AUF Frauen empfangen an diesem Mittwoch um 19 Uhr im zweiten Playoff-Spiel den amtierenden Titelträger HB Ludwigsburg
Tanz in den Mai mit den Göppinger Bundesliga-Handballerinnen: An diesem Mittwoch um 19 Uhr trifft das Team von Trainer Nico Kiener in der Göppinger EWS Arena auf HB Ludwigsburg. Im Anschluss an die Partie finden die Verabschiedungen des Quartetts um Britt van der Baan, Sarah Irmler, Carmen Moser und Jessica Jochims statt.
Für die Göppingerinnen geht es in dem ungleichen Duell darum, den amtierenden deutschen Titelträger länger zu fordern als beim 21:34 vor zwei Wochen. „Wir wollen uns vor unseren Zuschauern und Fans nochmals voll reinhängen. In Ludwigsburg hatten wir in der zweiten Hälfte schwache 15 Minuten, die haben uns ein besseres Ergebnis gekostet“, blickt die Sportliche Leiterin Birute Schaich zurück. In der bisherigen Konstellation sollen alle Spielerinnen nochmals ihre Einsatzzeiten erhalten, bei den Frisch-Auf-Frauen bleibt man realistisch und weiß, dass man gegen den Meister wohl kein drittes Spiel erzwingen kann.
Gemeinhin werden in der Maiennacht diverse Scherze getätigt. Vielleicht gelingt den FRISCH AUF Frauen ja ein Streich in sportlicher Hinsicht. „Wir wollen versuchen, in vielen Phasen mit dem Meister mitzuhalten, müssen dafür aber die Zahl der technischen Fehlerverringern, sonst laufen wir Gefahr, wie im Hinspiel viele Gegenstöße zu kassieren. Es ist nochmals ein Erlebnis für alle Spielerinnen im Team, wir werden mit Spaß und Lockerheit an die Sache rangehen und wollen nochmals unsere Stärken zum Tragen bringen und zeigen, was uns diese Saison ausgezeichnet hat und warum wir den achten Platz erreicht haben“, sagt Trainer Nico Kiener.
Ludwigsburg kann sich nach dem Aus in der Champions League in einer Neuauflage des Vorjahresfinales gegen Györ nun voll und ganz auf die Meisterschaft konzentrieren. Diese soll den dritten Titel der laufenden Spielzeit bringen nach dem Erfolg im Super Cup zum Auftakt gegen die TuS Metzingen und dem Gewinn des DHB-Pokals mit einem 31:21-Erfolg Anfang März in der Stuttgarter Porsche Arena gegen die HSG Blomberg-Lippe. Gegen die könnte es zu einem erneuten Aufeinandertreffen im Finale kommen, sollte das Team von Trainer Jakob Vestergaard sich am Mittwoch im Rückspiel in Göppingen und dann im Halbfinale gegen den Thüringer HC durchsetzen.
Wieder ins HB-Team zurückgekehrt ist die Schwedin Jenny Carlson. Immer noch große Lust auf Handball verspürt die mittlerweile 40-jährige Karolina Kudlacz-Gloc, die nach der Geburt ihres zweiten Kindes seit einigen Wochen wieder auf der Platte steht. Kein Wiedersehen in der neuen Spielzeit gibt es mit Trainer Vestergaard, der in seine Heimat Dänemark zur Familie zurückkehrt. Ersatz hat HB bereits gefunden: Tomas Hlavaty heißt der neue Mann, der in Rückraumspielerin Lena Degenhardt von Borussia Dortmund eine erste neue Spielerin in seinem künftigen Kader begrüßen kann.
Die FRISCH AUF Frauen können sich am Mittwoch nochmals durch gute Aktionen auszeichnen. Glänzen können fast nur sie, da jeder vom Meister ein Weiterkommen in der „Best of-three“-Meisterrunde nach zwei Partien erwartet. Ganz ohne Hoffnung gehen Kiener und seine Spielerinnen freilich nicht in die Partie. Man liebäugle immer mit einer Überraschung in einem Duell Marke David gegen Goliath. So auch Schlussfrau Celina Meißner, in der Ligastatistik mit insgesamt 166 Paraden vor den beiden Ludwigsburger Keeperinnen Nicole Roth (159) und Johanna Bundsen (142) geführt.
„Das Ergebnis ist im Endeffekt zweitrangig. Wir gehen aber auch nicht in die Partie und sagen, dass wir „nur“ mit sieben Toren verlieren wollen. Für uns zählt die Leistung und dass wir am Ende erhobenen Hauptes aus dem Derby gehen können“, so die frühere Junioren-Nationalspielerin. „Wir wollen an die ersten 20 Minuten aus dem Hinspiel anknüpfen und diese ausweiten. Da es mutmaßlich unser letztes Heimspiel sein wird, wollen wir einen schönen Abschluss für die Spielerinnen, die aufhören oder wechseln werden.“ Insgesamt gehe es darum, eine Weiterentwicklung in spielerischer Hinsicht zu zeigen und diese mit dem „nächsten Schritt“ zu unterstreichen, betont die Göppinger Torhüterin.
Mit bewährtem Trainerteam in neue Saison
Der Trainer der Göppinger Bundesliga-Handballerinnen, Nico Kiener, hat seinen Vertrag bereits vor geraumer Zeit um drei Jahre verlängert. Nun haben auch Co-Trainer Gerhard Rohr und Torwarttrainerin Edit Lengyel ihre Zusage für eine weitere Spielzeit gegeben. Somit gehen die FRISCH AUF Frauen mit einem bewährten Team in die neue Runde. Gerhard Rohr gehörte schon nach dem ersten Aufstieg in die 2. Liga zum Göppinger Trainerteam undsozusagen zum Inventar der Grün-Weißen. Edit Lengyel war bei den FRISCH AUF Frauen zunächst als Torhüterin aktiv in der 1. Liga, ehe sie in den Trainerstab wechselte und nach ihrem Laufbahnende die Göppinger Torhüterinnen betreut. Allerdings springt die Ungarin immer wieder ein, wenn Not an der Frau ist wie in dieser Runde, als es nach Petra Hlogyiks Verletzung zwischenzeitlich eng wurde.