Nichts zu holen beim Pokalsieger

22.10.2024
Kategorie
Bundesliga

Die FRISCH AUF Frauen bekommen beim 29:41 (13:20) im Derby bei den TusSies aus Metzingen klar die Grenzen aufgezeigt

Göppingen wollte, Metzingen musste: Nach drei bislang sehr guten Auftritten bekamen die Göppinger Bundesliga-Handballerinnen im Derby bei der TuS Metzingen erstmals vor Augen geführt, dass man im Oberhaus auch ganz schön abgekanzelt werden kann. Zumal noch, wenn der Kontrahent wie die gastgebenden TusSies nach vier Spielen bislang nur einen Zähler geholt hatte und ziemlich angefressen war. Dementsprechend motiviert ging der Pokalsieger in das württembergische Duell und ließ seinen ganzen Frust der vergangenen Wochen an den FRISCH AUF Frauen aus.

Dass die Schützlinge von Trainer Nico Kiener mit einer 29:41 (13:20)-Schlappe im Gepäck von der Erms zurück an die Fils geschickt wurden, lag auch an den beiden „Bächen“ im Metzinger Team, die die Göppingerinnen mitrissen: Torhüterin Lea Schüpbach war ein ums andere Mal zur Stelle und vereitelte etliche gute Göppinger Wurfgelegenheiten. In der Offensive avancierte die letztjährige Frisch-Auf-Außenspielerin Selina Kalmbach (9/6) zur besten Werferin ihrer Farben neben ihrem Pendant auf der anderen Seite, Linkshänderin Sabrina Tröster, die mit neun Treffern ebenfalls nicht in den Griff zu bekommen war und sich mit ihren Toren und den beiden Punkten ein schönes Geschenk zu ihrem 20. Geburtstag bereitete.

„Der Sieg von Metzingen geht absolut in Ordnung, wir haben das Tempospiel der TusSies nicht in den Griff bekommen und kamen in der Abwehr anders als beim Spiel gegen den BVB in der Defensive immer einen Schritt zu spät“, analysierte Trainer Nico Kiener und ergänzte: „Es wird nicht das einzige Spiel sein, dass so verläuft und deutlicher ausgeht. Aber das wussten wir vor Saisonbeginn, dass es solche Tage immer mal geben wird. Wir müssen die richtigen Lehren daraus ziehen, wie wir es in der Vergangenheit getan haben und wollen in den für uns wichtigen Partien gegen Neckarsulm und in Leverkusen dann voll präsent sein“, so Kiener, der sein junges Team in einem „Lernprozess“ sieht. „Natürlich hätten wir das Derby gerne länger offen gestaltet, aber dafür war Metzingen heute einfach zu gut und hat gezeigt, was es kann“, so der Göppinger Coach. Ferenc Rott, einstiger Fußballkeeper beim KSC und Darmstadt 98 und jetziger Manager der Metzinger Handballerinnen, sah die Verhältnisse zwischen dem Pokalsieger und Neuling nicht nur auf dem Feld, sondern auch in der Tabelle gerade gerückt. Zweifel am Potenzial des Teams hätten trotz des Auftakts mit 1:7-Zählern nie bestanden. „Wir sind kein Abstiegskandidat“, so Rott. Das Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten litt nicht, obwohl in der Anfangsphase auch die ein oder andere Fahrkarte dabei war. Die FRISCH AUF Frauen konnten diese jedoch nicht ausnutzen, blieben immer wieder in der Abwehr der Gastgeberinnen hängen, hatten gegen den massiven Innenblock um Julia Behnke und Naina Klein aber auch einen schweren Stand.

Tore fielen fast ausschließlich über den Rückraum. Ann Kynast rochierte hier gut und konnte im ersten Durchgang neben Lea Neubrander etliche Akzente setzen. Mitte der ersten 30 Minuten robbten sich die FRISCH AUF Frauen vor 1050 Zuschauern in der vollen Öschhalle wieder an die TusSies heran. Doch nach dem 11:13 folgte in den letzten zehn Minuten vor der Pause ein 2:7-Lauf, der gleichbedeutend mit einer Vorentscheidung war. Trotz des Rückstandes gaben sich die Grün-Weißen in Hälfte zwei nicht auf, doch Metzingen ließ keine Resultatverbesserung zu. Mehrere Gegenstöße führten nach 54 Minuten zum zweistelligen Rückstand, den der Pokalsieger bis zum Schlusspfiff behielt.

So spielten sie:

TuS Metzingen:
Weiss, Schüpbach; Kalmbach (9/6), van Vliet, Tröster (9), Petzold, Klein (5), Franz (1), Johansson (1), Scheib (3), Erlingsdottir (1/1), Oßwald (4), Hübner, Frankova, Behnke (5), Woth (3)


FRISCH AUF Frauen:
Meißner, Lengyel; De Bellis, Bianco, Beugels (2/2), Däuble (4), Ehmann (2), Elies, Irmler (1), Kynast (5), Moser (6), Neubrander (4), Scherer (1), Schulze (3), Watzl (1)


Schiedsrichter: Jan Lier/Manuel Lier (Münchingen/St. Gallen)


Zeitstrafen: 2:2-Minuten


Zuschauer: 1050.